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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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schwang sich ohne Federlesen – und ohne um Hilfe zu bitten – auf den Rücken des Pferdes.
    Kurz nachdem sie den Berkeley Square verlassen hatten, war sich Lord Fincham bereits sicher, dass sie mit dem ungewohnten Sattel zurechtkommen würde. Als sie schließlich den Hyde Park erreichten, der in prachtvoll leuchtende Rot- und Gelbtöne getaucht war, stellte er zufrieden fest, dass sie eine ausgesprochen gute Reiterin war. Sie hielt sich elegant im Sattel und führte das Tier gefühlvoll. Trotzdem entschied er sich, besser vorsichtig zu sein und den weniger belebten Bereichen des Parks den Vorzug zu geben. So mussten sie nicht auf die zahlreichen Kutschen und anderen Reiter achten, die den Park zu dieser beliebten Tageszeit bevölkerten. Auch wollte er die Gelegenheit nutzen, um mehr über seine Begleiterin in Erfahrung zu bringen.
    Geschickt begann er mit einer Frage, die sicherlich keinen Argwohn erregen würde. „Du reitest sehr gut, Georgie, mein Junge. Wer hat dir das beigebracht?“
    „Mein Patenonkel, Sir“, antwortete sie, ohne zu zögern. Dann lächelte sie zaghaft. „Er hielt sich ein paar Pferde in seinem Stall.“
    „Wirklich?“ Einen Moment sann er schweigend nach. „Verzeih mir, wenn ich mich irre, Georgie, aber hattest du nicht erzählt, es gäbe niemand mehr, der sich um dich sorgt?“
    „Nein, Sie täuschen sich nicht, Mylord.“ Sie versuchte gar nicht erst, ihn anzusehen, sondern starrte geradeaus, als ob die Ohren des Pferdes ihren Blick vollständig fesselten. „Mein Patenonkel ist in diesem Jahr gestorben.“
    Er bemerkte ein leichtes Beben in ihrer Stimme und beschloss, das Thema nicht weiter zu verfolgen, da es eindeutig schmerzhafte Erinnerungen in ihr weckte.
    „Gehe ich recht in der Annahme, dass du nie zuvor irgendwo in Diensten gestanden hast, bevor du in meinen Haushalt kamst?“
    Sie schwieg einen Augenblick und antwortete dann: „Das stimmt, Mylord. Aber ich habe auch nicht das angenehme Leben der Oberschicht geführt. Wie ich Ihnen schon erzählte, war meine Mutter lange Jahre Köchin und Haushälterin. Mir wurde eine Reihe von Aufgaben rund um die Pfarrei übertragen. Ich wurde also nicht zur Faulheit erzogen. Mein Patenonkel, der in der Nähe wohnte, besaß viele Tiere“, fügte sie hinzu, als sie auf einen der Hauptwege des Parks zurückkehrten. „Er hatte eine besondere Vorliebe für Schweine – er nannte sie ‚Tiere mit beruhigender Wirkung‘. Und ich habe viel Zeit bei ihm … und bei den Schweinen verbracht.“
    Der Viscount war überzeugt, dass sie weitgehend bei der Wahrheit blieb. Allerdings waren diese Auskünfte nicht besonders erhellend. Es gab etwas Wesentliches, das sie weiterhin für sich behielt. Zu seinem Ärger wurde er der Möglichkeit beraubt, weiter nachzufragen, da plötzlich eine offene Kutsche vor ihnen auftauchte. Hätte er sein Pferd in die andere Richtung gewendet, um die Begegnung zu vermeiden, so wäre dies ein Affront gewesen. Und er hatte keinesfalls vor, die Dame zu beleidigen, deren großzügige Gastfreundschaft er noch am Vorabend genossen hatte.
    „Gütiger Himmel, Fincham!“, rief die Duchess of Merton, als die Kutsche zum Stehen kam. „Da trifft man sich gleich zwei Mal in so kurzer Zeit! Ich bin erstaunt! Gewöhnlich kehren Sie der eleganten Welt doch den Rücken zu, wo Sie nur können.“
    „Nicht immer, Euer Gnaden. Überdies habe ich Ihre Gesellschaft nie gemieden.“
    Diese Worte erfreuten sie sichtlich. „Oh, Sie boshafter Schelm! Wenn ich nur zehn Jahre jünger wäre! Siehst du, Lydia …“, sie wandte sich der unscheinbaren jungen Dame an ihrer Seite zu, „… du solltest die Ratschläge deiner Mutter stets beherzigen. Ich habe dir ja empfohlen, berüchtigten Charmeuren aus dem Weg zu gehen.“
    „Das ist ungerecht, Euer Gnaden!“, protestierte Lord Fincham in gespielt beleidigtem Tonfall. „Ich lasse mir nicht nachsagen, jemals Unschuldige umgarnt zu haben.“
    Die Duchess warf ihm einen koketten Blick zu. „Nun ja, ich glaube, das ist wohl wahr“, gab sie zu, bevor sie sich vorbeugte und ihrem Kutscher mit dem Sonnenschirm auf die Schulter klopfte.
    Sobald die Kutsche verschwunden war, gab der Viscount Georgie ein Zeichen, wieder neben ihm zu reiten. „Jetzt verstehst du bestimmt, weshalb ich diesen Ort in der Regel meide; zumindest um diese Uhrzeit. Das nötigt einen immer dazu, mit jemandem, dem man am wenigsten begegnen will, Höflichkeiten auszutauschen.“
    Nach diesem Eingeständnis schaute sie ihn

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