HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
wüsste, was für ein mieser Typ er ist.â
âSechzehnjährige Jungfrauen haben wahrscheinlich bessere Augen als ledige Frauen über zwanzigâ, erwiderte Lucy flapsig. Wie oft hatte sie sich schon mit Flapsigkeit zu wehren versucht, wenn Marcus seine Breitseiten gegen sie abfeuerte? Oft genug, um zu wissen, dass sie ihn damit nur noch wütender machte. Aber was konnte sie sonst tun? Ohne ihren Schutzschild aus gespielter Lässigkeit würde sie sich vermutlich in ein schluchzendes schwaches Nervenbündel verwandeln, und das würde ihm noch weniger gefallen!
âIch habe Nick geliebtâ, log sie verzweifelt.
âWirklich? Oder wolltest du nur mit ihm ins Bett?â
âHeutzutage muss eine Frau nicht heiraten, um mit einem Mann zu schlafen. Sie muss ihn nicht einmal lieben. Sie kann es einfach tun.â
Verächtlich sah Marcus sie an. âWeiÃt du, wie provozierend das klingt? Und wie verwundbar du bist?â
âWas meinst du damit?â
âIch meine, dass dich im Moment jeder Mann ins Bett bekommen könnte.â
âDas ist nicht wahr!â
âSoll ich es dir beweisen?â
âKannst du nichtâ, behauptete Lucy leichtsinnig.
âNein?â
Er griff so plötzlich nach ihr, dass sie nicht einmal Zeit hatte, daran zu denken, ihm auszuweichen. Im nächsten Moment hielt er sie in seinen Armen und küsste sie aus Wut und männlichem Stolz hart auf den Mund. Und Lucy hatte überhaupt nichts dagegen. Zumal die Wirkung viel stärker war als das Sprudeln von tausend Flaschen Champagner. Er küsste sie.
Marcus küsste sie!
3. KAPITEL
âOh. Hmm â¦â Glücklich schlang Lucy ihm die Arme um den Nacken und gab ihrem Verlangen nach. Sie hatte Marcus zu sehr und zu lange begehrt, als dass sie jetzt diesem â¦, diesem Wunder widerstehen könnte. Berauscht von den Empfindungen, die er in ihr weckte, schmiegte sie sich noch enger an ihn. âOh Marcus â¦â, seufzte sie, als sie spürte, dass er erregt wurde.
âLucy â¦, nein!â Abrupt stieà er sie weg. âIch habe dich hierher gebracht, um genau so eine Situation zu vermeidenâ, sagte er schroff. âWenn ich dich allein nach Hause hätte gehen lassenâ¦â
âUnd wenn ich sie nicht vermeiden will?â, fragte Lucy herausfordernd. âWenn ich mir wünsche â¦â Was, in aller Welt, redete sie denn da? Noch eine Minute, und sie würde Marcus verraten, dass sie davon träumte, seit sie ihm zum ersten Mal in seinem Büro gegenübergestanden hatte.
âWas du willst, spielt keine Rolleâ, erwiderte er scharf. âDu musst deinen Champagnerrausch ausschlafen.â
Gedemütigt ging Lucy zur Tür. âDann sollte ich besser nach Hauseâ, meinte sie bockig. Betrunken war sie zwar nicht, aber die eineinhalb Glas Champagner, die sie insgesamt getrunken hatte, waren ein ganzes Glas mehr, als sie normalerweise trank â und auf leeren Magen. Dazu kam, dass sie mit Marcus allein in seinem Haus war und so starke Gefühle für ihn hatte. Zweifellos wirkte all das zusammen und führte zu dem brennenden Wunsch, die so lange geheim gehaltenen Wünsche in die Tat umzusetzen. Obwohl ihr schwindlig vor Lust und Sehnsucht war, hatte sie sich noch unter Kontrolle und erkannte, dass sie im Moment am besten in einem bequemen Bett und ohne Marcus aufgehoben war.
âKommt nicht in Frage.â Marcus hielt sie am Arm zurück. âDu kannst deinen Rausch hier ausschlafen. Los, ab nach oben.â
Er führte sie im Polizeigriff die Treppe hoch! Wütend versuchte Lucy, sich loszureiÃen. Zu ihrem Ãrger verlor sie auf den Stilettoabsätzen auch noch das Gleichgewicht.
âSo, das warâs.â Marcus hob sie hoch und trug Lucy die letzten Stufen hinauf.
Das Gesicht an seine Schulter gedrückt, eine Hand auf seiner Brust, fühlte sich Lucy, als wäre sie plötzlich eine erotische Lucy im Wunderland geworden, die in eine zauberhafte Fantasiewelt gestürzt war.
Am Ende des Flurs stieà Marcus wie ein echter Hollywoodheld eine Tür mit dem Fuà auf. Offensichtlich standen sie in einem Gästezimmer, tadellos sauber und mit einem ziemlich altmodischen und sehr konventionellen Mix aus Chintz und schweren geerbten Möbeln eingerichtet.
Nicht, dass Lucy groÃe Lust hatte, sich die Möbel genau anzusehen. Nicht, wenn Marcus sie gerade so herrlich
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