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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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stelle ich bedauernd fest. »Vielleicht würde es helfen, wenn Sie sich vornüber beugen und ein bisschen zappeln...«
    Nun kommen Sie schon, Laurel! Wo bleiben Sie denn? Ich mache die Tür zum Flur auf und werfe einen Blick hinaus - nichts.
    »Okay! Die Hand habe ich schon raus!«
    Ich sehe auf und bin entsetzt. Amy hat tatsächlich ihre Hand befreien können, und jetzt fummelt sie mit zwei manikürten Fingern an dem Reißverschluss herum. »Könnten Sie mir mal helfen, den Reißverschluss aufzuziehen?«
    »Ahm... ich kann‘s versuchen...«
    Ich mache mich am Reißverschluss zu schaffen und ziehe ihn in die entgegengesetzte Richtung.
    »Der klemmt!«, stellt sie frustriert fest.
    »Ich weiß! Ich versuche ja schon, ihn loszukriegen...«
    »Moment mal.« Sie klingt auf einmal so misstrauisch. »In welche Richtung ziehen Sie eigentlich?«
    »Äh... in die gleiche wie Sie...«
    »Hi, Laurel«, höre ich eine überraschte Christina auf dem Flur sagen. »Wie geht es Ihnen? Haben Sie einen Termin?«
    »Nein. Aber ich glaube, Becky hat etwas für mich -«
    »Hier!«, rufe ich und renne zur offenen Tür. Und da steht eine vor Aufregung ganz rotwangige Laurel in ihrem neuen Michael-Kors-Rock mit einem dunkelblauen Blazer dazu -was nun überhaupt nicht zusammenpasst.
    Wie oft habe ich ihr das schon gesagt? Also wirklich, ich sollte bei meinen Kundinnen regelmäßige Stichproben durchführen. Um zu überprüfen, ob sie sich meine Beratung im Alltagsleben auch zu Herzen nehmen. Wer weiß, wie die sonst immer rumlaufen? Das wirft ja unter Umständen gar kein gutes Licht auf mich!
    »Hier ist sie«, sage ich und nicke in Richtung Barbiepuppen-Knallbonbon-Hybride - die übrigens immer noch versucht, den Reißverschluss aufzubekommen.
    »Okay«, sagt Laurel, als sie den Umkleideraum betritt. »Sie können sie jetzt mir überlassen.«
    »Was? Wer ist da?« Amy reißt orientierungslos den Kopf hoch, als sie Laurels Stimme hört. »Oh, mein Gott. Nein. Ist das etwa -«
    »Ganz genau«, sagt Laurel und schließt die Tür. »Ich bin‘s.«
    Ich bleibe vor der Tür stehen und versuche, die lauten Stimmen aus dem Umkleideraum zu überhören. Nach ein paar Minuten kommt Christina aus ihrem Büro und sieht mich an.
    »Was ist denn hier los?«
    »Öm... Laurel hat eine Bekannte getroffen. Und ich wollte den beiden Gelegenheit geben, sich unter vier Augen zu unterhalten.« Aus meinem Beratungsraum ist ein dumpfer Schlag zu hören, auf den ich mit lautem Husten reagiere. »Ich glaube... sie plaudern ein wenig.«
    »Plaudern.« Christina sieht mich durchdringend an.
    »Ja! Plaudern!«
    In dem Moment fliegt die Tür auf, und Laurel kommt mit einem Schlüsselbund in der Hand heraus.
    »Becky, ich müsste mich mal eben ganz kurz in Amys Wohnung umsehen - und Amy würde gern hier bleiben, bis ich wiederkomme. Stimmt‘s, Amy?«
    Ich sehe an Laurel vorbei in das Umkleidezimmer. Amy sitzt nur mit Unterwäsche bekleidet in der Ecke und sieht völlig verstört aus. Sie nickt nur. Der Smaragdanhänger ziert nicht mehr ihr Dekolletee.
    Laurel rauscht an uns vorbei, und Christina sieht mich fassungslos an.
    »Becky -«
    »So!«, wende ich mich schnell in allerbester Barneys-Angestellten-Manier an Amy. »Wie sieht es aus? Hätten Sie Lust, noch ein paar Sachen anzuprobieren, während wir auf Laurel warten?«
    Vierzig Minuten später ist Laurel zurück. Ihr Gesicht glüht.
    »Haben Sie den Rest gefunden?«, frage ich aufgeregt.
    »Ich habe alles gefunden.«
    Christina, die sich am anderen Ende der Abteilung aufhält, sieht kurz auf und dann ganz schnell wieder weg. Sie hat gesagt, sie müsste mich für das, was ich getan habe, eigentlich feuern. Es sei denn, sie wisse von nichts.
    Also haben wir uns darauf geeinigt, dass sie von nichts weiß.
    »Hier.« Sie schmeißt Amy die Schlüssel zu. »Sie können jetzt gehen. Und grüßen Sie Bill von mir. Er hat Sie verdient.«
    Ohne ein Wort zu sagen, springt die mittlerweile vollkommen angezogene Amy auf.
    »Moment«, sagt Laurel. »Haben Sie sich schon bei Becky bedankt?«
    »Ich... äh...« Amy sieht nervös zu Laurel. »Danke, Becky.«
    »Gern geschehen«, entgegne ich verlegen.
    Während Amy auf etwas unsicheren Beinen zur Rolltreppe eilt, legt Laurel den Arm um mich.
    »Becky, Sie sind ein Engel«, sagt sie. »Ich weiß überhaupt nicht, wie ich Ihnen das jemals danken soll. Wie kann ich mich bei Ihnen revanchieren? Ganz gleich, was es ist, spucken Sie es aus!«
    »Ach, so ein Quatsch!«, winke ich ab. »Ich

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