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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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wenn er endlich in der Lage wäre, sein einziges Kind zu verstoßen und allein in seinem Haus wandeln könnte.
    Pfffffffffffffffffft. In der Küche pfiff der Kessel auf dem Herd. Griff gelang es, seinen Ärger herunterzuschlucken.
    „Haferbrei ist fertig.“ Griff war bereits auf halbem Weg zur Tür. „Du solltest was essen. Kann ich dir 'ne Schüssel machen, Pop?“
    Sein Dad schüttelte seinen grauen Kopf. „Nee. Deine Mutter macht mir was, bevor ich gehe.“
    Griff blinkte und blickte schnell zur Seite. Ui . Jede HotHead- Homosexuellen-Beichte verpuffte im Nichts.
    Was auch immer sein Dad da in seinem eigenen Kopf trieb, war sicherlich schlimmer, als jede Strafe, die Griff ihm antun konnte. Er zog die Tür auf und schwang seinen Arsch nach drinnen, bevor sein Dad weitermachte oder mehr über seine Mutter oder seine Ehe oder irgendein anderes morbides Thema von sich gab.
    Er dachte darüber nach, was Dante sagen würde, wenn er das hier im Garten mitbekommen hätte.
    Zeit zu gehen, du Genie.
    Er konnte sich beinahe vorstellen, wie Dantes sauberes Profil ihn mit einem comicartigen Ausdruck des Entsetzens vom Fenster aus beobachtete, die Tür aufriss und ihm erklärte, dass er den Scheiß-Haferbrei vergessen und zum nächsten Ausgang rennen sollte.
    Griff würde sich noch heute eine Zeitung besorgen und anfangen, sich nach Wohnungen in der Nähe umzusehen. Das, oder mit seinem Kopf gegen die Wand rennen. Überhaupt keine Familie zu haben und wie ein Mönch zu leben, wäre immer noch besser als das hier.
    Bleibe mindestens sechzig Meter zurück.
    Griff schaltete den Herd aus, ließ das Wasser aber von allein abkühlen. Er machte sich auf den Weg zur Vordertür, um seine Jacke zu holen. Er wünschte, er könnte einfach bei Dante abhängen, nach gestern allerdings, schien das zweifelhaft, sogar gefährlich. Im Stone Bone musste er nicht vor sechs erscheinen. Er entschied sich dafür, für ein frühes Mittagessen ins Fernando's zu gehen. Wenn sie noch nicht geöffnet hatten, würde er auf der Bank davor warten. Auf dem Weg könnte er eine Zeitung kaufen, um schon mal die Anzeigen der Rubrik „Letzte Fluchtmöglichkeiten“ durchzusehen.

Kapitel 10

     
    Am Morgen, als Griff in die Wache kam und sich auf den Weg zur Dusche machte, war Tommy dort und hantierte mit seinen Klamotten. Griff war seltsamerweise froh, dass der Sanitäter seine Hosen anhatte, auch wenn der Hosenstall in einem weiten Y offenstand und den Blick auf seinen pelzigen Bauch freigab. Volle dreißig Zentimeter kleiner, musste er buchstäblich hinaufblicken, um sich unterhalten zu können.
    „Hey, Griff.“ Tommy nickte ihm zu und stellte seinen Fuß auf die Bank, um seine Laufschuhe zubinden zu können.
    „Dobsky.“ Griff stellte sicher, dass er zurücklächelte und seine Gesichtszüge unter Kontrolle behielt. „Kommst du gerade?“
    „Wohl kaum.“ Tommy lachte und tauschte die Füße.
    Griff wurde klar, wie das geklungen haben musste. Scheiße . „Zur Arbeit mein ich.“
    „Nee, bin fertig für heute.“ Tommy alberte herum wie immer. Schmutzige Witze waren eine regelmäßige Sache. Er grunzte und wurde mit seinen Schuhen fertig. Seine Füße waren so stummelig und so kompakt wie der Rest von ihm. Er hockte sich vor seinen Spind. Am unteren Ende seiner Wirbelsäule lugte eine kleine Stelle sandfarbenen Pelzes über seinen Hosenbund.
    Er ist wie ein Bärenjunges. Griff wurde sich dessen bewusst, dass er Tommys Körper beobachtete und hob schnell seinen Blick. Verdammt! Reiß dich zusammen, Arschloch! Er fühlte sich in keinster Weise zu dem untersetzten Sanitäter hingezogen, aber aufgrund dessen, was er gesehen hatte, fühlte er eine Art beschützende Sympathie; sie hatten gegen den gleichen Drachen zu kämpfen.
    Wenigstens schien Tommy die Aufmerksamkeit nicht zu bemerken.
    Oh Gott.
    Was, wenn Tommy sie bemerkt hatte; was, wenn er dachte Griff würde ihn abchecken, du weißt schon, so .
    Sah Tommy den anderen Kerlen hier auf der Wache hinterher? Hatte er jemals Dante so angeblickt? Griff stellte sich vor, dass es schwer war das nicht zu tun. All das hier war so gefährlich. Sag etwas Normales.
    Die Stille dehnte sich aus. Griff hätte nicht sagen können, ob sie unangenehm war oder nicht.
    Tommy erhob sich, um das Bowlingshirt über seiner harten, haarigen Brust zuzuknöpfen. Seine Haut war von der Dusche gerötet. Er war wirklich klein, aber mit Sicherheit solide gebaut, mit Armen wie ein Hafenarbeiter. „Langweiliger Morgen. Eine dicke

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