Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
lediglich begierig auf mehr machten. Sie hob ihm die Hüften entgegen, forderte ihn auf, ihr Erfüllung zu schenken. Doch vergebens.
„Noch nicht“, wiederholte Alex, der sich noch immer zurückhielt.
„Ich kann nicht mehr“, wimmerte Melicent, und schon brachen die Wogen der Ekstase über sie herein. Sie bäumte sich auf und fiel dann zurück aufs Bett. Alex ließ sich auf sie sinken, immer noch in ihr, und so lagen sie da, während sie allmählich zitternd und keuchend wieder zur Ruhe kam.
Melicent konnte nicht verstehen, was mit ihr passiert war. So lange schon hatte sie auf körperliche Freuden verzichten müssen, dass sie Alex jetzt hilflos ausgeliefert schien. Zu begehren und begehrt zu werden war eine wahrhaft berauschende Erfahrung. Ebenso die Entdeckung, dass sie diese wilde, zügellose Leidenschaft in sich trug, die alle anderen Gedanken und Bedürfnisse vertrieb.
Sie war sich nicht sicher, wie lange sie so dalagen, sie immer noch zuckend von den Nachwirkungen ihrer Leidenschaft, er immer noch in ihr, ohne die ersehnte Erfüllung gefunden zu haben. Lustvoll schrie sie auf, als er sie noch einmal nahm. Diesmal war sein Rhythmus hart und fordernd, seine Stöße weckten Gefühle in ihr, die Melicent so kurz nach dem eben genossenen Entzücken für unmöglich gehalten hätte.
„Ich kann nicht“, bettelte sie, doch tief im Inneren reagierte sie bereits zitternd auf die Forderungen seines Körpers.
„Doch, du kannst.“
„O ja …“ Ihr Wort endete mit einem Wimmern reiner Lust, als Alex ihre Lippen leckte, ihre Unterlippe zwischen die Zähne nahm und sanft zubiss.
„Ich möchte dich mit nach Beaumont nehmen“, flüsterte er, bevor seine Zunge von ihrem Mund Besitz ergriff, „und dich von früh bis spät lieben, Melicent. Vor dem Frühstück, wenn du noch warm und rosig vom Schlaf bist, und nachdem du dich angezogen hast, damit ich dich wieder ausziehen kann, und wenn du dich zum Dinner umkleidest und nichts trägst außer den Juwelen, die ich dir noch schenken werde …“
Seine zügellosen Worte waren zu viel. Melicent kam schnell und hart zum Höhepunkt, und er drängte tiefer in sie hinein, bis sie beide gemeinsam in Ekstase versanken und endlich Erlösung fanden.
Alex erwachte, als sich das winterliche Dämmerlicht ins Zimmer stahl. Melicent lag an ihn gekuschelt, ihr Kopf an seiner Schulter. Er bewegte sich sacht, und sie schmiegte sich noch dichter an ihn. Ihr Haar lag über seine Brust gebreitet, genau wie er es sich vorgestellt hatte. Sie war köstlich warm und weich und roch leicht nach Äpfeln und Honig. Ihr Gesicht strahlte im Schlaf heitere Gelassenheit aus.
So war er noch nie aufgewacht. Als sie frisch verheiratet gewesen waren, hatte er Melicents Zimmer immer gleich nach dem Liebesakt verlassen und sich nach nebenan in seine eigene Suite verzogen. Damals hatte er allein geschlafen und war allein erwacht. Er hatte geglaubt, dass ihm das gefalle; schließlich war er immer gern mit sich allein gewesen.
Nun sah er auf Melicent, die so verletzlich und vertrauensvoll neben ihm lag, und empfand ein Gefühl tiefen Friedens und warmer Fürsorge, so stark, dass es ihn bis ins Innerste erschütterte. Am Abend davor war er getrieben gewesen von Zorn, Lust und Besitzgier, und es wäre ein Leichtes gewesen, Melicents Reaktion auf ihn als das schamlose Benehmen einer erfahrenen Frau vom Schlage einer Lady Loveless zu interpretieren – genau so würde er sich eine Schriftstellerin erotischer Romane vorstellen. Aber er konnte einfach nicht glauben, dass Melicent ihm untreu geworden sein könnte. Auch wenn sie voller Leidenschaft auf all seine sinnlichen Forderungen eingegangen war, hatte er keinerlei Falsch, keinerlei Berechnung an ihr entdecken können. Ihre Reaktion hatte auf ihn erfrischend ehrlich gewirkt und ihn sehr berührt. Sie war bei der Liebe ebenso offen und großzügig gewesen, wie sie das wohl auch in allem anderen war. Sie war einfach ein sehr aufrichtiger und weitherziger Mensch.
Plötzlich empfand er einen Stich des Bedauerns, dass er sich nie die Mühe gemacht hatte, seine Frau richtig kennenzulernen. Als sein Vater ihn zu dieser Ehe zwang, hatte er gedacht, er sei das Opfer. Aber auch Melicent hatte etwas Besseres verdient. Jetzt jedoch konnte er wiedergutmachen, dass er sie so vernachlässigt und ihr wehgetan hatte. Er würde sie umwerben, sie auf Händen tragen und ihr zeigen, wie wichtig sie für ihn war. Diese Vorstellung fand er höchst erbaulich. Er würde sogar
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