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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Gewissheit nach Sizilien zurück, dass die Abwesenheit von Unglück nicht gleichbedeutend mit Glück war.
    Wie sehr sie darunter litt, merkte sie erst, als Renato wenig später für eine Woche geschäftlich verreisen musste und sie ihn nicht begleiten konnte. Die Erntezeit hatte begonnen, und auch wenn Heather dem Verwalter Luigi voll und ganz vertraute, hielt sie es für ihre Pflicht, in der wichtigsten Zeit des Jahres anwesend zu sein und sich dabei zugleich in ihre Aufgaben als Besitzerin des Gutes einzuarbeiten.
    Es war das erste Mal seit ihrer Hochzeit, dass Renato und sie länger als wenige Stunden getrennt waren, und nie hätte sich Heather vorstellen können, dass man einen Menschen so sehr vermissen konnte. Tag und Nacht dachte sie an ihn, und schon weit vor Ablauf der Woche war die Sehnsucht schier unerträglich.
    Das Wiedersehen war unbeschreiblich. Renato schien unter der Trennung nicht weniger gelitten zu haben als sie, und sie gaben sich alle erdenkliche Mühe, das Versäumte umgehend nachzuholen. Doch ihr Wunsch, mit ihm endlich über ihre Gefühle für ihn zu reden, blieb ebenso unerfüllt wie die Hoffnung, dass er endlich darüber sprechen würde, was er für sie empfand. Nur als er über seine Geschäftsabschlüsse erzählte, war ihm etwas von jener Begeisterung anzumerken, die Heather sich so sehr wünschte.

11. KAPITEL
    E ine der Abmachungen, die sie vor der Hochzeit getroffen hatten, sah vor, dass Heather
Bella Rosaria
nach ihren Vorstellungen bewirtschaften konnte. Da die Ernte jedoch weiterhin über die Firma Martelli vermarktet werden sollte, bedeutete das zugleich, dass Heather im Lauf der Zeit eine entsprechende Funktion übernehmen sollte mit dem Ziel, eines Tages Baptista im Vorstand abzulösen.
    Trotzdem überraschte es Heather, dass Renato sie eines Tages fragte, ob sie nicht geschäftlich nach Schottland reisen wolle, um dort Kunden zu besuchen und neue Verträge abzuschließen.
    “Kommt das nicht ein bisschen früh?”, fragte sie verwundert. “Außerdem ist das doch Lorenzos Revier, und da er zurzeit ohnehin in England ist …”
    “Er ist unerwartet auf Schwierigkeiten gestoßen, die ihn noch eine Weile in London festhalten”, fiel er ihr ins Wort. “Und ich bin völlig überlastet. Wenn du fahren könntest, würdest du uns allen einen großen Dienst erweisen.”
    Heather war entschlossen, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen. Die Vorstellung, Renato mehrere Tage nicht zu sehen, ließ sie jedoch zögern, ihm eine Zusage zu geben. Doch er schien von dem Gedanken, dass sie Verantwortung für die Firma übernahm, so begeistert, dass sie schließlich einwilligte.
    Schon am nächsten Morgen brachte das Flugzeug sie nach Edinburgh, wo für sie eine Suite in einem erst jüngst eröffneten Luxushotel in der Princes’ Street reserviert war, das selbstverständlich auch zu ihren Kunden gehörte.
    Hier, wie bei allen anderen Geschäftspartnern, die sie in den folgenden Tagen besuchte, hatte sie ausnehmend großen Erfolg, sodass Heather mit sich und ihrer ersten Dienstreise rundum zufrieden sein konnte. Einzig die Sehnsucht nach Renato, die mit jedem Tag größer wurde, trübte ihre Freude.
    Um wenigstens seine Stimme zu hören, rief sie eines Morgens kurz entschlossen in der Firma an. Doch die Sekretärin teilte ihr mit, dass Renato das Büro bereits verlassen habe und sie ihn frühestens in drei Tagen zurückerwarte.
    Enttäuscht und verwundert zugleich legte Heather den Hörer auf. Um auf andere Gedanken zu kommen, beugte sie sich über ihre prall gefüllten Auftragsbücher. Sie konnte es kaum erwarten, sie Renato zu zeigen und ihm damit vor Augen zu führen, wie gut sie ihre Arbeit gemacht hatte.
    Dazu sollte sie schneller Gelegenheit bekommen, als sie gedacht hatte. Denn als sie am späten Nachmittag in die Lobby kam, saßen Renato und der Hoteldirektor an der Bar und unterhielten sich angeregt.
    Renato empfing sie mit einer herzlichen Umarmung und einem Blick, der Stolz und Anerkennung verriet.
    “Ihre Frau ist eine überaus geschickte und gewiefte Verhandlungspartnerin”, sagte der Direktor anerkennend, nachdem er Heather mit einem galanten Handkuss begrüßt hatte. “Anlass, über Ihre Umsatzzahlen zu klagen, dürften Sie jedenfalls nicht haben.”
    “Das habe ich heute schon öfter gehört.”
    Renatos Erwiderung ernüchterte Heather schlagartig. Nicht die Sehnsucht nach ihr hatte ihn hergeführt, sondern sein Geschäftssinn. Und offensichtlich hatte er die wenigen

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