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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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erreichte, fühlte sich die Frau wieder etwas kräftiger und bat die anderen herein. Innen roch es nach frisch gebackenem Brot und Braten. „Kommt herein. Lasst mich euch zum Dank eine Tasse Tee anbieten.“
    Gryf warf Darcy einen flüchtigen Blick zu, und als er feststellte, dass sie nickte, trat er ein. Darcy und Whit folgten ihm. Der Hund hatte sich davon überzeugt, dass alles in Ordnung war, und trottete zu einem flachen Korb in der Ecke des Raums. Über den Rand schauten sechs kleine, wuschelige Köpfchen.
    „O Whit, sieh nur.“ Darcy zeigte auf den Korb, und der Bursche eilte in die Ecke, um sich die Welpen anzuschauen.
    Darcy war ihm gefolgt. „Sind die nicht niedlich?“
    Er nickte.
    Dann drehte er sich um und fragte die alte Frau: „Wird ihre Mutter mich die Kleinen streicheln lassen?“
    „Vermutlich ist sie dir sogar noch dankbar für die Ablenkung. Die kleine Bande klettert seit einigen Wochen dauernd über sie hinweg.“
    Sobald Whit sich hingekniet hatte, strebten die Welpen zu ihm, wobei sie unbeholfen übereinanderpurzelten. Darcy und Gryf lachten, als sich sechs kleine flauschige Bälle auf den Jungen stürzten. Es dauerte nicht lange, da kicherte Whit und rollte sich auf dem Boden, während die Welpen auf ihm herumkletterten und sein Gesicht ableckten.
    Die alte Frau hängte einen Kessel über das Herdfeuer und bot ihren Gästen einen Platz an. „Ich bin Margaret MacInnis, und ich bin Euch sehr dankbar für Eure Hilfe.“
    „Keine Ursache, Mrs. MacInnis. Mein Name ist Gryf, und dies ist Darcy. Der Junge heißt Whit.“
    Margaret MacInnis begann, den Tisch mit edlen Tassen zu decken, und brachte einen Teller Scones. Darcy ging der Frau sogleich zur Hand, füllte das Wasser in die Teekanne, als der Kessel brodelte, und holte einen kleinen Topf mit eingemachtem Fruchtkompott von einem kleinen Tischchen.
    „Whit!“, rief Darcy. „Mrs. MacInnis hat Scones.“
    Sie wandte sich an die Gastgeberin. „Der Junge hat eine Schwäche für alles Süße.“
    Umso mehr überraschte Whit die anderen, als er antwortete: „Ich bleibe lieber hier und spiele mit den Welpen.“
    Darcy schaute kurz zu Gryf hinüber und sah, dass er lächelte.
    Während Margaret MacInnis reihum den Tee eingoss, meinte sie: „Ihr seid ein wenig zu jung für einen Sohn seines Alters.“
    Bevor Darcy sie verbessern konnte, fuhr die alte Frau fort: „Aber das war ich auch. Mit dreizehn Jahren wurde ich verheiratet. Ich hatte fünf große, stramme Jungen. Nun sind sie alle fort. Und ihr Vater auch.“ Ihr Blick fiel auf Gryf. „Ihr ähnelt ihm ein bisschen. Groß, gut aussehend. Seid Ihr ein Seemann?“
    „Aye.“
    Die Frau sah Darcy an. „Dann tut Ihr mir leid, Mädchen. Ihr werdet zweifelsohne schon bald verwitwet sein. Das ist das Schicksal aller Frauen, die ihr Herz an Seefahrer verlieren. Aber zumindest habt ihr den Jungen.“
    Darcy warf Gryf einen Blick zu und merkte, dass er unauffällig den Kopf schüttelte. Vermutlich wollte er sie davon abhalten, der alten Frau zu widersprechen. Darcy dachte einen Moment nach, stimmte dann mit einem Seufzer zu und trank ihren Tee.
    „Ihr segelt alle gemeinsam?“
    „Ja. An Bord der Undaunted .“
    „Wo ist ihr Heimathafen?“
    Darcy bestrich einen Scone mit Früchtekompott. „Cornwall.“
    „Ah. Zumindest seid ihr keine Engländer.“ Die Augen der alten Frau begannen zu funkeln. „Anfänglich dachte ich schon, ihr wäret welche, wegen des Akzents.“
    „Aber wir sind Engländer, Mrs. MacInnis.“
    Die alte Frau schüttelte den Kopf. „Nein. Mein Mann sagte immer, die Leute aus Cornwall seien genauso auf Unabhängigkeit bedacht wie die Schotten. Und weit genug von London entfernt, sodass sie nicht unter Englands Fuchtel stehen. Wir sind aus einem Holz, wir Schotten und die Leute aus Cornwall. Es wird keinen König geben, der uns vorschreibt, wie wir unser Leben zu leben haben. Lieber sterben wir, als uns dem Willen eines anderen zu beugen.“
    Jetzt schaute die alte Frau zu Whit hinüber, der nach wie vor ausgelassen mit den Welpen herumtollte. Die große Hündin lag vor dem Feuer und hatte zufrieden die Augen geschlossen. „Seid ihr gekommen, um Freunde hier im Dorf zu besuchen?“
    Gryf schüttelte den Kopf. „Unser Schiff liegt im Hafen vor Anker, und wir wollten uns nur ein wenig in diesem schönen Dorf umschauen.“
    „Dann müsst ihr zum Abendessen bleiben. Das ist das Mindeste, was ich für euch tun kann, um mich bei euch zu bedanken.“
    „Das ist zu viel

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