HISTORICAL JUBILÄUM Band 03
Tatsache, dass er sich mit deinem Vetter Earl Humphrey Buckingham zusammengetan hat.“
„Was? Buckingham? Der seine Fühler nach dem Thron ausstreckt?“
„Genau der.“
„Und dafür hast du Beweise?“
Riordan lächelte.„Ja, in der Tat. Ich habe deinem Vetter nämlich einen Besuch abgestattet und brauchte bei dieser Gelegenheit lediglich mein Schwert zu zücken, und schon hatte er es sehr eilig, mir alles zu verraten, was er wusste.“
„Dieser miese kleine Feigling.“
„Ja, er gab zu, ein Komplott gegen den Thron geschmiedet zu haben. Er sagte, sowohl er als auch Lord Fenwick benötigten dringend neue Geldmittel in Form von Gold. Sie kamen auf die Idee, dem König Gold zu stehlen und es dann für die Umsturzpläne gegen ihn zu verwenden. Silas war es, der deinen Vertrauten und Stellvertreter in Cornwall ermordet hat. Er wollte den Namen des Schiffes herausfinden, das die Fässer mit dem Gold geladen hatte.“
„Was für ein heimtückischer Plan“, sagte Charles wie im Selbstgespräch. „Beinahe hätte ich ihn zum Lord Admiral gemacht.“
„Aber das würde bedeuten …“, warf Riordan ein.
„… dass ich ihm die Macht gegeben hätte, Fracht und Schiffe zu bestimmen, die die königliche Fracht befördern sollten. Er hätte sich nur noch zu bedienen brauchen.“ Charles war sichtlich betroffen angesichts des teuflischen Plans, den Silas Fenwick ausgeheckt hatte.
„Für so schlau hätte ich ihn nicht gehalten“, meinte er nach kurzem Schweigen. „Ich werde ihn vor den Thronrat zitieren und ihn anklagen lassen.“
„Es wäre ratsam, dieses schnell und bald zu tun“, gab Riordan zu bedenken. „Sowie er erfährt, dass sein Vetter alles gestanden hat, wird er es sehr eilig haben, das Land zu verlassen. Ich vermute, er wird in Frankreich Unterschlupf finden, da die Franzosen so herzlich wenig für uns Engländer übrig haben.“
Charles stand auf und griff nach Riordans Hand. „Wieder einmal hast du dich als guter und treuer Freund erwiesen. Ich habe aufgegeben zu zählen, wie oft du meine königliche Haut schon gerettet hast und den englischen Thron dazu. Weißt du eigentlich, wie dankbar ich dir bin, Riordan?“
„Hoffentlich dankbar genug, mir ein ganz besonders wertvolles Geschenk zu meiner Hochzeit zu machen.“
Charles wollte sich ausschütten vor Lachen. Schließlich meinte er: „So soll es sein. Ich werde dir ein so außergewöhnliches Geschenk zuteil werden lassen, dass ganz Cornwall noch in Jahren darüber sprechen wird.“ Er seufzte. „Aber nun geh. Küss deine bezaubernde Lady, die dir dein Herz gestohlen hat.“
Mehr Zustimmung brauchte Riordan nicht. Er leerte seinen Becher und setzte diesen auf dem Tischchen ab. Er zwinkerte dem König vertraulich zu, lächelte jungenhaft und eilte davon.
Ambrosia träumte. Riordan kam zu ihr. Sie hörte das Knirschen von Kies unter den Wagenrädern im Hof, vernahm das Geräusch von Türen, die geöffnet und geschlossen wurden. Dann Schritte auf der Treppe.
Im Schlaf lächelte sie erwartungsvoll, als ihr plötzlich jemand die Hand auf den Mund legte.
Verwirrt und benommen versuchte sie, sich aufzurichten, doch irgendein scharfer Gegenstand wurde gegen ihre Kehle gedrückt. Sie konnte weder atmen noch schlucken.
Ambrosia riss die Augen auf und sah geradewegs in das von Hass verzerrte Gesicht Silas Fenwicks. Sie versuchte, seine Hand beiseitezuschieben, doch vergeblich.
„Kein einziges Wort“, zischte er, „oder ich werde dir deine entzückende Kehle durchschneiden. Haben wir uns verstanden?“
Wie gelähmt vor Angst nickte Ambrosia, und ganz langsam zog Fenwick seine Hand zurück.
„Was …“
Blitzschnell presste er ein Messer an ihren Hals, und zwar so fest, dass die zarte Haut anfing zu bluten. Ambrosia zog scharf die Luft ein.
„Kein Wort, habe ich gesagt. Du wirst kein Wort mehr sagen. Du wirst einfach nur zuhören. Und gehorchen. Verstanden?“
Sie nickte.
„Gut. Steh auf.“
Ambrosia erhob sich gehorsam aus ihrem Bett. Sie fühlte sich beschmutzt durch die lüsternen Blicke, mit denen Silas sie von oben bis unten musterte.
„Hier, nimm das.“ Er warf ihr einen Schal zu, und Ambrosia handelte augenblicklich.
Statt den Schal nur aufzufangen, warf sie ihn Silas ins Gesicht. Sie nutzte seine Verwirrung, um ihm das Kopfkissen mit solcher Wucht an den Kopf zu werfen, dass er beinahe strauchelte.
Schon war Ambrosia am Fenster und versuchte, nach draußen zu klettern. Lord Fenwick zog sie mit aller Macht zurück,
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