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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Plauderei. Du darfst dich jetzt auf diesen Stuhl hier setzen und mir gestatten, dich an Händen und Füßen zu fesseln. Natürlich kannst du auch versuchen, Widerstand zu leisten. In dem Fall wäre ich glücklich, dir die Hand oder einen Fuß abzuschlagen oder welchen Körperteil auch immer, um dich gefügig zu machen. Und wenn dein Liebhaber dann eintrifft, kann er haben, was von dir noch übrig ist.“
    Ambrosia stählte sich innerlich für einen Kampf. Doch als sie in Fenwicks Augen sah, erkannte sie darin einen Ausdruck von Entschlossenheit, wie nur ein Irrer sie aufbrachte.
    Und sowie er sich ihr näherte, spürte sie auch seine Verzweiflung. Dies in Verbindung mit seiner Verrücktheit war eine tödliche Gefahr. Sosehr sich alles in Ambrosia dagegen sträubte, sich ihm zu ergeben, so wusste sie doch, dass ihr keine andere Wahl blieb.
    Riordan holte ein Pferd aus dem Stall. Er machte sich nicht einmal die Mühe, es zu satteln, sondern schwang sich auf den Rücken des Tieres und ritt hinaus in die Dunkelheit.
    Er kannte Lord Fenwicks Anwesen. Es befand sich auf einem parkähnlichen Grundstück und lag weit entfernt von irgendwelchen Nachbarn.
    Während Riordan in gestrecktem Galopp seinem Ziel näher kam, versuchte er vergeblich, die schrecklichen Bilder aus seinem Kopf zu verscheuchen, die ihn quälten. Sie rührten von dem Anblick des Blutes auf Ambrosias Bettdecken her.
    Ein Mann vom Schlage Fenwicks war zu allem fähig, selbst zu den grässlichsten Grausamkeiten. Bester Beweis für seine Kaltblütigkeit war, dass er die Piraten auf ein Schiff angesetzt hatte, auf dem sich nur wehrlose Frauen und zwei alte Männer befanden, eine leichte Beute für Eli Sledge und die Männer unter seinem Befehl.
    Während Riordan das Tor zum Fenwick-Anwesen passierte und auf das dunkel und bedrohlich vor ihm aufragende Haupthaus zuging, legte er im Stillen einen Schwur ab. Sollte Silas Fenwick Ambrosia irgendein Leid zugefügt haben, würde er, Riordan, ihn dafür töten.
    Sein eigenes Leben bedeutete ihm nichts. Für ihn zählte jetzt nur noch, dass er Ambrosia rettete, um jeden Preis. Sie war die Frau, die er mehr als sein Leben liebte.
    Winifred Mellon wachte auf und sah sich in ihrem Schlafgemach um. Ihr gegenüber schlief Mistress Coffey und stieß dabei leise Schnarchlaute aus.
    Winnie stand auf und stellte sich für einen Moment ans Fenster. Sie lächelte versonnen, als sie an die zurückliegenden Wochen dachte. Was hatte sie nicht alles erlebt, seit sie Land’s End mit den Bewohnern von Mary Castle verlassen hatte! Sie waren von Piraten entführt worden, diesen mit dem Gold des Königs entkommen und hatten den Höhepunkt ihres bisherigen Lebens genossen, als der König sie zu sich holte und öffentlich ihren Mut und ihre Treue pries.
    Diese Wochen waren die erstaunlichsten und aufregendsten in Miss Mellons Leben gewesen. Und das alles wegen der unbeirrbaren Lambert-Schwestern, die so arme kleine Würmchen gewesen waren, als ihre Mutter starb.
    Winnie seufzte, als sie daran dachte, wie die drei sich auf einem Schiff bewegten, in der Takelage herumkletterten, das Deck schrubbten und das Ruder übernahmen. Die drei hatten jede nur erdenkliche Regel umgestoßen, die gemeinhin für junge Damen galt.
    Vielleicht hätte sie selber auch im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hier und da einmal Vorschriften übertreten sollen. Winnie fühlte sich nämlich nach den Abenteuern der letzten Zeit jünger und lebendiger als jemals seit ihrer Kinderzeit.
    Winifred bekam Durst und beschloss, sich unten in der großen Küche etwas zu trinken zu holen.
    Als sie auf dem Weg dorthin an Ambrosias Zimmer vorbeikam, stellte sie überrascht fest, dass die Tür einen Spaltbreit offen stand und in dem Raum eine Kerze brannte. Unwirsch und auch neugierig stieß sie die Tür weiter auf und betrachtete von der Schwelle aus fassungslos das Durcheinander von zerrissenen Vorhängen, Bettdecken und Kleidungsstücken. Als ob es hier ein Handgemenge gegeben hätte!
    Miss Mellon trat näher und entdeckte sowohl die zerknüllte Schriftrolle auf dem Fußboden als auch die Blutspuren in den Decken. Sie las die Nachricht von Silas an Captain Spencer und rannte dann mit einem gellenden Aufschrei, so schnell ihre alten Beine sie trugen, nach draußen auf den Flur. Erst vor Captain Lamberts Schlafraum blieb sie stehen.
    Sie nahm sich nicht die Zeit, der Höflichkeit Genüge zu tun, sondern riss einfach die Tür auf. „Captain Lambert, Sie müssen sofort

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