Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
Tür öffnete sich, doch nicht das Zimmermädchen stand auf der Schwelle, sondern Prinzessin Carlotta Santina. Immer noch in dem tristen Outfit, die Lippen fest zusammengepresst. Wie es aussah, war sie nicht gekommen, um die erlittene Kränkung oder sein selbst auferlegtes Zölibat zu lindern.
Nur widerwillig schwang Rodriguez die langen Beine vom Bett, erhob sich und schlüpfte in seine Schuhe.
„Ich denke, wir müssen reden“, erklärte Carlotta ohne Einleitung.
Also hatte er sich nicht getäuscht. „So, denken Sie das?“
Während sie nickte, zauberten die Sonnenstrahlen helle Lichtreflexe auf ihr glänzendes kinnlanges Haar. „Da mein Vater versucht hat, mich quasi als Ersatz für meine Schwester …“
„Nicht nötig, darüber zu reden“, unterbrach Rodriguez sie gelangweilt. „Was mich betrifft, ist das Thema erledigt.“ Ob sie sich nun stellvertretend entschuldigen oder ihm sonst was erzählen wollte, er hatte kein Interesse.
„Für mich aber nicht“, erklärte sie zu seinem Erstaunen sehr bestimmt. Der stählerne Unterton in der sanften Stimme überraschte ihn.
„Tatsächlich?“
„Ja, mein Vater hat mir die Situation noch einmal verdeutlicht. Ich … mir war zwar bewusst, dass Sie und Sophia einander versprochen waren, ich kannte aber nicht die genauen Umstände. Ich lebe nämlich schon länger nicht mehr in Santina, und Sophia … nun, ehrlich gesagt, hat meine Schwester nicht viel von Ihnen gesprochen. Wie ernst das Ganze war, ist mir erst durch die Aufregung bewusst geworden, die es um ihre Flucht in Ashs Privatjet gegeben hat.“
„Vielleicht lag es daran, dass wir einander so gut wie gar nicht kannten. Also gab es auch keinen Grund für Ihre Schwester, über mich zu reden.“
„Wie dem auch sei, Tatsache ist, sie ist weg“, erwiderte Carlotta.
„So ist es, durchgebrannt mit einem Maharadscha.“
Carlotta lächelte flüchtig, hatte sich aber gleich wieder im Griff. „Ja, mit Ash, einem von Alex’ engsten Freunden. Und Sie brauchen immer noch eine Frau.“
„Brauchen ist vielleicht nicht das richtige Wort.“
„Was denn nun? Ja oder nein?“
„Eventuell … irgendwann.“
„Und wann wäre dieses irgendwann ?“, ließ Carlotta nicht locker.
Rodriguez seufzte. „Ganz ehrlich? Je eher, desto besser. Dem Volk von Santa Christobel steht eine große Veränderung bevor.“ Er dachte an die Verantwortung, die er zukünftig übernehmen musste. Schon jetzt lastete das Gewicht der Krone schwer auf seinen Schultern. Allein die Tatsache, dass er wieder in den Palast hatte einziehen müssen, empfand er als unzumutbare Tortur. „Alles, was hilft, den Menschen in dieser schweren Zeit die Angst zu nehmen, ist willkommen. Heirat … meine Heirat wäre natürlich ein wichtiger Schritt in dieser Hinsicht.“
Große Trauer würde es um seinen Vater nicht geben, so viel stand fest. Carlos Anguiano war nicht besonders beliebt. Trotzdem war er die Galionsfigur geblieben, während Rodriguez in den letzten Jahren aus dem Hintergrund das Land regiert hatte.
„Es wäre eine Art Neustart für Santa Christobel. Ein frischer Anfang“, schloss er.
„Nun, dann habe ich gute Nachrichten für Sie.“
„Die da wären …“
„Ich bin nicht mit einem Maharadscha auf und davon, also steht einer Heirat mit Ihnen nichts im Wege. Zum nächstmöglichen Termin.“
Dass Rodriguez sprachlos war, kam nicht sehr oft vor.
„Pardon?“
„Ich werde Sie heiraten.“
„Was hat sich seit unserer ersten, etwas … holprigen Begegnung verändert?“, fragte er neugierig.
„Ich gebe zu, dass ich zunächst geschockt war, weil mich niemand auf die prekäre Situation vorbereitet hatte.“
„Geschockt, nur weil Ihr Vater Sie mir im Tauschhandel für Ihre Schwester angeboten hat?“, murmelte er sarkastisch.
Carlotta wich seinem spöttischen Blick aus und schaute zu Boden. „Damit hatte ich kaum rechnen können. Ich dachte, ich fahre zu einer Verlobungsparty, trinke ein Glas Champagner, plaudere ein wenig und gehe wieder. Auf einen Ehemann war ich nicht aus.“
„Und trotzdem haben Sie Ihre Meinung geändert.“
Abrupt begann Rodriguez wie ein gereizter Panther im Raum auf und ab zu laufen. Adrenalin rauschte wie ein heißer Strom durch seine Adern. Bereits im Palast von Santina hatte er diese nervöse Unruhe verspürt … eigentlich schon vorher, an Bord seines Privatjets, während er auf dem Weg war, sich das zu holen, was er auch jetzt noch als unerwünschte Fessel beschreiben würde.
„Wir
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