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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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aufzusetzen. Sie zog ein dunkelgraues Kleid an, das geradezu nach Gouvernante schrie. Heute Abend sollte niemand daran zweifeln, dass sie etwas anderes war.
    „Sie haben doch nicht ernsthaft vor, sich mit diesem alten und abscheulichen Kleid in die Gesellschaft eines Earls und seiner Schwester zu begeben, Rosie?“, rief Audrey, als sie wieder in das Schulzimmer zurückkehrte.
    „Ich bin eine Gouvernante, Audrey, und es steht mir nicht zu, mich in den Vordergrund zu drängen. Ich fürchte, das habe ich heute schon genug getan“, antwortete Sophie.
    „Das ist lächerlich“, widersprach Viola. „Sie sollten nicht auf Mrs Garret-Lowdens bösartige Versuche achten, Sie herabzusetzen. Sie tut das nur, weil sie denkt, dass Sie viel zu hübsch für eine Gouvernante sind, Rosie. Sie ist eine übellaunige Ziege und Livia ebenso“, erklärte Viola trotzig.
    Sophie seufzte. „Ich muss gehorchen, Viola, und ihr müsst euch auch daran gewöhnen, dass die Verlobte eures Bruders bald ein Teil eures Lebens wird, meine Lieben. Sie wird eure Schwägerin und praktisch die Dame des Hauses werden.“
    „Nein! Sie kann niemals in Mamas Fußstapfen treten! Timon ist ein Dummkopf, wenn er glaubt, sie könne diese Rolle ausfüllen.“
    „Das reicht, Viola. Man muss im Leben den Tatsachen ins Auge blicken und sich so gut es geht damit arrangieren. Miss Garret-Lowden ist die Verlobte deines Bruders und sollte als künftige Herrin des Hauses respektiert werden. Wenn du ihr diese Achtung verwehrst, verdienst du auch umgekehrt keine bessere Behandlung. Außerdem wirft es ein schlechtes Licht auf deine Gouvernante. Wahrscheinlich wird sie mich entlassen. Und ich werde euch schrecklich vermissen, wenn ich mich nach einer anderen Stelle umsehen muss, bevor Audrey und du dem Schulzimmer entwachsen seid.“
    „Das wäre entsetzlich! Gott weiß, was für einen Drachen sie einstellen würden, wenn es ihnen jemals gelingen sollte, Miss Rose vor die Tür zu setzen“, ergriff die dreizehnjährige Audrey das Wort und warf ihrer erzürnten Schwester einen flehenden Blick zu.
    „Dann versuche ich eben, höflich zu ihnen zu sein. Aber nur um Ihretwillen, Miss Rose. Ich denke, Timon hat den Verstand verloren, und deshalb verdient er es nicht, dass ich mich seinetwegen an Livia oder ihre schreckliche Mutter gewöhne. Bestimmt wird er ihr in allem nachgeben, nur um seine Ruhe zu haben, und uns wird es übel ergehen, wenn er uns ihrer Fürsorge überlässt“, entrüstete sich Viola.
    Das Mädchen hatte den ältesten Bruder geradezu angebetet, bevor er seine Verlobte mit nach Heartsease Hall brachte. Sophie runzelte die Stirn, als sie daran dachte, welche Konflikte und welches Leid ihre Schülerin würde erdulden müssen, wenn sie nicht lernte, ihre Gefühle besser zu verbergen. „Wie enttäuscht dein Vater darüber sein wird, wenn er nach Hause kommt und herausfindet, dass ihr euch der Verlobten eures Bruders gegenüber aufsässig verhalten habt, anstatt sie willkommen zu heißen.“
    Viola verzog das Gesicht. „Hatten Sie nie das Bedürfnis, Ihre Empfindungen laut hinauszuschreien, Rosie?“
    Ja, heute Abend, dachte Sophie. „Niemand kann sich immer beherrschen, Viola, aber ihr müsst lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen Konsequenzen haben. Und ich frage mich auch, wie sich euer Bruder fühlen würde, wenn seine Gattin und seine Schwestern miteinander auf dem Kriegsfuß stünden.“
    „Das hätte er eigentlich nicht anders verdient, nachdem er um ihre Hand angehalten hat“, verkündete Viola trotzig.
    Sophie legte erneut die Stirn in Falten. Vernünftig und mäßigend auf die aufgebrachte Schülerin einzureden, war im Augenblick vergebliche Liebesmühe, da deren hitziges Temperament immer wieder durchbrechen würde. „Dennoch hat er sie gebeten, seine Frau zu werden, und er wird sich wohl kaum so unehrenhaft verhalten, die Verlobung wieder aufzulösen.“
    „Das wäre aber besser, als wenn er sie heiratete“, beharrte Viola auf ihrem Standpunkt, wobei sie unter dem strengsten Blick, den ihre Gouvernante aufzubieten vermochte, doch ein wenig eingeschüchtert wurde.
    „Timon würde von der feinen Gesellschaft gemieden und als ein Mann betrachtet werden, der sein Wort nicht hält. Ich dachte, das Wohl deines Bruders läge dir am Herzen, aber offenkundig habe ich mich darin geirrt.“
    „Es ist besser für ihn, wenn er ein Ausgestoßener ist, als die falsche Person zur Frau zu nehmen, Rosie“, beteuerte Viola, die felsenfest überzeugt

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