Historical Weihnachtsband Band 4
so sehnsuchtsvollen Blick an, dass es Addie ganz heiß wurde.
„Ja. Den Verstand und mein Herz.“ Sanft nahm er ihr Gesicht zwischen beide Hände.
„Addie, meine liebste Addie. Kannst du mir vergeben, dass ich auch nur einen Moment an dir gezweifelt habe? Wie ich schon sagte, meine einzige Entschuldigung ist, dass du mich um den Verstand gebracht hattest. Ich begehrte dich so sehr. Wen wundert es da, wenn ich nicht klar denken konnte? Doch dann sah ich ihn und erkannte, dass du mich aus demselben Grund geküsst hast, aus dem ich deinen Kuss erwiderte.“
„Du hast wen gesehen? Wovon redest du?“
Er griff nach ihrer dünnen Goldkette um ihren Hals und zog daran, bis der goldene Anhänger in Form eines Apfels zum Vorschein kam. „Ich sah, dass du meinen Anhänger trägst. Und es kann nur einen Grund geben, warum du noch immer das Geschenk hast, das ich dir vor zwölf Jahren machte. Nur einen Grund, warum du mich so leidenschaftlich geküsst und mir erlaubt hast, dich auf so intime Art zu berühren. Derselbe Grund, warum das Bild, das du damals für mich gemalt hast, noch immer in meinem Schlafzimmer in Hartley House hängt und meinen kostbarsten Besitz ausmacht.“
Addie sah ihm in die faszinierenden Augen und wagte es einen Moment nicht zu atmen. Es war unfassbar, wunderbar, doch alles, was sie sich je erträumt hatte, schien sie endlich in seinem Blick zu lesen. Leidenschaft, Verlangen und Liebe.
„Ich liebe dich“, sagten sie beide gleichzeitig und lächelten dann fast zaghaft.
„Es ... es ist unglaublich“, flüsterte sie. „Träumen wir nicht nur?“
„Wenn ja, dann ist es der schönste Traum, den ich je hatte.“ Er hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum, bis Addie atemlos war vor Lachen. Dann setzte er sie wieder ab. „All diese Jahre glaubte ich, du liebst Evan. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Qualen ich gelitten habe.“
„Und ob ich das kann, weil ich all diese Jahre glaubte, du liebst Grace.“ Sie schüttelte verwundert den Kopf. „Wie ist es möglich, dass du sie nicht liebst?“
„Mein Liebling. Ich liebe dich, seit du mir beigebracht hast, auf Bäume zu klettern. Es hat nie eine andere Frau für mich gegeben. Du bist die andere Hälfte meines Herzens. Du bist ... alles für mich. Das war schon immer so. Ich sagte nur nie etwas, weil ich dachte, du und Evan liebt euch.“ Er lehnte seine Stirn an ihre. „Ich hätte Grace nicht geheiratet und wollte es gleich nach dem Fest unseren beiden Vätern mitteilen.“
„Und ich dachte, du und Grace seid verliebt.“
„Dabei war Grace in Evan verliebt.“
Addie schüttelte den Kopf. „Was für ein Durcheinander.“
„Aber jetzt ist alles, wie es sein soll.“
„Nur warum hast du heute Morgen so früh das Haus verlassen? Ich dachte, weil du nicht ertragen konntest, Grace und Evan zusammen zu sehen. Und weil du mir aus dem Weg gehen wolltest.“
Er küsste sie. „Dir aus dem Weg gehen? Wohl kaum. Viel wahrscheinlicher wäre gewesen, dass ich dich in die nächste Fensternische gezogen und ...“
„Skrupellos geküsst hättest?“
„Bei jeder Gelegenheit, die sich mir geboten hätte.“
Sie lachte. „Du hast mir noch immer nicht gesagt, warum du so früh verschwunden bist.“
Ein neckendes Lächeln erschien um seine Lippen. „Weil du mich ständig ablenkst. Ich wollte schon gestern Abend zu dir, wusste aber, wenn ich es täte ... nun, ich wäre nicht in der Lage gewesen, die Hände von dir zu lassen. Doch ich wollte alles richtig machen, wie es sich gehört. Also ritt ich bei Morgengrauen nach Hartley House, um das zu holen.“ Er griff in die Tasche und brachte ein kleines Samtkästchen zum Vorschein.
Ihr Herz machte einen Sprung, und wieder kam es Addie vor, als träumte sie.
Sebastian ging vor ihr auf ein Knie und öffnete das Kästchen. Ein ovaler, von Diamanten eingefasster Topas funkelte auf weißem Satin.
„Der Ring gehörte meiner Mutter“, sagte Sebastian leise. „Ich erinnere mich noch genau, wie ich ihn das erste Mal sah. Damals dachte ich, dass er die gleiche Farbe hat wie deine Augen.“ Er holte den Ring heraus und reichte ihn Addie. „Willst du mich heiraten, Liebste?“
Sie schluckte gerührt und musste gegen Tränen der Freude ankämpfen. „Oh ja. Ja, ja, ja!“
Sebastian erhob sich, zog ihr den linken Handschuh ab und streifte ihr den Ring über.
Und dann, genau in diesem Moment auf dem Bahnhof von Buntingford und in der Gegenwart eines alten Herrn, der einige Meter entfernt vor
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