Hochzeit Auf Griechisch
dass sie nachgibt, nur weil du sie ausgetrickst hast oder sie ein bisschen Respekt vor dir bekommt. Du hast ihr nur den Spaß am Spiel verdorben. Sie wird einen anderen Weg finden, dich zu nerven.“
Er wandte sich ihr zu. „Nun, dann nehme ich es als unentschieden.“
Sie senkte den Kopf und sagte nichts. Sam würde in den nächsten Tagen noch genug Methoden finden, ihn herauszufordern. Doch ohne die regelmäßigen Toilettenpausen hatten sie und Ryan in der nächsten Zeit keine Gelegenheit, allein miteinander zu reden.
„Ryan, da stört mich etwas an dem, was du vorher gesagt hast“, fing sie unverblümt an. Sie zog ein Knie unter sich, wobei sie versehentlich sein Bein streifte. Sie atmete tief durch und versuchte, sich zu konzentrieren.
Er nahm seine Sonnenbrille ab, legte sie in den leeren Becherhalter und blickte sie an. Seine braunen Augen waren so warm und verdammt sexy, dass sie auf der Stelle hätte dahinschmelzen können. Sie lenkte die Lüftungsschlitze wieder so, dass die kühle Luft ihr direkt ins Gesicht blies.
„Was ist los?“, fragte er und hörte sich aufrichtig bestürzt an.
„Wir haben ja schon darüber gesprochen, dass du Sam nicht zu einem Kind machen kannst, das deine Familie perfekt finden wird.“ Er wollte antworten, doch sie hob eine Hand, um ihn davon abzuhalten. „Ich will damit nicht sagen, dass ihr momentanes Vokabular angebracht oder gar akzeptabel ist. Sie braucht Disziplin, und ich finde es richtig, wie du damit umgehst.“
„Vielen Dank dafür.“ Er neigte den Kopf. „Aber dann sehe ich nicht, wo das Problem liegt.“
Sie seufzte. Wie sollte sie ihm das erklären, ohne ihn gleichzeitig zu beleidigen? „Das Problem ist, dass du sie so akzeptieren musst, wie sie ist. Und das muss auch deine Familie. Sonst haben sie es nicht nur versäumt, aus dem Verschwinden deiner Schwester und ihrem Tod zu lernen, sondern dann läuft es darauf hinaus, dass Sam euch ebenfalls fortläuft.“
Zoe hatte allerdings bemerkt, dass ihm der Umgang mit Sam trotz ihres überzogenen Verhaltens in erster Linie Spaß machte. So gefiel ihr Ryan, und sie wollte diesen Mann nicht verlieren, wenn sie Boston erreichten.
Es juckte sie in den Fingern, ihn zu berühren, und ihre Gefühle kämpften mit ihrem Verstand. Schließlich legte sie eine Hand auf seine. „Verstehst du, was ich meine?“
Ryan nickte. Ihre weichen Finger schlangen sich um seine Hand, und die Wärme schoss direkt in sein Herz. Diese Frau berührte ihn bis ins Mark. Ihr wollte er auf eine Weise gefallen, an die er bei anderen Frauen nicht einmal gedacht hatte. Aus diesem Grund hörte er ihr aufmerksam zu und versuchte von ganzem Herzen, sie zu verstehen. Doch er wusste, dass ihre Ankunft in seiner Heimat auch die Ankunft in einer anderen Welt bedeutete, in der man ohne gutes Benehmen keine Chance bekam. Und immerhin ging es darum, seine Eltern davon zu überzeugen, Sam so zu akzeptieren, wie sie ihre eigene Tochter nicht akzeptiert hatten.
Niemals hatte sich Ryan einer größeren Herausforderung gegenübergesehen, außer der, Zoe glücklich zu machen. Er hatte keine Ahnung, wie er beide Ziele erreichen konnte.
„Ich werde versuchen, verständnisvoller zu sein“, versprach er. Nicht nur um Sams willen, sondern gleichermaßen für sich und Zoe. Der Schlüssel für eine wie auch immer geartete Zukunft mit dieser Frau lag darin, dass sie ihm vertraute.
Sie nickte. „Mehr kann ich nicht verlangen.“
Ihre Hand lag noch immer auf seiner. Erst als sie sie fortzog, wurde ihm die Bedeutung der Geste bewusst.
Sie warteten weitere fünf Minuten, doch von Sam war nichts zu sehen. „Willst du nicht lieber nach ihr sehen?“, fragte er.
„Das sollte ich wohl.“ Zoe löste gerade ihren Sicherheitsgurt, als ein spitzer Schrei die Stille erschütterte.
Sowohl Ryan als auch Zoe sprangen aus dem Wagen.
Ryan gelangte rechtzeitig ans Ende des Gebäudes, um Sam schreiend davonlaufen zu sehen.
„Komm zurück!“, kreischte sie.
Ryan war augenblicklich klar, was los war, und er hechtete hinter Sam her, um das entlaufene Schwein einzufangen. Unglücklicherweise hatte Ima andere Pläne: Sie sauste weiter in Richtung Grünstreifen. Direkt dahinter lag der Highway.
Es gelang Ryan, auf die Leine zu treten, doch das Schwein war immer noch mehr als eine Armeslänge entfernt, sodass er taumelte, während Ima losflitzte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich der Länge nach ins Gras zu werfen. Als er sich wieder erhob, das zitternde
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