Historical Saison Band 06
Landes?“
Marcus und Anthony tauschten verwunderte Blicke aus.
„Was lässt Sie denken, einer von uns könnte auf die Idee kommen, für William den Kopf zu riskieren, wenn nicht einmal sein Bruder dazu bereit ist?“, erkundigte sich Anthony zurückhaltend.
Townend hob erstaunt eine Braue. „Um William geht es nicht. Ich meine bloß, dass es Mardon einen gewaltigen Skandal ersparen würde. Also …“
„Cassie hat den richtigen Mann geheiratet, nicht wahr Anthony?“, fragte Marcus und lächelte anerkennend.
„Es scheint so“, bestätigte Anthony.
„Überlass es mir, Anthony“, bat Marcus.
„Aber …“
„Ich kümmere mich darum. Ich schulde dir eine ganze Menge – mehr als ich jemals zurückgeben kann. Es geht mir zwar gegen den Strich, Williams Haut zu retten, aber ich kann auch nicht einfach tatenlos mit ansehen, welchen Schaden die Geschichte in Johns Leben anrichtet.“
Anthony nickte zustimmend. Marcus hatte das Recht, so zu entscheiden. Die Übeltaten seines Bruders würden Johns Ansehen in der Öffentlichkeit ruinieren, wenn sie durch ein Gerichtsverfahren bekannt wurden.
„Nun gut“, gab er seine Zustimmung. „Du solltest besser …“
„Überlass es mir“, wiederholte Marcus. „Ich werde ihm etwas Geld in die Hand drücken, genug, damit er das Land verlassen kann.“
„Eine finanzielle Unterstützung“, murmelte Anthony gequält. „Aber nur, sofern er sofort außer Landes geht. Er erhält nichts mehr, falls er jemals zurückkehrt oder versucht, John um Geld zu bitten.“
Marcus lächelte frostig. „Vertrau mir“, bat er. „Ich werde dafür sorgen, dass unser reizender Cousin sich keine falschen Hoffnungen macht und niemals an den Bedingungen zweifelt, die mit unserer Unterstützung verbunden sind.“
Anthony sah ihm fest in die Augen und nickte. „Alle Bediensteten und auch die Reitknechte haben die Erlaubnis sich das Feuerwerk von der südlichen Wiese aus anzuschauen“, sagte er.
„Ausgezeichnet“, entgegnete Marcus. „Dann …“
„Ich werde zu den Ställen gehen und überwachen, dass er bei seiner Flucht nicht das falsche Pferd mitnimmt“, erklärte Townend ruhig.
Trotz der angespannten Situation grinsten Anthony und Marcus einander an.
„Ja, sie hat auf jeden Fall den richtigen Mann geheiratet“, stellte Anthony fest.
„Ich freue mich, dass Sie die Wahl Ihrer Cousine für gut befinden, Gentlemen“, erwiderte Townend trocken. „Immerhin weiß ich, dass Cassie sich ihrer Sache sicher ist.“
Sir Charles schlängelte sich zu Anthony durch, als die Gentlemen den Speisesalon verließen, um sich zu den Damen zu begeben.
„Das ist wirklich eine schockierende Geschichte, Lyndhurst. Nach dem, was mir ihre Großtante erzählte, trägt der Schurke auch an all den Schwierigkeiten Schuld, die Sie in den letzten Jahren hatten. Und Ihre arme Frau! Sie ist so eine reizende Person und hat sich in dieser Situation so tapfer verhalten!“ Er schüttelte den Kopf. „Wirklich entsetzlich! Das Geständnis von diesem Grant reicht völlig aus, um Lyndhurst-Flint zu verurteilen. Es hängt offensichtlich alles zusammen. Grants Aussage ist schlüssig. Da gab es keine Widersprüche, obwohl ich ihn ins Kreuzverhör genommen habe.“ Er wurde rot. „Nicht, dass mir die Vorstellung, Sinclair hätte Frobisher angegriffen jemals gefallen hätte, aber die Wahrheit ist …“, er wischte sich mit seinem Taschentuch über die Stirn, „… für John zweifellos ein verdammt harter Schlag! Aber wahrscheinlich kann ich nichts tun, um ihm den Skandal zu ersparen!“
„Natürlich nicht, Brandon“, pflichtete Anthony ihm bei. „Ihnen sind die Hände gebunden. Sie müssen sich streng an das Gesetz halten, ebenso wie John als Mitglied des House of Lords.“
„Das stimmt“, bestätigte Brandon erleichtert. „Aber wie ich bereits erwähnte, reicht Grants Geständnis, um Sinclair von allen Vorwürfen zu befreien …“
„Ich verstehe“, erwiderte Anthony und warf Marcus einen viel sagenden Blick zu. Sein Cousin nickte beinahe unmerklich zurück. „Ich denke, wir verstehen einander, Brandon.“
Sir Charles seufzte. „Ich hoffe es, Lyndhurst. Ich hoffe es wirklich! Und nun gibt es also ein Feuerwerk. Offen gestanden freue ich mich darauf. Miss Lyndhurst hat mir zu verstehen gegeben, dass Feuerwerke in Lyndhurst Chase geradezu legendär sind!“
„Anthony, was machen wir hier?“
Georgie hatte erwartet, dass sie dem Feuerwerk gemeinsam mit der übrigen Gesellschaft von der
Weitere Kostenlose Bücher