Historical Saison Band 18
in ihrem Haar. Er beugte sich vor, neigte den Kopf, um ihr einen keuschen Kuss auf die Wange zu geben, und es kostete ihn alle seine Willenskraft, nicht die Beherrschung zu verlieren. Sie griff nach dem schweren Stoff seiner Ärmel, klammerte sich an ihm fest, während er ihr einen weiteren Kuss auf den Mundwinkel gab.
„Keine Angst“, raunte er in ihr Ohr, als er bemerkte, wie schwer ihr Atem ging. „Ich werde dir nicht wehtun.“
Eine Hand ließ er in ihrem Haar, mit der anderen zog er sie an sich. Nur leicht löste er sich von ihr, um seinen Mund sanft auf ihre Stirn zu legen und dann eine Spur heißer Küsse über ihre Nase zu ziehen. Isabelle stöhnte leise auf, ihr Herzschlag beschleunigte sich noch weiter, und ihre Hände strebten von ganz allein zu seinen Schultern.
Er schlang seinen Arm so fest um ihre Taille, dass sie ihm nicht entkommen konnte, als er nun den Kopf vorbeugte und sich an sie schmiegte. Sein weicher Mund nahm den ihren gefangen, sanft knabberte er an ihrer Unterlippe. Ein Seufzen entfuhr ihr, als er ihren Mund erkundete, und sie verlor sich völlig in dem süßen Verlangen, das er in ihr auslöste. Ohne nachzudenken, schlang Isabelle die Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich, während er ihre Sinne mit den leidenschaftlichen Liebkosungen seiner Zunge berauschte.
Als er sich schließlich von ihr löste, kam ihnen beiden der Kuss endlos lang und doch viel zu kurz vor. Wie ein Glorienschein umrahmte ihr dunkles Haar ihr Porzellangesicht, das jetzt mit einer bezaubernden Röte überzogen war. So unerfahren sie auch war, konnte Henry doch das Verlangen erkennen, das in ihren großen, strahlend grünen Augen funkelte.
„Lord James, ich …“
„Hast du meinen Vornamen vergessen?“, fragte er, und bedeckte ihr Kinn mit hauchzarten Küssen.
Noch ehe sie antworten konnte, legte er seine Lippen erneut auf ihre, umfing ihre schlanke Taille, zog ihren Körper an den seinen. Ihre Finger verfingen sich in seinem Haar, während er genüsslich über ihren Rücken streichelte. Immer fordernder wurden seine zärtlichen Berührungen, bis er schließlich den Saum ihrer Röcke hochschob und eine Hand über ihren Oberschenkel nach oben gleiten ließ. Als seine Finger ihren Po berührten, erfasste sie plötzlich ein brennendes Verlangen, das sich in ihrem Schoß ausbreitete und ihren Bauch hinaufströmte. Sie warf den Kopf in den Nacken, er legte einen Arm um ihre Taille, hielt sie fest und ließ die Finger seiner freien Hand ebenso vorsichtig wie geschickt ihren feuchten Schoß erkunden. Isabelle klammerte sich an ihn.
„Henry“, sagte sie keuchend und vergrub ihre Fingernägel in seinen Schultern. „Oh, Henry.“
„Mir gefällt es, meinen Namen aus deinem Mund zu hören“, sagte er, und seine Stimme war rau vor nur mit Mühe beherrschter Lust. Rasch löste er sich von ihr und versuchte seiner körperlichen Erregung, die nicht zu übersehen war, keine Beachtung zu schenken.
Sie stieß ein kehliges Stöhnen aus und rieb sich leicht an seinen ohnehin schon erhitzen Lenden, ehe sie einen Schritt zurücktrat und neckend sagte: „Um Deinen Namen noch einmal zu hören, wirst du mich erst fangen müssen.“
Die Atemlosigkeit in ihrer melodiösen Stimme war betörend.
„Ja, das werde ich“, schwor er heiser. „Doch wenn mein Name das nächste Mal über deine Lippen kommt, dann wirst Du ihn vor Lust schreien.“
6. KAPITEL
I sabelle wartete, bis die tagsüber so belebten Straßen sich leerten und sich die Stadt unter der alles verhüllenden Decke der Dunkelheit zur Nachtruhe begab. Das Objekt ihrer Begierde bei helllichtem Tag zu stehlen, kam nicht infrage. Der Hongkong Club war der vornehmste Herrenclub der östlichen Kolonien und zudem ein Wahrzeichen der Stadt. Frauen und Chinesen hatten dort keinen Zutritt – und sie war sowohl das eine als auch das andere. Schlimmer noch, der Club lag in der Stadtmitte, was ein unbemerktes Betreten nahezu unmöglich machte. Außerdem würde ihr Vater vermutlich den Großteil des Abends dort verbringen.
Also stahl sich Isabelle, gekleidet in ihren schwarzen Seidenanzug, erst in tiefdunkler Nacht aus Mountain Lodge fort. Mit der Geschmeidigkeit einer Katze schlich sie von Schatten zu Schatten, bis sie vor dem großen, eindrucksvollen Gebäude stand. Am Dienstboteneingang kniete sie nieder, brach geschickt das Schloss auf und trat leise ein. Sorgfältig schloss sie die Tür hinter sich, ging in die Hocke und wartete darauf, dass sich ihre Augen an die
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