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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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will heim, bevor es wieder anfängt zu regnen. Also steig endlich ein, damit wir losfahren können!“
    Der Page folgte der Aufforderung, auch wenn er die Kutschentür mit einem lauten Knall hinter sich zuzog.

3. KAPITEL
    A m nächsten Morgen fand Brindle den Pagen ohne jede Schwierigkeit. Wie gewöhnlich saß er am Küchentisch, um der Köchin zur Hand zu gehen, wenn er auch weniger gesprächig war als sonst. Die fehlende Munterkeit wunderte den Butler nicht, denn das Kind war erst in den frühen Morgenstunden zu Bett gegangen und litt zweifellos unter Schlafmangel.
    „Seine Lordschaft ist nach Hause zurückgekehrt, Mrs Willard, und wünscht, so rasch wie möglich ein Frühstück zu bekommen. Er wird es im Morgenzimmer einnehmen und möchte, dass du ihn bedienst, George.“
    Da dies fraglos eine Ehre für einen so jungen und unerfahrenen Bediensteten darstellte, entsprach die Antwort nicht dem, was der Butler erwartet hatte.
    „Ach, möchte er das!“ Mit rebellischer Miene erhob sich der Page ruckartig von seinem Stuhl, den er dabei beinah umkippte. „Nun, er kann sich verdammt gern selbst bedienen, denn ich gehe nach draußen! Komm, Ronan!“
    Es war unmöglich zu sagen, wer von den Anwesenden über diesem Wutausbruch am meisten schockiert war. Sowohl das Spülmädchen als auch die Lakaien starrten mit offenem Mund zur Hoftür, die der erboste Page geräuschvoll hinter sich zugeworfen hatte. Selbst Mrs Willard zeigte sich bestürzt.
    „Meiner Treu! Da gibt es einiges zu tun für Sie, Mr Brindle“, stellte die Köchin fest, nachdem sie sich vom ersten Schrecken erholt hatte. „Haben Sie so etwas schon jemals gehört? Der Junge weiß wohl nicht, wo er hingehört!“
    „Sie haben die Sache genau erfasst, Mrs Willard. Ich denke, er weiß tatsächlich nicht, wo sein Platz ist!“, verkündete Napes, der sich ebenfalls in der Küche aufhielt. „Er sollte es dringend lernen! Das geht einfach nicht, Mr Brindle“, fuhr er fort. „Ich weiß, dass Sie ihm wohlgesonnen sind, doch ein solches Verhalten dürfen Sie ihm nicht durchgehen lassen. Seine Lordschaft muss darüber unterrichtet werden.“
    „Aber nicht von Ihnen, Mr Napes“, erwiderte Brindle. „Darf ich Sie höflich daran erinnern, dass ich hier das Sagen habe? Ich werde entscheiden, wie am besten in dieser Angelegenheit zu verfahren ist.“
    In Wahrheit steckte der gewissenhafte Butler in einer Zwickmühle. Ohne jeden Zweifel musste er die Disziplin unter den Bediensteten aufrechterhalten, sonst würde man bald seine Autorität infrage stellen. Andererseits hatte der Kammerdiener die Lage richtig erfasst: Er empfand eine echte Zuneigung für seinen jungen Schützling.
    Erst tags zuvor hatte sich Master Green unaufgefordert zu ihm gesetzt und ihm beim Polieren des Silbers geholfen, was ihm leicht von der Hand ging. Aber im Grunde stellt sich das Kind bei allen Arbeiten geschickt an, dachte Brindle. Seine Fähigkeiten in der Küche waren für jemanden in seinem Alter geradezu bemerkenswert. Selbst die Köchin hatte gesagt, er würde später einen ausgezeichneten Koch abgeben, wenn er nur wollte. Der Junge hatte sich von Anfang an hilfsbereit gezeigt und war überdies meist ausgesprochen freundlich und heiter. Aus irgendeinem Grunde verhielt es sich heute jedoch anders …
    Unschlüssig, wie er am besten mit der Situation umgehen sollte, gab der Butler Anweisungen für das Frühstück Seiner Lordschaft und ließ es schließlich in das Morgenzimmer bringen. Er war gerade dabei, selbst die Speisen auf dem Tisch anzuordnen, als der Viscount eintrat.
    „Wo ist Georgie? Doch wohl nicht mehr im Bett, oder?“
    Nachdem Brindle den anderen Bediensteten signalisiert hatte, das Zimmer zu verlassen, schenkte er seinem Herrn Kaffee ein. „Nein, Sir. Aber er ist … ist noch nicht ins Haus zurückgekehrt. Er führt den Hund zu seinem täglichen Morgenspaziergang aus.“
    „Verstehe. Dann sagen Sie ihm, dass ich ihn in der Bibliothek sehen möchte, sobald er zurück ist.“
    Nach kurzem Schweigen antwortete der Butler: „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, Mylord.“
    Erst nachdem mehr als eine Stunde vergangen war, tauchte der aufsässige Page wieder auf. Ein kurzer Blick auf die finstere Miene der zarten Gestalt genügte Lord Fincham, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. Gleich darauf erhielt er die kurz angebundene verbale Bestätigung dafür.
    „Nun, Sie wollten mich sehen. Hier bin ich!“
    Nachdem er die Schreibfeder langsam auf ihre Ablage

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