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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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können, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Trotzdem war Griff irgendwie froh. Schon ziemlich früh, hatte Griff eine Wette gegen einen alten Kollegen gewonnen, der in den Ruhestand gehen wollte und eine winzige Nische, von der Größe eines Einbauschrankes, im Schlafsaal dabei bekommen. Es bedeutete, dass er ein klein wenig Privatsphäre hatte und zumindest teilweise den Teenie-Soap würdigen Dramen der anderen Jungs entkommen konnte.
    Nach seiner Scheidung, hatte er hier in der Tat häufiger geschlafen als irgendwo sonst. Davon wusste allerdings nur sein Captain. Das war damals, als Dante sein angegammeltes Sandsteinhaus, inklusive Löchern in der Decke, durch die man den Himmel sehen konnte, gekauft hatte. Irgendwann hatte Griff die Wohnung, die er mit Leslie geteilt hatte, aufgegeben und war zurück in den Muir'schen Keller gezogen. Lebendig begraben in seinem Kinderzimmer. Aber wann immer er sich in seine kleine Nische quetschte, reiste er zurück zu den fürchterlichen Monaten, in denen sich alles anfühlte, wie Salz in winzigen Wunden und dies hier ein sicheres Versteck war.
    Griff zog seine Stiefel aus und stellte sie zu der Jacke, die einsatzbereit auf ihn wartete. Er ließ sich auf das kleine Bett fallen und erkämpfte sich den Weg in einen unruhigen Schlaf.
     
     
    In dieser Nacht hatten sie lediglich zwei Einsätze: ein Küchenfeuer in den Red Hook Sozialwohnungen und einen Verkehrsunfall auf dem Gowanus Expressway.
    Der Wohnungsbrand war schon weitestgehend gelöscht, als die Truppe sich ihren Weg durch verschlafen und entsetzt dreinblickende Familien bahnte und das Stockwerk durchsuchte. Was für ein Scheißort, um aufzuwachsen. Die engen, überfüllten Wohnungen erinnerten ihn daran wie glücklich er sich schätzen konnte, einen Platz zum Wohnen zu haben, auch wenn es bei seinem Dad war. Während er die verschlafene Menge betrachtete, fühlte sich Griff mit einem Mal schuldig wie viel er hatte. Dantes Fixierung, sein verrücktes Bauprojekt umzusetzen, machte plötzlich mehr Sinn.
    Menschen brauchen Freiräume; Familien brauchen Luft; Liebe braucht Licht. So wie Mrs. Anastagio immer zu sagen pflegte: „Du brauchst genügend Platz, um jemanden angemessen lieben zu können.“
    Der Gowanus Unfall war deutlich schlimmer. Gegen drei Uhr morgens, war ein Möbellieferwagen mit siebzig Meilen in einen alten Kleinwagen gerast. Zwei Zweitsemestler waren nach einer Party zurück zum Hofstra Campus gefahren. Sie waren gerade so dem Schicksal entkommen, über die Leitplanke geschleudert zu werden und auf der Straße darunter zu landen.
    Beim Aufprall hatte es das kleine Auto gegen die Betonbarriere gedrückt. Die junge Fahrerin wurde schmerzhaft hinter dem Lenkrad eingeklemmt und ihr Freund hatte einen Panikanfall auf dem Beifahrersitz. Der Lastwagenfahrer kam mit ein paar Kratzern davon und begann sofort auf chinesisch zu schimpfen. Der Lieferwagen hatte sich geöffnet und über alle drei Spuren lagen zersplitterte Holzstühle herum. Als erstes hatten Watson und der Neue die Feuerlöscher auf die sichtbare Unterseite gerichtet, auch wenn es weder sichtbare Flammen noch Rauch gab. Tommy und die übrigen Sanitäter besprachen mit Siluski, wie am besten vorzugehen sei.
    Das Mädchen im Fahrzeug war trotz Kopfwunde ruhig, aber ihr Typ war vollkommen hysterisch und schrie.
    Dante hätte die Situation in zehn Sekunden mit einem Zwinkern und einem schmutzigen Witz entschärft. Aber er war ja – verdammt nochmal – irgendwo anders.
    Konzentrier dich, Griffin.
    Ohne seinen besten Freund und seine Qualitäten als Charmebolzen, benötigte Griff über eine Stunde auf dem Expressway damit, die hysterischen Studenten mit der hydraulischen Schere aus dem Wrack zu schneiden.
    Die Sanitäter hatten zwar gleich mit ihrer Arbeit begonnen, jedoch verbrachte Tommy zehn Minuten damit, den Freund soweit zu beruhigen, dass sie ihn auf einer Pritsche abtransportieren konnten und der Weg für Griff zu der Freundin frei war. Tommy war ein aufmüpfiger, kleiner Mistkerl, der ein paar Straßen von den Anastagios entfernt aufgewachsen war. Sofort nach der Highschool, hatte er angefangen ehrenamtlich für den Rettungsdienst zu arbeiten. Zuerst hatte er die Ausbildung zum Ersthelfer gemacht, später zum Sanitäter. Ein Adrenalinjunkie, aber unter Druck fantastisch. Er kannte sich in seinem Bereich definitiv aus und kam direkt zur Sache. Griff war dankbar. Während Griff und Siluski das Mädchen rausgeschnitten hatten, war der Rest der

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