HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
langsam an seinem Körper hinuntergleiten lieÃ. Und dann zurücktreten wollte, wie ihr klar wurde. Aber das würde sie ihm nicht erlauben.
Wie ein Adrenalinstoà verwandelte dieser Gedanke sie in eine Frau, die sie kaum wiedererkannte. Eine Frau, die wissen wollte, warum sie nicht bekommen sollte, was sie sich wünschte. Warum sie sich nicht wie andere verhalten und sich einfach nehmen sollte, was sie sich wünschte. Warum sie nicht ein Mal in ihrem Leben ihren eigenen Bedürfnisse den Vorrang einräumen sollte.
Noch nie hatte sie etwas so Faszinierendes und überwältigend Verlockendes erlebt, und sie würde die Gelegenheit nutzen und Marcus dazu verleiten, mit ihr zu schlafen! Anstatt sich zu versagen, was sie sich so verzweifelt wünschte, würde sie einfach tun, was andere Frauen ständig taten. Warum sollte sie immer diejenige sein, die verzichtete? Diese eine Nacht wollte sie sich gönnen.
Und morgen? Wenn sie sich Marcusâ Zorn und Zurückweisung stellen musste?
Seit Jahren ertrug sie seine Zurückweisung. Die Erinnerungen an eine leidenschaftliche Nacht mit ihm würden sie ihr in Zukunft versüÃen.
âMarcusâ, flüsterte Lucy an seinen Lippen. Sie rieb sich an ihm und bemerkte zunächst nicht, dass durch ihre Bewegungen die Druckknöpfe an ihrem zarten Seidenchiffonkleid aufsprangen. Als die heruntergerutschten Ãrmel sie störten, lieà sie einfach die Arme sinken, so dass das Kleid zu Boden fiel. Nur in ihren High Heels, einem dünnen Seidenmieder und dazu passenden Shorts schmiegte sie sich wieder an Marcus. Lächerlich vielleicht, aber nach der Scheidung von Nick war sie als Erstes in den Laden âAgent Provocateurâ gegangen, an dem sie jeden Tag auf dem Weg ins Büro vorbeikam, und hatte sich die Art von Dessous gekauft, auf die jede sinnliche Frau ein Recht hatte â selbst wenn ihr Mann sie frigide nannte.
Sie bemerkte, dass Marcus sie fest an den Oberarmen packte und etwas sagte, während sie mit dem Mund genussvoll seinen Hals liebkoste und den Duft seiner Haut einatmete. Versunken in den wunderbaren Moment, in das, was gerade passierte, achtete Lucy nicht auf seine Worte. Warum reden, wenn wir doch viel Schöneres tun können, dachte sie, als sie die vertraute Fantasievorstellung heraufbeschwor, die sie so lange getröstet hatte. Die Fantasievorstellung, in der Marcus ihr einfach nicht widerstehen konnte und es auch nicht wollte. Der arme Marcus. In all diesen Sachen fühlte er sich wahrscheinlich schrecklich unbehaglich. Das zugeknöpfte Hemd, die Krawatte â sicher konnte sie ihm helfen, sich auszuziehen.
Zuerst versuchte sie es mit der Krawatte und zog ungeduldig an dem Knoten.
âLucy!â
âHm?â So schwer konnte es doch wohl nicht sein, eine Krawatte zu lösen?
âLucyâ, Marcus legte die Hände auf ihre.
Lächelnd sah sie auf. Wollte er ihr helfen, weil er es nicht erwarten konnte, seine Sachen loszuwerden? Gerade als sie ihn fragen wollte, ruhte ihr Blick auf seinem Mund, und ihre Augen wurden dunkler vor Verlangen nach ihm. âMarcusâ, flüsterte sie und drückte zärtlich ihre Lippen auf seine, bedeckte sie mit lauter kleinen Küssen, die immer kühner wurden. Marcus lieà ihre Hände los und packte sie an der Taille. So fest gehalten zu werden, war nett, noch netter wäre es allerdings, wenn er ihre Brust berührte. Ohne lange zu überlegen, nahm Lucy einfach seine Hand und legte sie auf ihre Brust, während sie mit der Zunge seinen Mund liebkoste.
âLucy!â
Was machte Marcus denn da? Er konnte sie doch nicht wegstoÃen! Verzweifelt streckte sie die Arme aus, verlor die Balance und kippte nach hinten. Sofort griff er nach ihr, aber es war zu spät, und sie fielen beide aufs Bett. Marcus lag auf ihr und drückte sie mit seinem ganzen Gewicht auf die Matratze. Das fühlte sich so gut an. Er fühlte sich himmlisch an. Glücklich seufzend umarmte Lucy ihn und presste den Mund auf seinen.
Sie hörte Marcus aufstöhnen, und dann fuhren seine Finger durch ihr Haar, hielten ihren Kopf fest, und er küsste sie leidenschaftlich. Hatte sie tatsächlich zu wissen geglaubt, was ein Kuss war? Nichts hatte sie gewusst. Weniger als nichts, gab Lucy zu, als Lust und ungezügeltes Verlangen durch jede Pore ihres Körpers rasten. So fühlte es sich also an, wirklich von einem Mann erregt zu werden und auf
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