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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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…”
    “Pst.” Renato legte ihr einen Finger auf die Lippen. “Sag nichts, woran du nicht ganz fest glaubst.”
    “Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dich mindestens so sehr liebe wie du mich. Zweifelst du etwa daran?”
    “Natürlich nicht”, entgegnete er. “Auch wenn ich mich manchmal frage, womit ich das eigentlich verdient habe.”
    Seine Worte rührten Heather zutiefst. Als sie Renato kennengelernt hatte, hatte er zu Hochmut und Überheblichkeit geneigt, und dass er eine Schwäche oder gar einen Fehler eingestanden hätte, wäre undenkbar gewesen.
    Wie sehr er sich seither verändert hatte! Sein übertriebener Stolz hatte sich im selben Maße gelegt, in dem er gelernt hatte, sich selbst und damit anderen Menschen zu vertrauen – in erster Linie der Frau, die er liebte.
    Darüber schien er allerdings den Grund, der ihn einst dazu bewogen hatte, für Lorenzo eine Frau zu suchen, völlig vergessen zu haben.
    Was insofern verzeihlich war, als dass Heather sich bereits darauf freute, die Rolle auszufüllen, die ihr dabei zugedacht war. “Dann will ich es dir erklären”, sagte sie kurz entschlossen, öffnete die Schlafzimmertür und nahm Renatos Hand.
    Bald wäre auch ihr letzter Wunsch erfüllt, und dann stand ihrem gemeinsamen Glück nichts mehr im Wege.
    Baptista lag schon eine ganze Weile im Bett, doch an Schlaf war nicht zu denken. Die Ereignisse des Tages gingen ihr unaufhörlich im Kopf herum.
    So recht konnte sie ihr Glück noch immer nicht fassen. Federico war in ihr Leben zurückgekehrt, das sich damit erfüllt hatte – und zugleich freute sie sich auf jeden Tag, der ihr bevorstand, denn
Fede
hatte ihr hoch und heilig versprochen, sie ab sofort jeden Tag zu besuchen.
    Plötzlich hörte sie Schritte im Treppenhaus und dann auf dem Flur vor ihrem Zimmer. Sobald sie sich aufgerichtet hatte, konnte sie deutlich hören, dass es sich um zwei Personen handelte, die so spät noch auf waren, und besonders eilig schienen sie es auch nicht zu haben. Immer wieder verstummte das Geräusch für Momente, bis sich die beiden wieder ein Stück vorwärtsbewegten, um direkt vor Renatos und Heathers Zimmer stehen zu bleiben.
    Die Unterhaltung der beiden war bis in Baptistas Zimmer zu hören, wenn auch nur als leises Flüstern, das erst verstummte, als die Tür energisch ins Schloss geworfen wurde.
    Zufrieden und erleichtert lehnte sich Baptista zurück. Sie hatte sich nicht geirrt. Wenn sie in dieser Nacht der Tod ereilte, würde sie in der Gewissheit scheiden, dass ihr ältester Sohn die Liebe seines Lebens gefunden hatte.
    Umso mehr wünschte sie sich, dass ihr noch möglichst viel Zeit auf Erden beschieden war. Es gab nicht nur noch so viel zu erleben und zu genießen – auch völlig neue Aufgaben erwarteten sie.
    Die schönste war sicherlich die der Großmutter. Vielleicht wusste bislang nicht einmal Heather selbst, dass sie ein Kind unter dem Herzen trug, doch Baptista war in diesen Dingen zu erfahren, um sich irren zu können.
    Bald würde ihre Schwiegertochter ihr einen Enkelsohn schenken – oder besser noch eine Enkeltochter, die ihren Vater auf ähnliche Weise positiv beeinflussen könnte, wie es Heather gelungen war.
    Doch vielleicht war das auch gar nicht mehr nötig, denn dass er seine frühere Selbstherrlichkeit und Unnahbarkeit mittlerweile völlig abgelegt hatte, bewies die Tatsache, dass er Federico in ihr Leben zurückgebracht hatte.
    Noch vor wenigen Wochen hatte Baptista geglaubt, dass Bernardo der erste ihrer Söhne wäre, der sie mit der Nachricht überraschte, dass sie Großmutter werden würde. Und dass er nicht ihr leiblicher Sohn war, hätte der Freude nicht den geringsten Abbruch getan.
    Doch was Heather so eindrucksvoll gelungen war, hatte Angie vergeblich versucht, und was Renato, wenn auch mühsam, gelernt hatte, stand bei Bernardo noch aus. Seine Gefühle offen zu zeigen und zu ihnen zu stehen, verbot ihm nach wie vor sein Stolz.
    So nannten die Männer jedenfalls das, was Baptista von jeher als Dummheit empfunden hatte. Und wenn das, was sie heimlich in die Wege geleitet hatte, auch nur annähernd hielt, was sie sich davon versprach, würde Bernardo das einsehen und Angie auf Knien bitten, seine Frau zu werden.
    Nein, dachte Baptista zufrieden und in gespannter Erwartung zugleich. Der Himmel musste noch eine Weile ohne sie auskommen. Dafür gab es für sie auf Erden einfach noch zu viel zu tun.
    – ENDE –

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