Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
Thronerbe von Santa Christobel Prinz Luca Santina Anguiano heißen. Neben meinem Namen gebührt ihm offizielle Anerkennung, und er genießt meinen persönlichen Schutz.“
Immer noch rang Carlotta um Atem. Es war unglaublich heiß und stickig, die Presse war in Aufruhr, und sie hatte das Gefühl, immer enger umzingelt zu werden. Endlich gelang es einer Reporterin aus dem Hintergrund, das allgemeine Chaos mit ihrer schrillen Stimme zu übertönen.
„Er ist Ihr Sohn, Euer Hoheit ?“
„Ja“, bestätigte Rodriguez kühl und ohne mit der Wimper zu zucken. „Ich bin Lucas Vater. Ich dachte, ich hätte mich bereits klar ausgedrückt. Noch weitere Fragen?“
Um sie herum schien der Raum zu explodieren, doch Carlotta konnte nur wie betäubt dasitzen und alles über sich ergehen lassen.
„Wie lange kennen Sie sich schon?“
„Wann hat Ihre heimliche Affäre mit der Prinzessin begonnen?“
„Warum haben Sie Ihren Sohn nicht schon früher anerkannt?“
Ein besonders dreister Reporter kämpfte sich bis zu Carlottas Sitzplatz durch. „Prinzessin, können Sie Prinz Rodriguez vergeben, dass er Sie schwanger und allein Ihrem Schicksal überlassen hat?“
„Ich … es besteht kein Anlass …“
„Oder waren Sie sich gar nicht sicher, ob er wirklich der Vater …“
Weiter kam der Mann nicht, weil er sich plötzlich Auge in Auge mit seinem neuen König gegenüber sah.
„Zurück!“, zischte Rodriguez gefährlich leise. „Verschwinden Sie auf der Stelle, solange Sie noch die Gelegenheit dazu haben!“ Unter seiner spürbaren Wut knickte die gesamte Front der Journalisten ein und wich zurück. „Haben Sie alle vergessen, wer Prinzessin Carlotta Santina ist? Meine zukünftige Frau und Ihre zukünftige Königin! Sie alle werden Ihre Presseausweise abgeben, bevor Sie gehen. Ob und wann Sie sie wiederbekommen, werde ich später entscheiden. Für den Anfang müssen Sie nur wissen, dass Luca mein Sohn ist und seine Mutter meine Verlobte. Damit stehen beide unter meinem persönlichen Schutz und haben Anspruch auf Ihren Respekt.“
Carlotta konnte nicht fassen, was Rodriguez da tat. Er gab Luca nicht nur seinen Namen, sondern nahm seinen leiblichen, zukünftigen Kindern das Geburtsrecht zugunsten ihres kleinen Sohnes. Irgendwann wurde ihr bewusst, dass alle Reporter verschwunden waren. Vor ihr stand Rodriguez und hielt ihr auffordernd die Hand hin.
Dankbar für die angebotene Stütze klammerte sich an den Arm wie an einen Rettungsring. Seite an Seite verließen sie den Raum, und erst als sich die Tür zu Rodriguez’ Arbeitszimmer hinter ihnen schloss, ließ Carlotta ihren Gefühlen freien Lauf.
„ Dio , wie ich das alles hasse!“, sagte sie aus vollem Herzen und sank in einen der tiefen Sessel.
Rodriguez blieb vor ihr stehen und wirkte seltsam verloren. „Was eben geschehen ist, wird ernste Folgen haben“, sagte er gepresst. „Ich erwäge sogar, einige der Reporter vor Gericht zu bringen. Ich hatte keine Ahnung …“
„Aber es ist doch ständig das Gleiche! Immer dieselben indiskreten Fragen und Anschuldigungen.“
„Jetzt ist es vorbei. Ich habe Luca als meinen Sohn und Erben anerkannt, und daran wird sich nichts ändern. Du hast doch bisher den Namen des Vaters auf seiner Geburtsurkunde ausgespart, oder nicht? Trag einfach meinen ein.“
„Wie du sehr wohl weißt, ist er nicht dein biologischer Sohn“, sagte sie sanft.
„Nein, aber was macht das schon? Ich werde Luca mit all meiner Kraft beschützen, das schwöre ich. Sollte ihm jemand Böses wollen, würde er es nicht überleben. Mein Vater, mein eigen Fleisch und Blut , hat an nichts anderes gedacht, als mich zu quälen und mir zu schaden. Also, was bedeuten da Blutsbande?“
Carlotta dachte an ihre eigene Familie, die sie liebte, und von der sie sich auch geliebt fühlte. Trotzdem war es nicht die uneingeschränkte Akzeptanz und Achtung, die sie sie sich gewünscht hätte. Und hatte sie nicht selbst erlebt, was es bedeutete, aus ihrer Gunst zu fallen? Sie schauderte. Rodriguez hatte recht, Blut bedeutete gar nichts.
„Ich kann nicht aufhören zu zittern.“ Sie fröstelte. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Alles hatte sie an damals erinnert, als sie mit Luca schwanger gewesen war und sich schutzlos den inquisitorischen Fragen der Paparazzi ausgeliefert gesehen hatte. „Diese schrecklichen Reporter … immer wieder dieselben demütigen Fragen, Fotos, Schlagzeilen. Überall hin sind sie mir gefolgt.“
Er sah ihre zitternden Hände,
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