Hochzeit Auf Griechisch
Fehler gemacht, dies nicht zu respektieren. Warum reden wir überhaupt darüber?“ Als Allerletztes wollte Ryan die Verfehlungen seiner Familie diskutieren, während Sam im Raum war. Außerdem stärkte es seine Position nicht gerade.
„Weil Sam aus New Jersey rausmuss, bis wir herausgefunden haben, wer hinter ihr her ist und warum. Und auch, wenn du es nicht ausgesprochen hast: Es ist doch offensichtlich, dass du in Erwägung ziehst, das Sorgerecht für Sam zu beantragen und sie mit nach Boston zu nehmen.“ Quinn trat zwischen Ryan und die Familie, weil er offenbar Widerspruch von ihnen erwartete.
„Ich werde einen Teufel tun und mit dem …“ Wieder stoppte Zoe Sam, indem sie ihr eine Hand auf den Mund legte.
„Ich glaube, wir könnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn Sam für eine kurze Zeit mit dir fahren würde. Das geht aber nur, wenn sichergestellt ist, dass sie dort keine feindliche Atmosphäre erwartet und deine Eltern sie nicht auf irgendeine Weise traumatisieren.“
Ryan schwirrte noch immer der Kopf von Quinns Worten. Sie ließen ihn Sam mit nach Boston nehmen, ohne dass er darum bitten musste? Er bemerkte, dass seine Hände zitterten.
„Sie ist bei mir vollkommen sicher.“
Nicholas beäugte ihn misstrauisch, war aber offenbar bereit, sich dem Vorschlag seines Schwiegersohnes zu fügen.
Quinn nickte. „Na dann. Du solltest wissen, dass Elena und Nicholas zugestimmt haben, das Jugendamt über dich und deine Beziehung zu Sam zu unterrichten. Doch sie verzichten nicht auf ihre Rechte als Pflegeeltern und auch nicht auf den Antrag, sie zu adoptieren. Noch nicht. Wir werden das zu einem späteren Zeitpunkt ausgiebig besprechen müssen. Doch im Moment hast du das Recht, deine Nichte kennenzulernen, und sie muss um ihrer eigenen Sicherheit willen raus aus der Stadt.“
Ryan trat vor. Dankbarkeit erfüllte ihn so sehr, dass sich ein Kloß in seiner Kehle bildete. Sie hätten ihn bekämpfen können. Sie hätten ihn in einen langen Prozess verwickeln können. Das konnten sie noch immer.
Doch im Moment waren die Costas offenbar bereit, ihn zu einem Teil von Sams Leben zu machen, und ließen ihn sogar mithelfen, sie zu beschützen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich werde gut auf sie aufpassen.“
„Und ob du das wirst“, grollte Nicholas. „Und Zoe wird mitkommen, um sicherzustellen, dass du und deine Familie euch nicht danebenbenehmt.“
„Oder Sams Persönlichkeit unterdrückt“, fügte Elena hinzu.
Der Schock verschlug Ryan die Sprache. Sam und Zoe fuhren mit ihm nach Hause ?
Offenbar hatten sie dies bereits in der Küche beschlossen. Und offenbar hatte Zoe eingewilligt.
Er sah zu ihr und fing ihren Blick auf. Ihre Wangen waren hochrot, doch sie sagte nichts, und er konnte ihrer Miene nicht entnehmen, was sie über die neueste Entwicklung dachte. Doch unabhängig davon, wie Zoe dazu stand, fühlte sich Ryan, als ob man ihm eine zweite Chance gegeben hätte.
Und dieses Mal würden sie in seiner Welt, seinem Zuhause sein, wo – auch wenn normalerweise der Heimvorteil galt – alles anders war als hier. Ryan wusste, dass er sich besondere Mühe geben musste, um Sam für sich zu gewinnen. Und dass er aufpassen musste, Zoe nicht gleichzeitig zu verlieren.
Zoe rutschte unruhig auf dem Beifahrersitz hin und her. Mit jedem Atemzug stieg ihr sein Rasierwasser in die Nase, und jedes Mal flackerte ihr Verlangen auf, das sie nur schwer unterdrücken konnte.
Sie wusste noch immer nicht, wie sie eigentlich dazu gekommen war, Sam und Ryan nach Boston zu begleiten. Sie hatte sich ihren Eltern und Quinn lange widersetzt, doch schließlich hatte selbst sie zugeben müssen, dass Sam, wenn sie die Stadt verließ, was sie unbedingt tun sollte, nicht mit Ryan allein bleiben konnte.
Ryan wiederum hatte Verständnis für Sams Ablehnung. Er hatte Zoe sogar damit überrascht, dass er seinen Onkel von einem Treffen mit Sam abhielt, weil es zu viel für sie sein könnte. Nach einer Nacht in Ryans Motel war Russ also abgereist, und weder Zoe noch ihre Familie mussten sich mit ihm auseinandersetzen.
Immer, wenn sie Ryan als einen konservativen Mann abstempeln wollte, mit dem sie nichts gemein hatte, tat er etwas, das ihn in anderem Licht erscheinen ließ. Das verwirrte sie. Das war allerdings gelogen – sie war nicht verwirrt. Sie begehrte Ryan Baldwin. Sie mochte ihn sehr, solange er nicht wieder zu dem zugeknöpften Typen wurde, als den sie ihn kennengelernt hatte. Dann machte er ihr
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