Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Erbe viel Glück.«
Geschickt pariert, dachte Diana. »Vielen Dank. Mein Mann sagt, die Komantschen halten sich gut. Ich bin mir sicher, dass Sie mit Laura sprechen möchten. Ich hoffe, Sie bald einmal wiederzusehen, Mr. Cameron. Laura, wegen dieser anderen Angelegenheit werde ich mit Ian reden.«
»Danke.«
»Deine Mutter ist … beeindruckend«, murmelte Royce, als Diana hinausgeschlüpft war und die Tür hinter sich zugemacht hatte. »Komantsche?«
»Ja, meine Mutter hat Komantschenblut in den Adern.« Sie stand langsam, fast herausfordernd auf. »Und ich auch.«
»Ich würde deinem Vater zustimmen.« Er kam näher und ging um den Schreibtisch herum, bis sie Gesicht an Gesicht waren. »Versteckt sich dein Bruder im Aktenschrank?«
Sie kicherte. »Im Augenblick nicht.«
»Das ist gut.« Während er ihr tief in die Augen schaute, legte er seine Arme um ihre Taille und zog sie langsam näher und näher, er sah, wie ihre Lider flatterten, als er seinen Mund auf den ihren legte. »Ich muss dich sehen, Laura. Allein.«
»Ich weiß. Ich will … Es ist nur, weil im Moment alles so kompliziert ist und … küss mich noch mal. Küss mich einfach noch mal.«
Keine Geduld diesmal. Keine Sanftheit. Sie konnte die Ungeduld schmecken, das frustrierte Begehren, das in ihr seinen Widerhall fand.
»Ich hätte härter zuschlagen sollen.« Seine Hände rutschten auf ihre Hüften und zogen ihren Unterleib intim an den seinen heran. »Ich werde ihm auflauern und ihm noch eine ballern.«
»Nein.« Laura schob ihre Finger in sein Haar. »Lass mich das machen.«
»Sag deiner Sekretärin, dass du zu Tisch gehst.«
»Es ist zehn Uhr morgens.«
»Ein ausgesprochen frühes Mittagessen.« Royce biss sie zärtlich ins Kinn, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder ihrem Mund zu. »Und es wird fast den ganzen Tag dauern.«
»Ich kann wirklich nicht.« Seine Lippen wanderten über ihren Hals und brachten ihre Haut zum Prickeln. »Ich sollte es nicht.« Dann kehrten sie zu ihrem Mund zurück und bewirkten, dass ihr Herz einen Satz machte. »Also gut, dann lass mich wenigstens …«
»Laura, hast du die Akte von …« Caine MacGregor blieb wie angewurzelt stehen, die Hand noch immer auf der Türklinke. Und starrte mit verengten Augen auf den Mann, der sich eben anschickte, sein kleines Mädchen mit Haut und Haaren zu verschlingen. »Entschuldigung«, sagte er, gerade kalt genug, um niemanden in der trügerischen Hoffnung zu wiegen, es handle sich tatsächlich um eine Entschuldigung.
»Dad.« Laura räusperte sich, wand sich aus Royces Armen und verfluchte die Röte, die in ihren Wangen brannte. »Ich habe … wir haben …«
»Ihr habt was, Laura?« Ohne eine Antwort abzuwarten, taxierte Caine den Mann. »Und Sie sind wer?«
»Royce Cameron.« Ein Wolf im Schafspelz, war Royces erster Eindruck. Er glaubte nicht, dass die sehr seriös wirkenden grau melierten Schläfen die Gefährlichkeit des Mannes in irgendeiner Weise beeinträchtigten. »Und ich habe Ihre Tochter gerade geküsst.«
»Ich habe Augen im Kopf, Cameron«, sagte Caine in einem Ton, der die Brust seines eigenen Vaters vor Stolz hätte anschwellen lassen. »Von der Abteilung Sicherheit, richtig? Sollten Sie nicht irgendwo für irgendwessen Sicherheit sorgen, statt meine Tochter am helllichten Vormittag zu küssen?«
Royce hakte die Daumen in seine Hosentaschen. Er war heute noch nicht einmal dazu gekommen, sich zu rasieren, und ganz gewiss hatte er nicht vorgehabt, Laura heute Morgen einen Besuch abzustatten. Aber er hatte ein paar Besorgungen machen wollen und sich dann plötzlich vor ihrer Kanzlei wiedergefunden, wobei er noch immer nicht so recht wusste, wie. Seine Lederjacke trug jede Menge Kampfspuren, und seine Jeans waren an den stark beanspruchten Stellen fast weiß und an den Rändern ausgefranst.
Er konnte sich sehr gut vorstellen, wie er in den Augen eines Vaters, der seine Tochter abgöttisch liebte, aussah. Eines reichen, abgöttisch liebenden Vaters, der Savile-Row-Anzüge trug, als ob er darin zur Welt gekommen wäre.
»Ich komme eben aus Hyannis Port. Ich habe die letzten zwei Tage damit verbracht, eine geeignete Alarmanlage für das Haus Ihres Vaters zu entwerfen und sie mit ihm durchzusprechen.«
Caines Augen verengten sich und leuchteten auf. »Tatsächlich? Verdammter alter Intrigant«, brummte er in sich hinein und kam ohne Umschweife zur Sache. »In diesem Fall kann ich mir vorstellen, dass in Ihrem Büro jede Menge Arbeit auf Sie wartet.
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