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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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mitgenommen hatte.
    Wie konnte ich sie nur so im Zweifel lassen? dachte er entsetzt über seine eigene Gedankenlosigkeit. Er umschloss sie noch fester mit seinen Armen, wollte ihr Schutz spenden und Sicherheit vermitteln. Er wusste nun, wie sehr sein mangelndes Vertrauen und seine Anschuldigungen sie verletzt hatten. Ein Schmerz, wie er ihn noch nie empfunden hatte, ergriff ihn.
    Er starrte William an. „Die Perlen“, sagte er mit einer sonderbaren Stimme, die ihm selbst ganz fremd vorkam. „Wir kommen immer wieder auf die Perlen zurück, nicht wahr? Vielleicht würdest du mir freundlicherweise erklären, woher du wusstest, dass sie verschwunden sind, Cousin?“
    Georgie zuckte zusammen.
    William wurde blass. Dann polterte er los: „Also wirklich, Anthony! Das war doch eine allgemein bekannte Tatsache! Alle wussten davon. Es gehört zwar nicht gerade zu den Dingen, die man überall herumerzählt, aber …“
    „Es war keinesfalls so allgemein bekannt, dass wir davon gewusst hätten“, unterbrach Marcus ihn frostig und baute sich vor ihm auf. „Anthony hat uns gegenüber nie ein Wort darüber verloren. Ich habe gestern Abend zum ersten Mal davon erfahren, als du Timms beschuldigt hast.“
    Hilfe suchend sah William zu John hinüber.
    John schüttelte energisch den Kopf. „Diesmal nicht, William“, erklärte er mit finsterer Miene, stellte sich neben Anthony und legte Georgie eine Hand auf die Schulter.
    „Wenn wir also nichts davon wussten, wie hast du es herausgefunden?“, insistierte Marcus.
    William öffnete zwar kurz den Mund, doch schien ihm keine Entgegnung einzufallen.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, woher du es wissen konntest!“, rief Anthony zornig. „Gott weiß, warum du noch einmal zu unserer Unterkunft in Brüssel zurückgekehrt bist, aber als du gesehen hast, dass Georgie verschwunden war, hast du die Zimmer durchsucht. Du hast die Nachricht gelesen, die sie für mich hinterlassen hatte, und hast sie vernichtet. Dann hast du die Perlen gestohlen! Du hast dir wohl gedacht, auf die eine oder andere Art würde das ausreichen, um meine Ehe zu zerstören!“
    Und Georgie. Letzteres sprach er nicht laut aus.
    Townend, der neben Grant kniete und dessen aus der Wunde sickerndes Blut stillte, schaute auf. „Der Kerl lebt noch. Es sieht so aus, als hätte die Kugel sein Herz knapp verfehlt. Schwer einzuschätzen, ob er durchkommt. Sein Puls ist schwach. Ich habe ihm bereits eine Kompresse aus meinem Krawattentuch gemacht, aber falls einer von Ihnen noch mit einem Kleidungsstück aushelfen kann …“
    Grant stöhnte auf.
    Murrend zog Marcus sich den Gehrock aus. Wenig später hatten er und Townend den Verwundeten verbunden.
    Peter Townend beugte sich erneut zu Grant hinunter. „Können Sie mich hören? Sind Sie in der Lage, uns zu erzählen, was passiert ist?“
    Grant nickte schwach.
    Townend schob einen Arm unter seine Schulter, richtete Grants Oberkörper auf und stützte ihn.
    Grant öffnete die Augen und stöhnte, als er sie alle erkennen konnte. Seine Stimme klang leise, aber klar. „Er hatte den verfluchten Ring. Wollte … wollte mich damit auszahlen. Für den Angriff auf Frobisher. Er erklärte mir, was ich sagen sollte … damit es aussieht, als ob Sinclair der Angreifer wäre.“
    William heulte zornig auf. „Er ist ein Lüg…“
    Doch er kam nicht dazu weiterzusprechen, denn Marcus hatte sich zu ihm umgedreht und versetzte ihm einen Fausthieb gegen das Zwerchfell. Keuchend und prustend krümmte William sich.
    „Halt dein Maul!“, befahl Marcus ihm.
    Grant hatte erneut die Augen geschlossen. Schweiß stand auf seiner Stirn. Sein Gesicht war grau. „Sie hat uns belauscht, als wir stritten“, fuhr er fort. „Wir hätten sie getötet, aber sie zog die Pistole.“
    Anthony atmete laut aus. Seine Finger, die sich in Georgies Locken verfangen hatten, zitterten unkontrollierbar. Er holte tief Luft und machte sich bewusst, dass sie in Sicherheit war und sich in seinen Armen befand. Sie schmiegte sich enger an ihn und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust.
    Mühsam redete Grant weiter: „Ich habe versucht, sie zu überwältigen. Ich hätte nie gedacht, sie würde schießen. Wahrscheinlich hätte ich es geschafft … und sie abgelenkt, wenn dieser Feigling sich nicht verkrochen hätte.“ Er rang nach Luft und sank stöhnend in Townends Arme.
    „Es war also Notwehr?“, herrschte Townend ihn an. „Wenn wir das schriftlich niederlegen, unterschreiben Sie das vor Zeugen?“
    Mit

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