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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Mal keine Liebe, die sie mit ihrem Bräutigam verband, und so hätte sie eine bescheidene Zeremonie im engsten Familienkreis vorgezogen.
    Doch Baptista hatte darauf bestanden, dass die Trauung in der Kathedrale von Palermo stattfand, und es waren mindestens so viele Gäste eingeladen wie zu ihrer Vermählung mit Lorenzo.
    Noch in einer anderen Hinsicht war alles beim Alten geblieben. Bernardo war erneut als Trauzeuge vorgesehen, und am Abend vor der Hochzeit traf Angie mit dem Flugzeug aus London ein.
    Nachdem Heather sie vom Flugplatz abgeholt hatte, gingen sie in der Stadt essen. Als sie spät am Abend nach Hause kamen, schlichen sie in ihr Zimmer, tunlichst darauf bedacht, Bernardo nicht in die Arme zu laufen.
    “Und er hat nicht den leisesten Verdacht?”, fragte Angie, als sie sich für die Nacht zurechtmachten.
    “Er ist völlig ahnungslos”, bestätigte Heather. “Und dabei wird es bleiben, bis du morgen die Kathedrale betrittst. Du liebst ihn doch noch, oder?”
    “Natürlich”, erwiderte Angie bestimmt. “Allerdings bin ich mir unsicher, ob er genauso …”
    “Er hat dich mindestens so vermisst wie du ihn”, fiel Heather ihr ins Wort. “Und dieses Mal wird er dich nicht wieder gehen lassen, dafür werde ich sorgen.”
    “Du redest schon genau wie deine Schwiegermutter”, wandte Angie ein.
    “Was glaubst du denn, warum sie mich als Schwiegertochter ausgesucht hat?”
    Angie sah sie fassungslos an. “Soll das etwa heißen …?”
    “Unter einer Liebesheirat versteht man jedenfalls etwas anderes”, erwiderte Heather lächelnd. “Die holen wir nach, sobald Bernardo um deine Hand angehalten hat.”
    Als Heather vor der Kathedrale aus dem Wagen stieg, musste sie unwillkürlich an die Ereignisse zurückdenken, die sich hier vor wenigen Wochen zugetragen hatten. Anders als damals hatte ihr jetziger Bräutigam allerdings nicht den geringsten Grund, davonzulaufen. Schließlich hatte ihn niemand dazu gezwungen, sie zu heiraten. Vielmehr sollte mit der Trauung nur ein Vertrag zwischen zwei erwachsenen Menschen abgeschlossen werden, die sich beide Vorteile davon versprachen.
    Umso überraschter war Heather, als sie Renato sah, der vor dem Altar stand und seine Braut erwartete. Sein Gesichtsausdruck war alles andere als geschäftsmäßig oder gar unbeteiligt, sondern strahlte einen feierlichen Ernst aus, der ihr so unerklärlich war, dass sie weder die eigentliche Trauung noch Bernardos Reaktion auf das unerwartete Wiedersehen mit Angie mitbekam.
    Erst als der Bischof sie segnete, bemerkte sie, dass ein Aufatmen durch die Gemeinde ging. Entsprechend erleichtert wirkten die Gesichter, in die sie auf ihrem Weg zum Ausgang blickte. Und als sie an der Seite ihres Ehemannes hinaus ins grelle Sonnenlicht trat, tat sie es in der Gewissheit, eine sachliche und wohl ausgewogene Entscheidung getroffen zu haben.
    Das hinderte jedoch keinen von beiden, auf dem anschließenden Empfang im Haus der Familie Martelli die Rolle zu spielen, die ihnen als Brautpaar zugedacht war. Wie es der Brauch wollte, schnitt Heather die Hochzeitstorte an und verteilte sie an die Gäste, während Renato Champagnergläser austeilte. Selbst die Toasts ließen sie über sich ergehen, ohne mit einer Miene zu verraten, wie unangenehm ihnen die guten Wünsche für eine Ehe waren, die, wie alle wussten, eine reine Zweckbeziehung bleiben sollte.
    Nachdem sie auch noch tapfer den Hochzeitswalzer hinter sich gebracht hatten, wurde die Tanzfläche freigegeben, und Heather beobachtete heimlich Angie und Bernardo, die sich im Takt der Musik wiegten und ihre Umwelt kaum wahrzunehmen schienen. Trotzdem wirkten sie alles andere als glücklich, sondern geradezu verzweifelt.
    “Langsam frage ich mich, ob es wirklich eine so gute Idee war, Angie kommen zu lassen”, flüsterte Renato, dem die Stimmung seines Bruders nicht entgangen war.
    “Ich hatte so gehofft, dass er endlich um ihre Hand anhält”, erwiderte Heather leise. “Sie lieben sich doch.”
    “Was sie offensichtlich nicht daran hindert, sich das Leben gegenseitig zur Hölle zu machen.”
    “Es sieht ganz so aus, als hätten wir alles richtig gemacht, nicht wahr?”, fragte Heather und lächelte Renato an, der ihr Lächeln zwar erwiderte, sie statt einer Antwort jedoch enger an sich drückte.
    Durch den Stoff ihres Kleides konnte sie seinen kraftvollen Körper spüren, und die Umarmung weckte Sehnsüchte in ihr, für die sie sich noch vor wenigen Tagen geschämt hätte.
    Doch nun, da sie

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