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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Boden warf. Sie kam zu dem weisen Schluss, dass es dem feinen Batist, der in den Rahmen gespannt war, auf dem Boden nicht übler erging als in den ungeschickten Händen der ehemaligen Schülerin.
    „Es nützt nichts, Miss Rose. Ich kann nun einmal nicht sticken“, gestand Imogen Frayne ihrer Gouvernante und machte ihrer Unzufriedenheit mit einem tiefen Seufzer Luft.
    „Ich weiß, meine Liebe. Als du sagtest, du wolltest ein Taschentuch für deinen Bruder Lysander besticken, habe ich es abgelehnt, mit Viola zu wetten, dass du es nicht einmal zur Hälfte schaffen würdest. Ich wette nie gegen Gewissheiten“, sagte Sophie mit einem betrübten Lächeln.
    „Lysander ist so perfekt geworden, seit er die geistlichen Weihen empfangen hat. Daher wage ich es nicht, ihm zum Dreikönigsfest etwas Neues zum Anziehen zu kaufen. Ich fürchte, er wirft mir sonst vor, ihn mit verschwenderischem Luxus in Versuchung führen zu wollen oder einen ähnlichen Unsinn. Aber wie dem auch sei, wenn ich diese weiblichen Fertigkeiten nicht beherrsche, werde ich nie einen Ehemann finden“, stellte Imogen bedrückt fest.
    Sophie sah die ehemalige Schülerin nachdenklich an. „Meinst du, dein Bruder merkt, wenn ich es für dich zu Ende sticke?“, fragte sie. Und als Imogen nur mit den Schultern zuckte und schmunzelte, hob sie den Rahmen auf, angesichts ihrer Ruhelosigkeit froh, sich mit etwas beschäftigen zu können. „Ich glaube übrigens nicht, dass du Gefahr läufst, keinen Gatten zu finden, wenn die jungen Gentlemen, denen du nach deinem offiziellen Debüt begegnen wirst, nicht völlig blind sind“, erklärte sie und warf einen belustigten Blick auf das blonde Mädchen, das einem Engel sehr ähnlich sah.
    „Sie haben ein Recht auf Ihre eigene Meinung“, erwiderte Imogen skeptisch. „Doch was die Stickerei betrifft, die Ihnen ärgerlicherweise so leicht fällt, meine liebe Rosie, bezweifle ich, ob mein mittlerer Bruder überhaupt von dem Geschenk Notiz nimmt. Er ist derzeit so vollauf damit beschäftigt, ein vollendeter Vikar zu sein, dass er bald genauso langweilig sein wird wie der arme Dr. Tombs unten im Dorf. Warum sollte ich im Übrigen eine Heirat in Betracht ziehen, wenn Sie mir ein so schlechtes Beispiel geben?“, verlangte die Achtzehnjährige zu wissen.
    Da sie selbst mit ihren fünfundzwanzig Jahren eindeutig unverheiratet war, gab sie in dieser Hinsicht tatsächlich kein gutes Vorbild für ein derartig entzückendes und lebhaftes Mädchen ab. Sophie legte die Stirn in Falten.
    „Mein Beispiel sollte dich ermuntern, jeden umgänglichen und gutmütigen Gentleman zu akzeptieren, der um deine Hand anhält. Denn ich führe dir vor Augen, was mit jungen Damen passiert, die sich zu wählerisch verhalten“, antwortete sie halbwegs gelassen, obgleich das Thema bei ihr einen ausgesprochen wunden Punkt berührte.
    Glücklicherweise wusste ihr Schützling nichts von dem, was ihr unablässig Kopfzerbrechen bereitete, seit sie vor acht Jahren nach Heartsease Hall gekommen war.
    „Mein Bruder Timon ist für mich auch ein schlechtes Vorbild, dem ich nicht zu folgen gedenke. Wie konnte er nur Miss Garret-Lowden bitten, seine Frau zu werden? Sie wird uns alle unglücklich machen!“
    „Miss Garret-Lowden ist eine sehr hübsche junge Dame. Stell dir doch einmal vor, wie befremdlich es für sie gewesen sein muss, mitten in ein Familiendrama zu geraten, als sie mit ihrer Mutter hier ankam, um die Weihnachtszeit mit uns zu verbringen.“
    „Die arme Tante Helen hätte in der Tat kaum zu einem ungünstigeren Zeitpunkt sterben können, nicht wahr?“, ahmte Imogen die Reaktion von Miss Livia Garret-Lowden nach, nachdem sie erfahren hatte, dass der Hausherr an selbigem Morgen Nachricht vom plötzlichen Tod seiner jüngsten Schwester erhalten hatte und eiligst in Begleitung der anderen Schwester nach Irland aufgebrochen war. Sie hofften, rechtzeitig zum Begräbnis dort zu sein oder falls nicht, wenigstens dem trauernden Witwer und seinen zahlreichen Kindern Trost zu spenden. „Es sah beinahe so aus, als ob Miss Garret-Lowden und ihre Mutter der armen Frau vorwerfen würden, ihnen absichtlich Unannehmlichkeiten zu bereiten. Die Reaktion war vollkommen herzlos.“
    „Das war bestimmt nicht so gemeint – im Zweifel für den Angeklagten“, sagte Sophie lächelnd, in dem Versuch ihre ehemalige Schülerin aufzuheitern, deren sanfte Züge sich verfinstert hatten. „Insbesondere da ich meine Stellung behalten möchte, und Miss Garret-Lowden

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