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Historical Weihnachtsband Band 4

Historical Weihnachtsband Band 4

Titel: Historical Weihnachtsband Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Krahn , Jacquie D'Alessandro , Hope Tarr
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und gefallen. Da sie sich den Knöchel verstaucht hatte, war sie gezwungen gewesen, zu Hause zu bleiben
    – und hatte so die Begegnung mit ihrer wahren Liebe, dem einzigen Menschen, der sie wirklich glücklich machen konnte, verpasst. Zu allem Übel behielt sie außerdem noch ein leichtes Hinken von dem Unfall zurück und eine lähmende Angst vor großen Menschenmengen. So wie die Dinge heute lagen, bestand die Gefahr, dass sie eine verbitterte alte Jungfer wurde.
    „Sei nicht so streng mit dir“, sagte Rose, Adelaides Schutzengel, und klopfte Fern, rosafarbene Funken versprühend, mit der pummeligen Hand auf die Schulter.
    „Wir alle machen mal einen Fehler.“ Claires Engel Periwinkle winkte ab, wobei sich ihre blaue Glitzerwolke mit dem Glitter ihrer Gefährtinnen vermischte.
    Fern schüttelte den Kopf. „Ihr beide habt leicht reden. Du hast zwar manche Gelegenheit bei deiner Lady Adelaide verpasst, Rose, zugegeben. Aber du hast nicht zugelassen, dass ihr je etwas wirklich Gefährliches zustieß.“ Sie wandte sich so abrupt an Periwinkle, dass diese schüchtern zusammenzuckte. „Und du bist Claire erst vor drei Wochen zugewiesen worden. Drei Wochen! Du bist frisch und unverbraucht wie der Morgentau und kannst mein Problem gar nicht verstehen.“
    Die himmlischen Mächte hatten jeder Engelnovizin eine Frist gegeben. Bis die Uhr am letzten Tag des Jahres zur Mitternacht schlug, mussten Claire, Adelaide und Fiona mit ihrer wahren Liebe vereint sein. Sollten die Engel jedoch versagen, würde erst ein Jahrhundert vergehen müssen, bevor sie wieder eine Gelegenheit bekamen, sich ihre Flügel zu verdienen. In Erdenjahren war das eine kleine Ewigkeit, aber auch in Sternenjahren gezählt, war es keine Kleinigkeit. Das Schlimmste jedoch wäre, dass ihre drei Schützlinge gezwungen sein würden, ihr Leben als alte Jungfern zu fristen.
    Das verlangten die Regeln.
    Händeringend sprach Periwinkle Ferns Befürchtungen aus. „Ich hoffe nur, die himmlischen Mächte haben uns genügend Zeit gegeben. Eine Erdenwoche scheint mir nicht sehr lang zu sein, um ein Wunder zu vollbringen – drei Wunder eigentlich!“
    Bedrückt stützte sie die Wange in die Handfläche.
    „Hör schon auf herumzuzappeln, Periwinkle, und beruhige dich“, wies Fern sie streng an. Ihre gewohnte Zuversicht war wieder da. „Unser Plan, Mr Dickens’ Geschichte für unsere Zwecke einzuspannen, ist ein wahrer Geniestreich.“
    Rose schüttelte ihren silbern schimmernden Kopf so heftig, dass ihre Brille bis zur Nasenspitze rutschte. „Ein Buch über Weihnachten, und dennoch kommt kein einziger Engel darin vor, nur Geister. Geister! Ich kann nicht begreifen, was sich Mr Dickens dabei gedacht haben mag – oder ob er überhaupt nüchtern gewesen ist –, als er sich hinsetzte und diesen Unsinn verzapfte.“
    Fern winkte ab. „Sicher, ich gebe dir recht. Trotzdem hat der Inhalt des Buches sich in der Vorstellungskraft unserer Schützlinge eingenistet, und so sollte es eigentlich nützlich sein, wenn wir uns einfach die Rolle des Engels der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht aneignen.“
    Sie war sich nur allzu bewusst, dass ihnen die Zeit davonlief, während sie beobachtete, wie Fiona jede ihrer Freundinnen zum Abschied umarmte und dabei ein tapferes Lächeln aufsetzte. Doch Fern ließ sich durch ihr Lächeln nicht täuschen.
    Sie spürte, dass ihrem Schützling das Herz brach. Immerhin kannte sie Fiona ja auch seit deren Geburt. Sie erinnerte sich gern an die vielen Spiele mit der kleinen Fiona, die sie bei ihren ersten wackligen Schritten begleitet hatte. Damals hatte ihr Schützling sie noch sehen können. Als Erwachsene war ihr die Existenz ihres Schutzengels nicht mehr bewusst, und dennoch gab es ein ungewöhnlich starkes geistiges Band zwischen ihnen.
    Adelaide und Claire verließen die Buchhandlung, die Tür wurde hinter ihnen geschlossen. Mit hängenden Schultern hinkte Fiona zum Tisch zurück und räumte das Teegeschirr ab. Bei diesem traurigen Anblick füllten sich Ferns Augen unwillkürlich mit etwas, das sich verdächtig nach menschlichen Tränen anfühlte.
    Rose berührte sie an der Schulter. „Ich glaube nicht, dass Fiona sich auch nur halb so viele Gedanken über ihr Hinken macht wie über ihre Augen. Es stört sie, dass sie verschiedene Farben haben.“
    Verblüfft sah Fern sie an. „Das ist ja völlig absurd! Ein blaues und ein grünes Auge zu haben, ist ein seltenes Geschenk der himmlischen Mächte.“ Sie

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