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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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Weise.
    Ryan erhob sich und kam hinter dem Schreibtisch hervor. So dankbar er war, dass Zoe ihn schützte, konnte er dennoch diese Last nicht auf sie abwälzen.
    „Zoe hat nicht um dieses Abendessen gebeten. Ich war es. Es ist Zeit, dass du deine Familie kennenlernst.“
    Sam verdrehte die Augen. „Versuch nicht, sie zu verteidigen. Vermutlich glaubt sie, dass sie mich in diesem großen alten Schuppen, den ich auf den Bildern gesehen habe, abladen und ohne mich nach Hause fahren kann.“
    Die Tränen in ihren Augen und das Beben ihrer Stimme entschuldigten alles, was sie zu ihm sagte, dachte Ryan. Doch Zoe hatte Besseres verdient. „Zoe und ihre Familie haben dich aufgenommen, als du niemand anderen hattest. Sie behandeln dich, als ob du eine von ihnen wärst.“
    Sam schniefte und wandte sich ab, um sich mit dem Ärmel über die Augen zu fahren. „Und?“
    „Und sie verdient eine Entschuldigung von dir.“
    Sam schluchzte auf und stürzte sich in Zoes Arme, wo sie weinte und schluchzte, dass es ihm das Herz zerriss. „Ich liebe dich. Ich will bei dir bleiben und bei Elena und Nicholas und Ari und …“ Sie zählte den ganzen Costas-Clan auf, während Zoe ihr beruhigend über das lange Haar strich.
    „Ich liebe dich auch“, entgegnete Zoe, doch ihr Blick war auf Ryan gerichtet. Beide waren sich auf schmerzhafte Art bewusst, dass Zoe Sam nicht die Sicherheit geben konnte, die sie am meisten brauchte. Sie konnte Sam nicht versprechen, dass sie wieder in jenes Haus zurückkehrten, das sie zu Hause nannte. Nicht solange Ryan ebenfalls etwas von diesem Kind wollte.
    Sie flüsterten miteinander. Zoe gab Sam ein Taschentuch und half ihr, die Tränen zu trocknen, die ihr sonst schnell peinlich geworden wären.
    Während er zusah, wie Zoe Sam tröstete, zog sich Ryans Herz zusammen, und er konnte kaum atmen. Die Erkenntnis traf ihn unvermittelt. Er war nicht nur fasziniert von Zoe, sondern er verliebte sich in sie. So sehr, dass er mehr über diese Frau mit den rabenschwarzen Haaren erfahren musste, deren Leben er auf den Kopf gestellt hatte.
    Sobald sie zu Hause angekommen waren, schloss sich Zoe in Ryans Gästezimmer ein und rief Quinn an. Der fluchte und murmelte ein paar ausgewählte Worte über die eigene Dummheit, nicht daran gedacht zu haben, dass Sams Verfolger ebenfalls nach Boston fahren könnte. Bisher war die Annahme, dass der Typ hinter Sam her war, reine Theorie gewesen. Er hätte auch irgendwas in dem Haus suchen können. Nun schien klar, dass er es auf Sam abgesehen hatte. Außer er wollte eigentlich die Familie verängstigen oder bestrafen und benutzte Sam nur, um sein Ziel zu erreichen. Bis sie den Typ gefasst hatten, blieben seine Motive jedoch im Dunkeln.
    Zoe schauderte. Quinn versprach, einen Freund anzurufen und während ihrer Zeit in Boston Personenschutz für Sam zu arrangieren.
    Am Nachmittag sah sie mit Sam fern. Beide entspannten sich und vermieden es, über das Gewesene zu sprechen.
    Später zogen sie sich an und fuhren zum Haus von Ryans Eltern, wo Zoe und Sam eine Reihe steifer Begrüßungen und Aperitifs über sich ergehen ließen. Zoe musterte den Ort, an dem Ryan aufgewachsen war. Der Unterschied zwischen dem kleinen Häuschen ihrer Eltern in New Jersey und diesem Anwesen konnte kaum größer sein. Klein gegen groß. Warm gegen kalt. Sie schauderte und war dankbar, als sie endlich im Esszimmer saßen, weil der Abend damit verging, wie langsam auch immer.
    Sam hatte sich während der Begrüßung ruhig verhalten, und Zoe hatte ihr stumm beigestanden. Nun musste sie feststellen, dass das Abendessen bei den Baldwins eine recht formelle Angelegenheit war, die mit so vielen Tellern, Gabeln, Messern und Löffeln einherging, dass Zoe kaum wusste, in welcher Reihenfolge sie benutzt wurden, geschweige denn ein junges Mädchen wie Sam. Zoe fragte sich, ob sie den Tisch extra so kompliziert eingedeckt hatten, um ihre Erziehung und Sams Platz in der Familie zu testen. Sie schalt sich dafür, dass sie gleich das Schlechteste dachte, und setzte um Sams willen ein Lächeln auf.
    „Zoe ist ein ungewöhnlicher Name“, sagte Ryans Mutter Vivian.
    Zoe wartete mit der Antwort, bis das Dienstmädchen den Salat fertig serviert hatte. „Er ist griechisch“, erklärte sie.
    „Ihre Schwester heißt Ariana“, sagte Onkel Russ zu Zoes Überraschung.
    Sie hatte nicht erwartet, dass er sich an den Namen ihrer Schwester erinnern würde, aber er schien genug Anteil zu nehmen, um ihn sich zu merken.

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