Historical Gold Band 261 (German Edition)
Unterstützung bei seinem Bruder und seiner Schwägerin. Das Leben für Lady Aldridge muss die Hölle gewesen sein.“
Reese warf einen Blick auf seinen Bruder, der die Lippen zusammengepresst hatte. Was immer Elizabeth auch getan haben mochte, keiner von ihnen würde eine Frau jemals so behandeln, wie Aldridge Elizabeth behandelt hatte.
Zum ersten Mal mischte Royal sich in das Gespräch ein. „Sie wissen sicher, dass Lady Aldridge glaubt, Mason und Frances hätten sie unter Drogen gesetzt, um die Kontrolle über den Jungen und sein Vermögen zu erlangen.“
„Lord Reese erzählte mir davon.“
„Gibt es eine Möglichkeit, das zu beweisen?“, fragte Royal.
Morgan rieb sich das Kinn. „Ich kann ein paar weitere Nachforschungen anstellen. Vielleicht weiß einer der Dienstboten etwas, aber die Chancen stehen nicht besonders gut. Ich glaube nicht, dass irgendjemand außer den Holloways weiß, wie das gemacht wurde, und sie werden ganz bestimmt nicht darüber reden.“
„Versuchen Sie es“, sagte Royal und stand auf. „Der Junge muss beschützt werden. Wenn wir beweisen können, dass die Holloways Jareds Mutter Drogen eingeflößt haben, dann werden sie auf keinen Fall jemals die Vormundschaft bekommen.“
Auch Morgan erhob sich. „Ich werde es versuchen, Mylord. Vielleicht finde ich etwas heraus.“
Morgan verließ das Arbeitszimmer, und Reese nahm gegenüber von Royal Platz.
„Was für ein Durcheinander“, murmelte Reese und fuhr sich mit der Hand durch das wellige Haar.
„Lily mag sie.“
Reese lachte freudlos. „Deine Frau gehört zu den Menschen, die streunende Hunde bei sich aufnehmen. Gibt es irgendjemanden, den sie nicht mag?“
Royal lachte. „Ein Punkt für dich.“
Reese brachte ein Lächeln zustande. Doch es verschwand gleich wieder. „Der Junge … Jared. Sein Vater war ein Bastard. Ich frage mich, ob er misshandelt wurde.“
Royal lehnte sich zurück. „Schwer zu sagen. Er scheint ein netter Bursche zu sein, aber schrecklich schüchtern. Ich habe das Gefühl, es ist besser für ihn, dass sein Vater fort ist.“
Und dasselbe galt für Elizabeth. Reese wünschte, es würde ihm nichts ausmachen, an all die Jahre zu denken, in denen sie mit dem betrunkenen Earl gelebt hatte.
Dann wieder dachte er daran, was sein Vater immer gesagt hatte: „Schlaf bei den Hunden und du wirst Flöhe bekommen.“ Elizabeths Drang nach Reichtum und gesellschaftlicher Stellung war schuld an dem Leben, das sie erleiden musste.
Sie hatte den Mann, den sie geheiratet hatte, selbst gewählt.
9. KAPITEL
D as Dinner an diesem Abend war anstrengend. Da der Duke und die Duchess nach Bransford Castle abgereist waren, saßen nur noch Elizabeth, Reese und Lady Tavistock am Tisch.
Die Dowager Duchess entschuldigte sich früh und sagte, sie fühle sich ein wenig unwohl, und der kräftige junge Corporal Daniels begleitete sie nach oben. Reese schlug vor, ein Glas Sherry im Salon zu trinken, aber als sie daran dachte, was geschehen war, als sie das letzte Mal miteinander allein gewesen waren, lehnte Elizabeth ab.
Jetzt befand sie sich oben in ihrem Schlafzimmer. Fast alle im Haus hatten sich bereits für die Nacht zurückgezogen, und sie stellte fest, dass sie nicht einschlafen konnte.
Stattdessen saß sie vor dem Kamin und las, und nur eine einzige Lampe brannte, um die Seiten zu beleuchten. Ein Herbststurm war heraufgezogen, und sie hörte, wie der Wind durch die blattlosen Zweige des Maulbeerbaums vor dem Fenster pfiff. Ehe sie sich zurückzog, war sie noch nach oben gegangen, um nach Jared zu sehen, aber er hatte bereits fest geschlafen.
Sie betrachtete das Buch, das sie gerade las. „Das Versteckspiel“ – ein Kriminalroman von einem bekannten Autor namens Wilkie Collins, aber die Buchstaben begannen, vor ihren Augen zu verschwimmen. Sie war müde, aber nicht schläfrig, sondern angespannt und besorgt. Sie legte das Buch beiseite und überlegte, ob sie vielleicht einschlafen würde, wenn sie ins Bett ging. Gerade wollte sie sich dorthin begeben, als sie ein leises Klopfen an der Tür hörte.
Gilda war um diese späte Abendstunde doch bestimmt nicht mehr auf.
Ein Anflug von Panik erfasste sie. Vielleicht war es Mrs Garvey. Lieber Himmel, es war doch wohl hoffentlich Jared nichts passiert?
Elizabeth eilte zur Tür, und ihr weißes Baumwollnachthemd blähte sich dabei hinter ihr. Erschrocken trat sie zurück, als Reese eintrat.
„Was ist los? Ist etwas passiert? Geht es Jared gut?“
„Soweit
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