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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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die Finger, die sich um die ihren schlossen. In seiner Geste lag so viel Zutrauen, dass sie in ihrem Herzen eine tiefe Zuneigung zu dem Burschen empfand. Es musste Whit schwerfallen, jemandem zu vertrauen, und daher war seine Geste umso erstaunlicher.
    „Glaubt Ihr, wir können uns das ganze Dorf vor Anbruch der Dunkelheit ansehen, Captain?“
    Sie drückte seine Hand. „Das glaube ich kaum. Aber es gibt auch gewiss nicht allzu viel zu sehen. Für gewöhnlich gleicht ein Fischerdorf dem anderen. Lass uns versuchen, so viel wie möglich anzuschauen.“
    „Aye.“ Er drehte sich zu Gryf um, der ein paar Schritte hinter ihnen ging. „Beeile dich. Der halbe Tag ist schon rum. Wir müssen schon bald wieder zum Schiff zurück.“
    Darcy wandte sich Newton zu. „Kommst du mit uns?“
    Der alte Seemann schüttelte den Kopf. „Nein, Mädchen. Ich werde mit den Männern ein Ale in der Schenke trinken.“ Er sah Gryf geradewegs in die Augen. „Das Boot legt bei Sonnenuntergang ab. Ich erwarte von Euch, dass Ihr pünktlich seid.“
    „Wir werden da sein.“ Gryf ging neben Whit und ließ dem Jungen absichtlich den Platz zwischen sich und Darcy. Er konnte förmlich spüren, dass der alte Mann sie beobachtete; vermutlich machte er sich Sorgen, das Mädchen für einige Stunden nicht in seiner Obhut zu wissen.
    „Wo gehen wir zuerst hin, Gryf?“, fragte Whit.
    „Lass uns einfach ins Dorf gehen, bevor wir uns entscheiden.“ Er war fest entschlossen, diesen Tag unbeschwert zu genießen. Nicht nur wegen des alten Mannes, der sich Sorgen machte, sondern weil ihm die Dinge nicht aus dem Kopf gingen, die dieser ihm erzählt hatte. Trotz seines Entschlusses, den er in der vergangenen Nacht gefasst hatte, machte ihm die Vorstellung zu schaffen, dass er mit einem toten Mann verwechselt wurde.
    Doch jetzt wollte er sich nicht mehr damit belasten und einfach nur genießen, was vom Tage übrig blieb. Denn die dunklen Wolken, die der Wind von Norden her über den grauen Himmel trieb, zeigten, dass der Winter sich mit seiner ganzen Kälte zurückmeldete.
    Vielleicht war dies der letzte angenehme Tag für sie.

10. KAPITEL
    „Hat dieser Ort auch einen Namen?“ Whit schritt neben Darcy auf das Dorf zu.
    „Diese Inselkette heißt Outer Isles. Und die andere heißt Orkney.“ Darcy nahm den Jungen bei der Hand, als sie über die holprige Straße gingen.
    „Kein besonders schöner Name.“
    „In der Tat. Das Dorf hätte einen schönen Namen verdient, denn es ist wirklich hübsch hier, findest du nicht?“
    In vielerlei Hinsicht glich der Ort anderen Fischerdörfern. Am Kai befanden sich die Schenken und mehrere kleinere Läden. Etwas weiter die Straße hinunter begannen die Häuserreihen, und oben auf einer Anhöhe stand die Kirche. Obgleich das Dorf alles andere als wohlhabend war, wirkte alles recht fein und sauber. Und die meisten Bewohner lächelten die Besucher fröhlich an.
    Gryf ging ein paar Schritte hinter seinen Gefährten und stellte fest, dass einige junge Männer aus dem Dorf sich größer machten, als sie waren, und die Brust herausstreckten, als Darcy an ihnen vorbeischritt. Vermutlich hofften sie, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Es sprach für Darcy, dass sie die Männer überhaupt nicht beachtete. Zu sehr war sie mit dem Jungen an ihrer Seite beschäftigt.
    In diesem Augenblick wurde Gryf bewusst, warum diese junge Frau ihn nicht mehr losließ. Obwohl sie sehr hübsch war, schien sie keinen besonderen Wert auf ihr Aussehen zu legen. Und so setzte sie ihre Schönheit auch nicht ein, wie andere Frauen es taten.
    Darcy zeigte auf die Kapelle auf dem Hügel. „Hier in Schottland nennt man eine Kirche Kirk.“
    Whit schaute sie an. „Warum?“
    „So ist das eben.“
    Er wandte sich an seinen Freund. „Wirst du hier die … Kirk aufsuchen, um herauszufinden, ob der Vikar dich erkennt?“
    Gryf schüttelte den Kopf. „Ich weiß ganz genau, dass ich nicht aus Schottland stamme.“
    „Und woher weißt du das?“
    Freundlich lächelte Gryf den Burschen an. „Wegen meines Akzents.“
    „Oh. Ja.“ Der Junge gab sich mit der Antwort zufrieden und wandte sich wieder seiner Begleiterin zu. „Wenn ich nun aber Kirche sage, werden die Leute mich dann auch verstehen?“
    Darcy musste lachen. „Natürlich. Einige bestimmt. Aber andere werden gewiss einen Augenblick überlegen, wovon du sprichst. Wenn du in einem fremden Land bist und andere Leute triffst, ist es ratsam, so viele Wörter ihrer Sprache wie möglich zu

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