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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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seinem Rang entsprach.
    Er hielt Imogen den linken Arm hin, und gemeinsam schritten sie die Stufen hinab. Selbst Sophie musste bei diesem Anblick zugeben, dass sie ein schönes Paar abgaben. Sein jetzt sorgfältig frisiertes Haar war eine Spur dunkler, und er hatte exakt die richtige Größe für eine Dame von Imogens schlankem Wuchs, sodass sie sich gewiss beschützt, aber nicht zu weit überragt fühlte. Im Grunde hätte Sophie sich glücklich schätzen sollen, dass ihre ehemalige Schülerin einem Mann begegnete, der sich so für die Rolle als künftiger Gatte eignete. Stattdessen machte allein die Vorstellung sie ganz krank.
    „Was ist mit Miss Rose?“, sorgte sich die gutmütige Imogen, da Sophie zurückblieb.
    „Zweifellos hat Ihre Gouvernante nicht viel für meine Gesellschaft übrig“, bemerkte Peter und gab sich alle Mühe, Imogen mit Komplimenten von ihrer Nervosität abzulenken. Dabei tat er, als wäre ihm Sophie und alles, was mit ihr zu tun hatte, ebenso gleichgültig wie das Treppengeländer.
    „Zweifellos“, bestätigte Sophie sehr leise und bemerkte, dass er zusammenzuckte. Doch weshalb sollte sie sich Gedanken machen, ob sie ihn verletzte? Er selbst tat ja sein Bestes, um ihr zu zeigen, dass sie ihm weniger als nichts bedeutete.

5. KAPITEL
    G uten Abend, meine liebe Imogen. Was siehst du heute entzückend aus, mit dem Besten herausgeputzt, was dir zur Verfügung steht!“, rief Mrs Garret-Lowden vom unteren Ende der Treppe aus.
    Als sie Peter an Imogens Seite erblickte, tat sie furchtbar überrascht, obgleich sie gewiss wusste, dass er sich schon eine ganze Zeit lang im Haus aufhielt. Sogar in der geliehenen Abendkleidung sah Peter umwerfend aus, und Sophie konnte insgeheim nachvollziehen, weshalb Mrs Garret-Lowden alle Register ihres laienhaften Schauspieltalents zog.
    „Weshalb hast du mir denn nicht erzählt, dass du heute Abend Gäste hast, Imogen, mein Schatz?“, fuhr sie fort, womit sie eine heitere Vertrautheit mit der ältesten Tochter des Hauses vortäuschte, die jedoch zu gutmütig war, um den Sachverhalt richtigzustellen.
    „Oh, dieses Versäumnis müssen Sie allein mir zur Last legen, Madam“, eilte Peter der jungen Gastgeberin zu Hilfe. „Wir sind eine Gruppe von Reisenden, die der Schneesturm überrascht hat. Leider waren wir so leichtsinnig, an einem Tag aufzubrechen, an dem kein halbwegs vernünftiger Mensch einen Schritt vor die Tür setzt.“
    „Nun, ich bin mir sicher, dass Sie hier alle herzlich willkommen sind, Sir, wer auch immer Sie sein mögen“, erwiderte Mrs Garret-Lowden, als obliege ihr die Rolle der liebenswürdigen Gastgeberin, die ihr noch nicht einmal zugestanden hätte, wenn ihre Tochter bereits mit dem ältesten Sohn des Hauses verheiratet gewesen wäre.
    „Mylord, darf ich Ihnen Mrs Garret-Lowden und ihre Tochter vorstellen? Miss Garret-Lowden ist die Verlobte meines ältesten Bruders. Dies ist Lord Sylbourne, Madam“, erklärte Imogen so ruhig wie möglich.
    „Mrs Garret-Lowden, Miss Garret-Lowden“, sagte Peter, wobei er sich mit einer formalen Höflichkeit verbeugte, aus der Sophie ablas, dass er die zwei Damen sofort durchschaute, die einfältig lächelten und entzückt waren, seine Bekanntschaft zu machen.
    Nun wurde Sophie auch klar, weshalb die Damen sich nicht in die fieberhaften Vorbereitungen eingemischt hatten. Es schien, als hätten sie sich mit allem geschmückt, was sie besaßen. Sie war dem Himmel noch immer dankbar dafür, dass die beiden die Arbeiten nicht behindert hatten, während sie sich frevelhafterweise fragte, ob rotbrauner Satin zu rosa Rouge auf den Wangen und einem granatfarbenen Kollier passte, wie Mrs Garret-Lowden offenkundig glaubte.
    „Guten Abend“, begrüßte Lady Edwina die Anwesenden hoheitsvoll, nachdem sie die Treppe hinuntergeschwebt und ihnen in den Salon gefolgt war, in dem es warm und gemütlich war. Erneut musste die arme Imogen die förmliche Vorstellung übernehmen.
    „Meine Tante lässt sich entschuldigen, Miss Frayne. Sie fühlt sich zu unterkühlt und erschöpft, um heute Abend nach unten zu kommen, und hat daher beschlossen, eine leichte Mahlzeit auf ihrem Zimmer zu sich zu nehmen, wie Sie uns freundlicherweise angeboten hatten“, erklärte Edwina, nachdem sie einen abschätzigen Blick auf Mrs Garret-Lowden und deren Tochter geworfen hatte, der die beiden für eine Minute zum Schweigen brachte.
    „Natürlich sollte Miss Willis sich nicht gezwungen fühlen, sich nach einer solchen Strapaze

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