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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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Tussi hatte einen Herzinfarkt in der U-Bahn und wir waren die meiste Zeit unten in der Carroll Station. Hast du die Woche was Spannendes erlebt?“
    Wie sollte man das beantworten. Ähm, ja, Anastagio und ich haben online für einen Russen in Sheepshead Bay aufeinander abgespritzt. Was ist mit dir? In letzter Zeit in engen Gassen deinen Arsch vergewaltigt bekommen? Er hatte keine Kontrolle über den komischen Ausdruck auf seinem Gesicht.
    Tommy hob seinen Kopf und sah ihn merkwürdig an. „Griff?“
    „Ja. Ich war zum Abendessen bei den Anastagios.“ Griff setzte sich auf die Bank, zog sich seinen Kapuzenpulli über den Kopf und strich sich anschließend sein leuchtendes Haar wieder glatt.
    Er bemerkte die heilenden Kratzer auf Tommys muskulösen Unterarmen und die verblassenden Abschürfungen auf seinem ungepflegten Gesicht. Griff schluckte und errötete, Augen starr auf seinen Spind gerichtet.
    Wie oft war er mit Schürfwunden und blauen Flecken erschienen, von denen sie annahmen, er habe sie bei der Ausübung seines Jobs erlitten. Wie oft hatte Tommy seine Frau belogen und den Job als Tarnung benutzt?
    Eine verrückte Sekunde lang wollte Griff sich ihm anvertrauen. Nicht alles über Dante und den Porno und so, sondern einfach nur Tommy fragen, was er mit diesen verrückten Gefühlen für einen anderen Kerl anfangen sollte. Mit jemandem sprechen, der die gleiche Sache versteckte, der wusste, mit was er hier auf der Wache und in der Nachbarschaft zu leben hatte. Er wollte wissen, wie er sich verstecken und überleben konnte. Tommy würde es verstehen, ihn verstehen, oder?
    Tommy bewegte sich ein paar Schritte, um einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken zu werfen und kämmte sein feuchtes, sandfarbenes Haar.
    Griff dachte an den groben Sex in der Gasse, dessen Zeuge er vor zwei Wochen geworden war. Er konnte beinahe das ruhige, glückliche Leuchten vor sich sehen, das Tommy danach mit sich getragen hatte. Er fragte sich, ob Tommy einen festen Freund hatte, ob dieser Araber ihm etwas bedeutete oder ob er nur ein beliebiger Fick war. Vielleicht wollte Tommy gar keine Gefühle für den Typen haben. Vielleicht kannte er nicht einmal seinen Namen. Er war verheiratet und hatte Kinder. Himmel. Vielleicht würde Tommy ihn kein bisschen verstehen.
    „Wir seh`n uns später.“ Tommy schlug ihm auf die Schulter und schob sich durch die Tür, auf dem Weg nach Hause. Der Handabdruck verweilte für ein paar Sekunden.
    Griff grunzte und war froh seinen Mund gehalten zu haben. Das hätte ein Scheiß-Alptraum werden können. Wenn Griff etwas gesagt hätte, hätte er es nicht zurücknehmen können. Wenn er sein Herz ausgeschüttet hätte, ließ sich der Inhalt nicht einfach wieder einfüllen. Gigantisches Risiko. Könnte er Tommy dazu genug vertrauen? Konnte er irgendwem  genug vertrauen? Nun, ja.
    Dante.
    Tja, vielleicht war das ja die wahre Lösung. Vielleicht, wenn Griff seine Gefühle für seinen Freund dabei einfach ausließ. Vielleicht könnte er einfach die Möglichkeit in den Raum stellen, dass er Kerle mögen könnte, ja, mögen -mögen. Aber was, wenn das die Dinge zwischen ihnen änderte? Was, wenn Dante lachte und zwinkerte und ihm anbot ihm einen Rabatt für eine HotHead Mitgliedschaft zu besorgen? Was, wenn sich Dante danach in seiner Anwesenheit nicht mehr wohl fühlte?
    Er fühlte sich wie in einer Falle.
    Richtig. Die richtige Sache zu tun, war zu versuchen, über Dante hinwegzukommen. Er musste einen anderen Typen finden und sich an diese Schwulensache gewöhnen und dann weiterziehen. Märchen waren Blödsinn. Happy Ends waren für Versager. Menschen liebten einander nicht für immer.
    Vielleicht war alles was er brauchte, um von seiner Fixierung wegzukommen, ein heißer Muskelmann, den er in einer Seitenstraße vernaschen konnte. Ja. Das war keine Liebe; das war Lust, schlicht und einfach. Es war nicht Dante, der ihn dazu brachte diese Dinge zu fühlen; Dante war lediglich verführerisch und sie waren so oft zusammen.
    Es gab noch andere Italiener auf der Welt. Scheiße, sie wuchsen wild an dem Efeu hier in seinem Viertel. Er musste, Hölle nochmal, über diese blödsinnige Schwärmerei hinwegkommen und jemand anderen finden, der Dante ähnlich genug war, damit sein Herz, sein Kopf und sein Schwanz es nicht bemerkten.
    Ja klar. Guter Witz.
    Griff schob sich seine Jeans vom Körper, legte sie in seinen Spind und zog seine Flip Flops an. Er duschte sich mechanisch und berührte sich unter der

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