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HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

Titel: HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH RYAN LANGAN LYN STONE JACQUELINE NAVIN
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hatte. Aber kein Lord beabsichtigte, solchen Gewinn mit einer Frau zu teilen, ganz gleich, wie hart sie für ihn arbeitete. Pflanzen großzuziehen war wahrscheinlich der einzige Weg für sie, ein wenig Geld zu verdienen.
    Ihr Cousin hatte ihr ein kleines Stück des Gartens zur Verfügung gestellt, und sie hatte es bereits von den Jungen durch eine Einfriedung vom Rest des Gartens abtrennen lassen. Aber sie würde deswegen nicht mit Ian Gray streiten, sondern warten, bis er abgereist war und dann erneut beginnen.
    „Juliana, einen Augenblick, wenn es Euch genehm ist“, rief Ian.
    Es war ihr nicht genehm; deshalb ging sie ruhig und zielgerichtet zur Treppe. Einmal drinnen, würden sie wegen der Gerichtssitzung still sein müssen. Sie hatte keine Lust, mit Ian Gray zu sprechen. Nicht jetzt. Niemals mehr.
    „Jetzt bleibt doch stehen und hört mir zu!“, verlangte er hartnäckig und hielt sie am Ellbogen fest. Als sie ihn anblickte, sah sie, dass er sich anscheinend entschuldigen wollte. „Ich habe mit dem jungen Peter gesprochen“, sagte er. „Der Junge erwähnte Euren steinernen Zaun. Kommt, ich helfe Euch, Euer Unkraut zu pflanzen. Erlaubt mir, dass ich meinen Angriff auf Euch wiedergutmache.“
    „Nein, danke“, erwiderte sie. „Lasst meinen Arm los, Sir, und geht. Ich möchte dem Gericht beiwohnen.“
    „Ihr seid mir böse“, erklärte er.
    „Da habt Ihr recht“, antwortete sie und ging weiter ihres Weges.
    „Juliana!“, rief er wieder, aber sie blieb nicht stehen. „Ihr hättet es mir sagen sollen. Warum habt Ihr mir nicht erklärt, was Ihr vorhabt?“
    Wozu, fragte sie sich. Um zu streiten? Wenn man sie nicht in die Ecke trieb wie auf dem Boot des Königs, so widersprach Juliana einem Mann nicht, ganz gleich, was er sagte. Sie wusste genau, dass das zu nichts führte. Vor langer Zeit hatte sie gelernt, abzuwarten. Männer verloren sowieso bald genug das Interesse. Und dann konnte sie immer noch genau das tun, was sie sich vorgenommen hatte.
    Doch wenn eine Frau heiratete, versprach sie, ihrem Gatten in allen Dingen zu gehorchen, solange sie beide lebten. Abgesehen von der fehlenden Mitgift hatte Juliana sich geschworen, nie dieses Gelöbnis abzulegen. Nicht dem Favoriten des Königs, nicht Ian Gray und auch sonst keinem Mann.

3. KAPITEL
    „Kommt, tanzt mit mir“, versuchte Ian sie zu beschwatzen. Flöte, Tambour und Laute ließen lebhafte Willkommensweisen ertönen, und rasch erhoben sich die Paare von ihren Bänken und bildeten Kreise.
    Juliana bedachte ihn mit einem frostigen Lächeln und lehnte ab.
    Den ganzen Tag lang und auch während des Festes hatte sie ihre kühle Haltung beibehalten. Auch wenn sie heute Abend, wie auch am Abend zuvor, ein Essbrett miteinander teilten, beachtete sie Ian kaum. Er liebte Herausforderungen, aber ihre fortwährende Gleichgültigkeit beunruhigte ihn. Wie konnte er sie zu gewinnen hoffen, wenn sie ihm keine Aufmerksamkeit schenkte?
    Auch nagte die Neugier an ihm. Er hatte immer noch nicht herausgefunden, was sie dazu brachte, so zu reagieren, wie sie es gestern Abend getan hatte. Ian wusste nur, dass er ihre Rolle als liderliches Frauenzimmer der distanzierten Fremden vorzog, zu der sie seit dem Zwischenfall mit den Kräutern geworden war. Oh, da hatte er sich selbst einen schlechten Dienst erwiesen.
    Was würde wohl geschehen, wenn er ein ganz klein wenig nachhalf? Er wusste, wie er sie dazu bringen konnte, ihm zuzuhören. „Nach dem Abendessen werde ich mit Alan sprechen“, teilte er ihr vertraulich mit. Als sie ihn erschrocken ansah, nahm er lässig einen Schluck Wein und fügte hinzu: „Wegen unserer Verlobung.“
    Sie umklammerte seinen Arm, sodass er um Haaresbreite den Wein verschüttet hätte. „Aber wir haben doch beschlossen …“
    „ Wir haben gar nichts beschlossen“, sagte er ruhig. „Wenn Eure Erfahrung mit anderen Männern alles ist, was Euch abhält, mich zu heiraten, liebes Herz, dann muss ich Euch sagen, dass das kaum eine Rolle spielt.“
    Sie sah verblüfft und entsetzlich schuldig aus. Natürlich fühlte sie sich schuldig wegen ihrer Lügen. Es war möglich, dass sie sich ein, zwei Mal in einem Mann getäuscht hatte – gewiss nicht öfter –, aber selbst das bezweifelte er. Sie küsste wie eine Anfängerin. Und wenn sie ihm auch sehr entgegenkommend erschienen war, so hatte ihre eigene Reaktion auf ihn sie zu sehr überrascht, um selbstverständlich zu sein. „Ich weiß, dass Ihr kein loses Frauenzimmer seid, Juliana“, sagte

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