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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beim Pläneschmieden half, wenn er sie zwischen den Fingern hin und her drehte.
    Was ihn daran erinnerte, dass er eins der Kinder bestechen musste, ihm eine neue Schachtel ins Haus zu schmuggeln. Seine Vorräte gingen langsam zur Neige.
    Zufrieden ließ sich der Burgherr in die abgeschabten Lederpolster seines Lieblingssessels zurücksinken und blies Rauch an die Decke. Mein Leben ist, wie es sein sollte, entschied er. Und er war fast alt genug, um es in aller Ruhe zu genießen. Sobald er alle seine Enkel verheiratet hatte und sah, dass sie freudig ihre Pflichten erfüllten und der MacGregor-Linie junges Blut bescherten, würde er sich damit zufriedengeben, seine Tage so geruhsam zu verbringen, wie er es an diesem Morgen tat.
    Mit glücklichen Gedanken und einer guten Havanna, die er in Ruhe genießen konnte.
    Bei Laura lief alles wie am Schnürchen. Wenn die winzigen Informationsschnipsel, die er ihren Cousinen zu entlocken vermocht hatte, ein Anhaltspunkt waren. Und aus Royce Cameron selbst hatte er mit dem Brecheisen noch ein bisschen mehr herausbekommen.
    »Der Junge hält sich für verschwiegen«, brummte Daniel in sich hinein und vertrieb sich ein bisschen Zeit damit, Rauchkringel in die Luft zu blasen. »Aber so verschwiegen wie der Große MacGregor kann er gar nicht sein.«
    Oh, Royce hatte nicht viel gesagt. Ja, er hatte Laura und ihre Cousinen kennengelernt. Sie war in der Tat eine attraktive Frau. Ja, es grenzte auch in Royces Augen an ein Wunder, dass sie sich nicht schon längst ein intelligenter, weltgewandter Mann geschnappt hatte.
    Royce Cameron hat sich sehr bedeckt gehalten, dachte Daniel jetzt. Aber er, Daniel, hatte zwischen den Zeilen gelesen und die Augen des Jungen beobachtet.
    Erwischt hat es ihn, dachte Daniel, in sich hineinkichernd. Royce hing fest und sicher am Haken.
    Eine Hochzeit im Frühling wäre angemessen, es sei denn, er schaffte es noch im Winter, sie zu verheiraten. Besser wäre, sie würden keine Zeit verschwenden und schnell anfangen, Babys zu machen. Er wollte endlich seine Urenkel sehen.
    Laura würde bestimmt eine wunderhübsche Braut sein, sinnierte er. Sie hatte das Aussehen ihrer Mutter geerbt, und Diana hatte gestrahlt, als Caine sie schließlich zum Altar geführt hatte. Natürlich hatte der Junge zweimal so lange dafür gebraucht, als er eigentlich hätte brauchen sollen, aber am Ende hatte es doch noch geklappt.
    Jetzt brauchte die nächste Generation einen kleinen Schubs. Den Enkelsöhnen würde er noch ein bisschen Zeit geben, sich die Hörner abzustoßen, aber die Mädchen mussten mit sanfter Hand in die richtige Richtung gelenkt werden.
    Beim Gedanken an Laura und bei der Vorstellung, wie sie den MacGregor-Hochzeitsschleier trug und an Caines Arm den Gang zum Altar antrat, verschwamm Daniel vor Rührung seine Umgebung ein bisschen vor den Augen. So ein schönes Mädchen, dachte er. So ein sanftmütiges Kind. So eine liebevolle …
    »MacGregor!«
    Die Stimme war so laut, dass Daniel um ein Haar seine Zigarre in zwei Teile auseinandergebrochen hätte, als er zusammenzuckte. Er verschluckte sich an dem Rauch, den er gerade inhaliert hatte, und wedelte wie verrückt mit der Hand, um die Schwaden zu vertreiben. Mit größtem Bedauern drückte er den besten Teil der guten Havanna im Aschenbecher aus, während sein Name durch das Haus hallte.
    »Ich weiß, dass du da bist. Ich bin gekommen, um dich zu erwürgen.«
    Daniel schnitt eine Grimasse und ließ eilig den Aschenbecher in der untersten Schublade seines Schreibtischs verschwinden, dann stand er auf und ging überraschend schnell für einen Mann von neunzig Jahren zur Tür und schob den Riegel zurück. Anschließend eilte er behände zum Fenster und riss es sperrangelweit auf, wobei er noch immer durch heftiges Händewedeln die Rauchschwaden zu vertreiben suchte.
    »Du!« Wunderschön anzusehen in ihrem Zorn, kam Laura ins Zimmer geschossen und stach den Zeigefinger in die Luft. »Deine Nerven möchte ich haben!«
    »Laurie, Schätzchen, was für eine reizende Überraschung.« Er stand am offenen Fenster, während die eisige Luft ins Zimmer strömte, ein Schrank von einem Mann, dessen ehemals rotes Haar inzwischen schneeweiß war, dessen Bart voll und üppig war, dessen blaue Augen auch im Alter nichts von ihrer Leuchtkraft eingebüßt hatten. Und dem jetzt die Knie schlotterten.
    »Verschon mich mit deinem ›Laurie, Schätzchen‹«. Sie haute mit beiden Händen auf seinen Schreibtisch. »Suchst mir einen

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