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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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Anthonys Handeln von Loyalität und Ehrgefühl bestimmt wurde. Er hatte seine eigene Rache begraben, um seinem Cousin John weiteres Leid und einen gesellschaftlichen Gesichtsverlust zu ersparen.
    „John“, bestätigte Anthony. „Kannst du mich verstehen, Georgie? Und es war leider auch nicht alles Williams Schuld, oder?“
    Sie schüttelte den Kopf. Wenn sie nicht so dumm gewesen wäre! So eine kopflose kleine Idiotin …
    „Kannst du mir verzeihen, Liebling? Wenn ich nicht so ein furchtbar eifersüchtiger Dummkopf gewesen wäre und seinen Lügen und Verdrehungen keinen Glauben geschenkt hätte … wenn ich dir einfach vertraut hätte … dann wäre das alles nicht passiert. Ich habe es William zu leicht gemacht. Kannst du mir …?“ Er sprach den Satz nicht zu Ende. Sein Zögern und seine Unsicherheit füllten den mondbeschienenen Raum zwischen ihnen.
    Sie beugte sich vor und küsste ihn. „Ich liebe dich, Anthony“, flüsterte sie ganz nah an seinen Lippen.
    Von oben erklang lautes Getöse, und mit einem Meer aus Lichtern und Funkeln am Himmel begann das Feuerwerk. Anthony nahm von dem Lärm kaum Notiz, so hell und strahlend brannte in seinem Inneren ein Freudenfeuerwerk ab. Er sah ihr tief in die Augen und war von seinen Gefühlen so überwältigt, dass er eine Weile kein Wort hervorbrachte.
    „Du liebst mich also?“, flüsterte er endlich. „Sogar nach all dem, was ich getan habe, nach all den Dingen, die ich in meiner Verblendung gesagt habe …“
    „‚Nie soll etwas dem Bunde reiner Seelen im Wege stehen‘“, rezitierte sie sanft, und eine Träne rann ihre Wange hinunter.
    „‚Die Lieb ist keine Liebe, wenn sie zu wanken neigt, wenn unter ihr der Boden zittert und sie an einem einz’gen Treuebruch zerbricht‘“, beendete er den Vers. Wehmut erfüllte ihn, als er sich über sie beugte, um ihr die Träne von der Wange zu küssen. „Georgie, dann hast du mich also von Anfang an geliebt? Und nicht Finch-Scott?“ Er zog sie an sich. Sie schmiegte sich an ihn, und ihre weichen Brüste zu spüren, entfachte seine Leidenschaft.
    „Ich habe immer nur dich geliebt“, gestand sie. „Ich mochte Justin … Er war nett und freundlich … Ich habe damals gedacht, das würde ausreichen, aber dann traf ich dich … und liebte dich.“
    „Und ich dich“, flüsterte er bewegt. „Ich liebte dich vom ersten Augenblick, in dem ich dich sah.“
    „Aber …“
    „Ich habe dich die ganze Zeit über geliebt und nie aufgehört, dich zu lieben“, gestand er, küsste ihre Stirn, ihre Wangen. „Aber ich hatte in Brüssel Angst davor, es dir zu offenbaren. Ich redete mir ein, dass ich dich mit meinen Gefühlen, meiner Zuneigung und meiner Leidenschaft nicht einschüchtern und erdrücken sollte. Doch in Wahrheit war ich selbst der Eingeschüchterte. Deshalb habe ich dir diesen ganzen Blödsinn mit der Vernunftehe erzählt.“ Er erschauderte. „Und dennoch liebst du mich noch.“
    Er hob sie auf sich, denn sein Verlangen wurde übermächtig. Sie fühlte sich so weich an und schmolz beinahe unter seinen zärtlichen Liebkosungen dahin.
    „Anthony! Soll ich … so?“
    Er stöhnte und lockerte seinen Griff. „Genau so, mein Schatz.“ Er zog sie fester an sich, küsste ihre Brüste und saugte sanft an den Spitzen, während sie ihn in sich aufnahm.
    „Sag mir, was du möchtest, mein Liebling“, flüsterte er.
    „Ich möchte dich“, hauchte sie. „Ganz und gar.“
    Draußen erreichte das große Feuerwerk von Lyndhurst Chase seinen Höhepunkt und funkelte mit dem Sternenhimmel um die Wette. Die freudigen Stimmen, das aufgeregte Gelächter und das festliche Lärmen drangen bis zu ihnen nach unten.
    „Ganz und gar?“, murmelte er, während seine Finger zärtlich über ihren Körper glitten, bis sie nur noch leise seinen Namen rief. „Ganz und gar wird eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen. Ein ganzes Leben.“ Er küsste sie wild und zärtlich zugleich. „Genau genommen, zwei Leben“, fügte er hinzu.
    „Zwei?“
    Er legte die Arme um sie und rollte mit ihr ein Stück, sodass sie unter ihm lag. „Hm. Dein Leben und mein Leben“, hauchte er ganz nah an ihren Lippen. „Das bedeutet, dass ich mir Zeit lassen kann. Und vielleicht können wir sogar diesen Arzt Lügen strafen.“
    Arzt? Sie wusste nicht, wovon er redete. Sie wurde ganz schwach, als er immer tiefer in sie eindrang und alle Zweifel verflogen – all die qualvolle Ungewissheit, da sie nun sicher war, dass er sie liebte. Ganz und gar und

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