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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Verfügung, um ein neues Leben zu beginnen. Es war das Mindeste, was er tun konnte. Er war zu ihrer Eröffnungsvorstellung nach Dublin gereist, und jetzt überquerte er erneut die Irische See in diesem Holyhead-Postschiff, das auf England zusteuerte.
    Planmäßig hätte es bereits vor Stunden anlegen sollen, aber der Sturm behinderte die Fahrt, und es wurde immer später. Er zog seine Uhr aus der Tasche. Es war schon fast neun.
    Erneut war von oben ein erschütterndes Krachen zu vernehmen. Tanner schob die Uhr wieder in die Tasche und sah die Gefangene an. Ihre Existenz und sein eigenes leeres Leben schienen sich dem Ende zuzuneigen.
    Die Tür sprang auf, und der durchnässte Bootsmann rief: „Alle an Deck! Zu den Booten! Frauen und Kinder zuerst!“
    Die Totenglocke. Der Kapitän hielt das Schiff für verloren. Jetzt blieb keine andere Möglichkeit mehr, als zu versuchen, das Leben der Frauen und Kinder zu retten.
    Es gab tränenreiche Abschiedsumarmungen. Ein paar Männer drängelten sich vor die Mütter und Kinder. Tanner stieß sie zurück. Mit vollem Körpereinsatz hielt er den Frauen den Weg frei. Die Gefangene war die letzte Frau, die aus der Tür ging. Der Bow Street Runner schob sie grob vor sich her. Der Mann hätte ihr wenigstens die Fesseln abnehmen können. Was spielte es jetzt noch für eine Rolle? Zumindest hätte sie dann in Freiheit sterben können.
    Tanner kam als Letzter an Deck. Aus allen Richtungen peitschten ihm Wind und Regen entgegen. Der Schiffsmast stand nicht mehr stolz und aufrecht da, sondern lag wie ein umgeknickter Ast auf dem Deck.
    Tanner stieg über Holzstücke und Überreste der Takelage. Ein Fass rollte auf ihn zu. Er sprang zur Seite und verlor auf der glitschigen Oberfläche beinahe das Gleichgewicht. Mehrmals musste er nach allem greifen, was in seine Nähe geriet, um nicht zu fallen.
    Er bahnte sich seinen Weg zu den Beibooten. Sofort packte er mit an und half dabei, Frauen und Kinder über den Bordrand zu heben, wo sie von den Besatzungsmitgliedern, die in den Booten standen, in Empfang genommen wurden. Ein Blitz erhellte die Schatten des Ufers, das angesichts einer See, die wie ein Kessel giftigen Gebräus schäumte, unerreichbar schien. Die hilflosen Passagiere in den wild hin und her schwankenden Booten erwartete eine fürchterliche Fahrt.
    Lass diese Leute überleben, betete er.
    Er half einem Kind und dessen Mutter über den Bordrand. Dies war das letzte Boot, und die Besatzung begann bereits, es ins Wasser hinunterzulassen. Tanner streckte die Arme nach der gefangenen Frau aus, die den anderen den Vortritt gelassen hatte. Gerade wollte er sie über den Bordrand heben, als der Bow Street Runner sie beiseiteschubste, sodass sie auf das Deck fielen, und anstelle der Frau in das Boot sprang. Tanner rappelte sich hoch, doch es war zu spät. Das Boot war schon im Wasser, und die Besatzung ruderte aus Leibeskräften, um fortzukommen.
    „Bastard!“, schrie Tanner. Der Wind heulte so laut, dass er sein eigenes Wort kaum verstand.
    Zorn und Angst standen der Gefangenen ins Gesicht geschrieben. Tanner ergriff ihren rechten Arm und zog sie auf die Beine.
    „Das Schiff bricht auseinander!“, schrie der Bootsmann im Vorbeilaufen.
    Tanner sah sich rasch um. Einige Mitglieder der Mannschaft banden sich an Holzstücke.
    „Kommen Sie!“, schrie er und zog die Frau mit sich.
    Tanner riss Segeltuch von der Takelage und band sie an einem Teil des zerbrochenen Masts fest. Verdammt wollte er sein, wenn dieser Schurke von einem Bow Street Runner überlebte und sie nicht. Er knotete sich neben ihr am Holz fest und legte einen Arm um sie. Das Schiff stieß gegen Felsen.
    Unter gewaltigem Krachen und Getöse brach das Schiff auseinander. Das Stück Mast, an das sie sich klammerten, wurde wie ein Federball in die Luft geschleudert, bevor sie in das schäumende Wasser stürzten.
    Der Aufschlag betäubte Tanner, aber die eisige Kälte beim Eintauchen brachte ihn schockartig wieder zu Bewusstsein. Das Wasser war schwarz wie Tinte, und er wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Doch nach wie vor hielt er die Frau mit einem Arm fest. Er hatte sie nicht verloren.
    Das Holz begann aufzusteigen, als ob es ebenso darum kämpfte, an die Oberfläche zu gelangen. Tanner stieß sich mit aller Kraft hoch. Seine Lungen brannten vor Atemnot.
    Als sie die Wasseroberfläche durchbrachen, war der Schock beinahe so groß wie beim Eintauchen in die eisigen Fluten. Hustend rang Tanner nach Luft. Zu seiner

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