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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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fragend von der Seite an. „Aber ich dachte, Sie würden die Duchess mögen, Mylord. Sie waren gestern Abend sehr liebenswürdig zu ihr.“
    „Es wäre eine ungeheure Geschmacklosigkeit, der Gastgeberin keine Freundlichkeit entgegenzubringen, mein liebes Kind. Außerdem kann ich nicht umhin, ihr Respekt zu zollen. Merton ist kein einfacher Mann und auch ganz gewiss keiner, in dessen Gesellschaft ich mich öfter aufhalten möchte.“
    Noch immer musterte sie ihn. „Bevorzugen Sie seinen Bruder – Lord Rupert Gyles?“
    Er dachte einen Moment nach. „Ja, ich glaube schon, obgleich er manchmal ein wahrer Nichtsnutz ist. Doch anders als ich ist er normalerweise ein umgänglicher und angenehmer Zeitgenosse.“
    „Gestern Abend kamen Sie mir sehr gesellig vor, vor allem, als Sie sich mit Sir Willoughby Trent und der Duchess unterhielten“, bemerkte seine Begleiterin. Dann blickte sie wieder geradeaus. „Obwohl ich nicht genau verstanden habe, worüber Sie sprachen. Eine Äußerung der Duchess hat mich verwirrt …“
    „Wirklich? Und was hat dich so verwirrt?“, erkundigte sich Lord Fincham freundlich.
    „Sie sagte etwas über die … die ‚berühmten Fünf‘.“ Sie legte die hübsche Stirn in Falten. „Gestern waren ja so viele Gäste anwesend, die alle mit dem Privileg gesegnet sind, ein Leben in Luxus zu führen. Welche fünf Personen hat sie denn gemeint?“
    „Ah!“ Der Viscount winkte mit einer Hand ab. „Das ist unwichtig, mein Kind, eine Bagatelle.“
    „Ach, bitte, Mylord! Ich finde es spannend!“
    „Offensichtlich kannst du sehr hartnäckig sein, wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast, Georgie.“ Der Viscount seufzte, war aber erneut gewillt, Nachsicht walten zu lassen. „Also gut. Ein paar hochrangige Gastgeber, unter ihnen die Duchess of Merton, haben diesen Namen einer kleinen Gruppe von Gentlemen verliehen, die am Spieltisch scheinbar von der Glücksgöttin bevorzugt werden. Sie haben sich den Ruf erworben, um besonders hohe Einsätze zu spielen. Vielleicht haben sie deshalb oft das Glück, mehr zu gewinnen als zu verlieren. Wie ich bereits sagte, ist das alles ein ziemlicher Unsinn.“
    „Aber Sie haben mir noch nicht verraten, wer diese Gentlemen sind, Mylord“, hakte Georgie nach.
    „Deine Neugier ist unersättlich!“, schimpfte er, gab jedoch sofort nach, als sie ihn bekümmert ansah. „Oh, schon gut. Zwei von ihnen bist du gestern begegnet – Sir Willoughby und dem Schwager der Duchess, Lord Rupert Gyles. Ein weiteres Mitglied der Runde ist Lord Chard, der gestern Abend nicht anwesend war. Und einer aus der Gruppe starb vor ein paar Wochen.“
    „Um wen handelte es sich dabei, Mylord?“, fragte sie leise, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
    „Um den siebten Earl of Grenville. Angeblich ist er von einer Bande Straßenräuber überfallen worden, als er sich auf dem Heimweg zu seinem Gut in Gloucestershire befand.“
    „Das sind aber erst vier Gentlemen, Sir“, erinnerte sie ihn. „Wer ist der fünfte?“
    Auf einmal lächelte der Viscount ein wenig selbstgefällig. „Nun, du stehst in seinen Diensten!“
    Sie schaute ihn unverwandt an, doch senkte sie dann rasch den Blick. Er sollte nicht die Möglichkeit bekommen, zu erraten, was sich in diesem kurzen Moment in der Tiefe ihrer veilchenblauen Augen abspielte.
    Die Tage der folgenden Woche liefen nach einem ähnlichen Muster wie der Tag ihres ersten Ausritts. Da das sonnige Herbstwetter anhielt, ritt Lord Fincham jeden Nachmittag mit seinem bemerkenswerten Pagen aus. Das allein hätte noch keinen Anlass für Gerede gegeben, wenn der Viscount dem Jungen nicht erlaubt hätte, neben ihm zu reiten und sich mit ihm zu unterhalten.
    Die meisten Abende verbrachte er nun zu Hause, was für ihn äußerst ungewöhnlich war. Er machte es sich in der Bibliothek bequem, ließ sich lediglich von seinem Pagen Gesellschaft leisten und verbrachte viele glückliche Stunden beim Schachspiel mit ihm. Nur wenn sein reizender Gesellschafter sich zur Nachtruhe zurückzog, wagte er sich hinaus in seinen Club oder in das intime Boudoir seiner Mätresse.
    Dann, an einem Abend zu Beginn der folgenden Woche, wich der Viscount von dieser Gewohnheit ab und bat seinen Pagen, ihn beim Ausgehen zu begleiten. Er verzichtete auf die Kutsche und sie gingen die kurze Entfernung zu dem aufwendig geschmückten Stadthaus zu Fuß. Leider erwies sich die dortige Festlichkeit als äußerst langweilig und ermüdend. Einer plötzlichen Eingebung folgend

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