Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
schlucken.
„Ich sagte, dass ich auf keine meiner Affären verzichten werde, nur weil ich heirate.“
Carlotta spürte, wie sich ihr Magen zusammenkrampfte. Männer! Sie waren doch alle gleich. Sie logen und betrogen einen nach Strich und Faden. „In dem Fall haben wir ein echtes Problem. Ich teile nämlich nicht.“
Sein träges Lächeln ließ ihr Herz höher schlagen. „Ich schon.“
„Was soll das heißen?“
„Dass ich nichts verlange, was ich nicht auch zu geben bereit bin.“
„Du meinst Treue?“
„Exakt.“
„Also ganz im Gegensatz zu mir.“ Es klang wie eine bloße Feststellung, doch der kleine stählerne Unterton in ihrer weichen Stimme fiel ihm nicht zum ersten Mal auf. „Wenn du beabsichtigst, mein Bett zu teilen, wirst du auf andere verzichten müssen.“
Insgeheim konnte Carlotta es nicht fassen, dass sie mit einem völlig Fremden über Betten und Sex diskutierte. Ihr Blut rann heiß und schnell durch die Adern, aber nicht aus Verlegenheit oder mädchenhafter Scham, wie sie befürchtete. Vielleicht lag es ja an den fast sechs Jahren Enthaltsamkeit. Oder an der Vorstellung, noch einmal die Hände eines Mannes auf ihrem Körper zu spüren. Geküsst und gestreichelt zu werden …
Ein Aspekt, der in ihren Augen durchaus für eine Ehe sprach. Wenn mein zukünftiger Ehemann nicht wirklich vorhat, auch zukünftig mit anderen Frauen zu schlafen!
„Darüber werden wir nicht weiter diskutieren. Nicht jetzt.“
Sie hob die Brauen. „Wie bitte?“
„Es ist doch alles nur hypothetisch. Was die Details betrifft, können wir uns später einigen. Im Moment lautet die wichtigste Frage: Willst du mich heiraten?“
Er dachte gar nicht daran, vor ihr niederzuknien oder etwas ähnlich Romantisches zu inszenieren. Stattdessen stand er fast trotzig vor ihr, mit verschränkten Armen und einem wissenden Lächeln, das ihr die Schamesröte ins Gesicht trieb. Alles an ihm kündete von gnadenlosem Selbstvertrauen, verheerendem Charme und einer fast aggressiven Libido, die verriet, dass er genau wusste, wie er einer Frau den Himmel auf Erden bereiten konnte.
Für Carlotta war er nicht der erste Mann mit dieser Ausstrahlung.
Ohne sie aus den Augen zu lassen, machte Rodriguez einen Schritt auf sie zu, und plötzlich war es, als gäbe es nur noch sie beide auf der Welt. Er versuchte nicht einmal, sie zu berühren, und dennoch fühlte sie seine Hände auf ihrer Haut. Sie spürte die Wärme seines kraftvollen Körpers und …
„Einfache Frage, einfache Antwort. Ja oder nein?“
Carlottas Herz schlug ängstlich flatternd wie ein gefangener Vogel in ihrer Brust. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihr Hals war wie zugeschnürt. Heftig schluckend versuchte sie, ihre innere Balance zurückzugewinnen und wieder die Frau zu werden, die alles über Männer wie ihn wusste.
Zum Beispiel, dass sein Charme nur vordergründig war und Sex für ihn nur ein Zeitvertreib. Und dass sie es sein würde, die am Schluss die Rechnung zahlte. Eine Woche Vergnügen für Männer wie ihn, lebenslanges Leid für die Frauen, die dumm genug waren, sich darauf einzulassen.
So, wie sie es schon einmal erlebt hatte.
Nie wieder würde sie auf süße Versprechungen und Lügen hereinfallen, selbst wenn sie über so faszinierend maskuline, perfekt geschnittene Lippen wie seine kamen. Nicht einmal, wenn sie diesen dreisten Charmeur tatsächlich heiraten sollte.
Heiraten! Bin ich wirklich bereit dazu? Oder könnte ich zu meinem Vater zurückkehren und ihm sagen, dass ich mich doch anders entschieden habe?
„Ja“, sagte sie rau und räusperte sich. Sie wollte nicht schwach und atemlos klingen – und es noch weniger sein. Nie wieder. Sie hatte eine Entscheidung getroffen, und an der würde sie standhaft festhalten. „Ja, ich werde dich heiraten.“
2. KAPITEL
Rodriguez kniff die Augen zusammen und versuchte, seine Atmung zu kontrollieren. Er konnte nicht glauben, was er sah. Der Knirps ging ihr kaum bis zur Hüfte, hatte dunkles Haar und die gleichen ungewöhnlichen smaragdgrünen Augen wie seine Mutter.
Dios!
Er wusste es in der Sekunde, als Carlotta sich hinabbeugte und dem Jungen vom Rücksitz der Limousine half, die sie vom Flughafen zum Palast gebracht hatte. Auch der ernsthafte, fast grimmige Ausdruck auf dem schmalen Gesicht war derselbe, ebenso das feste Kinn und der entschlossene Mund.
Ich habe mir ein Kind eingehandelt, zusätzlich zu meiner Ersatzverlobten!
Eigentlich dürfte ihm das nichts ausmachen.
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