Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Großvater für dich einen Mann aussucht, den er offensichtlich als den passenden Zuchthengst für die nächste MacGregor-Generation erachtet.«
»Caine«, stöhnte Diana und sank ebenfalls auf die Armlehne eines Stuhls.
»Was? Was soll das heißen? Wovon sprichst du?«
»Ist doch sonnenklar«, sagte Caine zu ihr. »Du bist die älteste Enkeltochter, du bist im heiratsfähigen Alter. Es wird Zeit, dass du endlich deine Pflicht tust«, sagte er, Daniels Tonfall nachäffend, »einen passenden Ehemann findest und Kinder bekommst.«
Laura klappte den Mund ein paarmal auf und wieder zu, bevor sie etwas herausbrachte. Und dann war alles, was herauskam, ein leiser, keuchender Aufschrei.
»Verstehst du jetzt?« Voller Genugtuung, dass er seinen Punkt gemacht hatte, zog Caine die Bügelfalten hoch und lehnte sich zurück.
»Er hat ihn tatsächlich ausgesucht.« Die Wut schnürte ihr die Kehle zu. »Er hat ihn mir geschickt. Er … er hat ihn ausgesucht, damit ich … damit ich … werfen kann.«
»Nun …« Zufrieden, dass er vom Haken war, untersuchte Caine seine Manschetten. »Das klingt ein bisschen gröber, als er es gemeint hat.«
»Ich bringe ihn um. Mit meinen bloßen Händen.«
Caine setzte sich auf, langsam fing die Sache an, ihm Spaß zu machen. »Wen von beiden?«
»Grandpa. Du solltest am besten die Beerdigungsfeierlichkeiten schon mal vorbereiten.« Sie schnappte sich ihren Mantel und ihren Aktenkoffer. »Ich nehme mir für den Rest des Tages frei. Ich muss nach Hyannis fahren.«
»Laura …«
»Lass sie gehen.« Caine ergriff Dianas Hand, während Laura hinausstürmte. »Er verdient es.«
»Gott, wie bin ich bloß in diese Familie geraten?«
»Du wolltest meinen Körper«, erinnerte Caine sie. »Konntest nicht die Finger von mir lassen.« Er küsste ihre Fingerspitzen. »Kannst es immer noch nicht.«
»Ich werde mich noch ein bisschen mehr anstrengen.«
»Diana.« Er drehte ihre Hand um und presste seine Lippen auf eine Art, von der sie beide wussten, dass sie sie fast um den Verstand brachte, auf ihre Handfläche. »Ich habe doch nur auf unser kleines Mädchen aufgepasst.«
»Sie ist uns über den Kopf gewachsen, Caine. Es ist zu schnell gegangen.« Sie legte ihre Wange auf seinen Scheitel. »Es ist so schwer, Schritt zu halten.«
»Ich will nur nicht, dass sie sich mit diesem … diesem Cameron, den Dad für sie ausgesucht hat, übereilt in etwas hineinstürzt.«
»Laura sucht selbst aus«, sagte Diana ruhig. »Das hat sie immer getan. Was hältst du von ihm?«
»Ich weiß nicht.« Er zog sich die Hand seiner Frau über die Wange. »Ich konnte ihn nicht richtig sehen. Ich hatte diesen roten Nebel vor Augen.« Dann seufzte er. »Ich mag ihn.«
»Ich auch.«
»Das heißt aber noch lange nicht, dass er … hier, mitten in der Kanzlei, Diana, ich bitte dich! Um Himmels willen.«
»Oh, du meinst, so wie wir es auch gemacht haben.« Sie unterdrückte ein Lachen. »Skandalös.«
»Das war etwas anderes.« Er zog die Brauen zusammen, als sie ihn weiter anlächelte. »Schon gut, schon gut. Vielleicht ist es ja nicht so viel anders.« Er ließ seine Hand an ihrem Bein nach oben gleiten. »Dann willst du also den Schreibtisch testen? Um zu sehen, wie viel er aushält?«
»Ich denke, wir haben den Angestellten für einen Tag genug Stoff zum Klatschen geliefert.« Sie beugte sich vor und streifte mit ihrem Mund seine Lippen. »Wir werden damit warten, bis alle nach Hause gegangen sind.«
»Ich liebe dich, Diana.« Er legte die Hand in ihren Nacken. »Noch tausendmal mehr als an dem Tag, an dem du in mein Leben getreten bist.«
»Wir sind glücklich. Alles, was ich will, ist, dass unsere Kinder ebenso glücklich sind.« Sie fuhr ihm mit der Hand durchs Haar und bewunderte die Silberfäden, die sich durch das Gold zogen. »Caine, sie wird Daniel erwürgen.«
»Ich weiß.« Sein Grinsen war schnell und wölfisch. »Es tut mir wirklich leid, dass ich es verpasse.«
6. K APITEL
Da war nichts, sagte sich Daniel MacGregor, während er sich in seinem massiven Ledersessel zurücklehnte und seinen Blick durch sein Büro schweifen ließ, das sich in einem der Türme seiner Privatfestung befand.
Und da seine Frau für ein paar Stunden außer Haus war, konnte er heimlich eine Zigarre rauchen, ohne Gefahr zu laufen, dabei erwischt zu werden.
Ah, sie hatte ja nur sein Bestes im Sinn, Gott segne sie. Aber eine Frau verstand einfach nicht, dass ein Mann beim Nachdenken eine gute Zigarre brauchte, dass es ihm
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