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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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doch sie klammerte sich an den schweren Vorhängen fest, die mit einem hässlichen Knirschen aus ihren Befestigungen rissen.
    Silas holte mit einer Hand aus und schlug Ambrosia so heftig ins Gesicht, dass sie ein leichtes Flimmern vor den Augen hatte. Dann bückte sie sich nach einem ihrer Stiefel, hob ihn hoch und schleuderte ihn mit aller Gewalt nach ihrem Peiniger, der an der Schläfe getroffen wurde.
    Wutentbrannt stürzte er sich auf sie, doch Ambrosia gab nicht auf. Sie riss ihre Kleider und Unterröcke vom Stuhl und warf sie ihm über den Kopf. In seiner Überraschung glitt Silas das Messer aus der Hand, und Ambrosia ließ sich zu Boden fallen, um es an sich zu reißen.
    Im nächsten Moment rangen sie und Silas verbissen miteinander. Er stieß einen Schmerzenslaut aus, als sie ihn mit dem Ellbogen ins Auge traf. Aber noch bevor sie nach dem Messer greifen konnte, hatte er ihr einen Arm um den Hals gelegt und drückte zu.
    Ambrosias heftige Gegenwehr ließ schnell nach, denn sie bekam kaum noch Luft. Ihr fiel ein, wie Eli Sledge ihr seine Peitsche wie eine Schlinge um den Hals geworfen hatte, und sie gab auf.
    Im Nu war Silas auf den Füßen. Er zerrte Ambrosia unsanft hoch und hielt ihr das Messer drohend vors Gesicht. „So, und jetzt wirst du endgültig tun, was ich sage. Oder du wirst hier an Ort und Stelle sterben, wo dein Geliebter dich finden kann.“
    Ambrosia rang noch immer nach Atem. In diesem Augenblick war sie froh, überhaupt noch am Leben zu sein.
    „Und nach diesem kleinen Zwischenspiel wird es keinen Schal mehr zum Schutz gegen die nächtliche Kälte geben.“ Er griff sie am Oberarm und ließ mit der anderen Hand eine Schriftrolle auf das Bett fallen.
    „Eine kleine Nachricht für deinen Liebhaber“, erklärte er hämisch grinsend und stieß Ambrosia zur Tür.
    Weit und breit waren keine Bediensteten zu sehen. Kein einziges Familienmitglied hörte sie, als sie das Haus verließen. Es herrschte Stille, und unbemerkt gingen Silas und Ambrosia zu seiner wartenden Kutsche.
    Sein Stadthaus lag in tiefer Dunkelheit, als Riordan heimkehrte, und er lächelte vor sich hin. Er brauchte weder höfliche Gespräche zu führen noch sich um Ambrosias Familie zu kümmern. Auch die Dienstboten waren alle längst zu Bett gegangen. Also konnte er auf direktem Wege zu Ambrosia gehen.
    Er nahm immer zwei Stufen auf einmal, als er die Treppe hinaufeilte. Dabei knöpfte er seinen Gehrock auf. Vor Ambrosias Zimmertür blieb er einen Moment lang horchend stehen. Schließlich verzichtete er darauf, anzuklopfen. Wahrscheinlich schlief Ambrosia selig und süß, und er würde sie zärtlich wecken. Eine Nacht voller genussvoller, ausgiebiger Liebesspiele erwartete ihn.
    Leise trat er ein und bewegte sich in Richtung Bett. Dabei wäre er beinahe über einen Gegenstand gestolpert, der sich bei näherem Hinsehen als eine von Ambrosias Stiefeletten aus feinstem Kalbsleder herausstellte.
    Er warf einen Blick auf das Bett. Obwohl das Feuer im Kamin fast heruntergebrannt war, sah er, dass eines der Kissen am Fußende lag, das andere auf dem Fußboden.
    Besorgt entzündete Riordan eine Kerze an den glühenden Kohlestückchen im Kamin und schaute sich im Schein des Lichtes genauer um. Überall lagen Kleidungsstücke herum. Die Vorhänge waren heruntergerissen.
    Hier musste ein Kampf stattgefunden haben. Riordans Unruhe wuchs, als er jetzt nahe an das Bett herantrat. Er hob seine Kerze etwas höher und entdeckte die Schriftrolle. Er begann zu lesen, und das Blut gefror ihm schier in den Adern.
    Ich habe Ihre Frau. Ihr Leben für Ambrosia Lamberts!
    Kommen Sie allein. S.F.
    In ohnmächtiger Wut zerknüllte er das Schriftstück und schleuderte es gegen die Wand.
    Als er sich umdrehte, entdeckte er etwas, und er glaubte, sein Herz bliebe stehen.
    Blut! Auf den Decken waren an mehreren Stellen Blutspuren erkennbar!
    Herr im Himmel! Ambrosia war verletzt. Und sie befand sich in der Gewalt eines Verrückten!

20. KAPITEL
    Ambrosia zitterte am ganzen Körper. Sie wusste allerdings nicht, ob der Grund hierfür in der kalten Nachtluft lag oder der Angst vor dem, was Silas wohl mit ihr vorhaben mochte. Er saß auf dem Kutschbock und trieb die Pferde in halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die dunklen Straßen Londons.
    Plötzlich schwenkte der Wagen von der Straße in eine kurvenreiche Allee, die zu einem prachtvollen Anwesen führte. Vor dem prunkvollen Portal brachte Silas die Kutsche zum Stehen und übergab die Zügel einem

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