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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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zur Armee gegangen, wäre nicht der Streit mit dem Vater gewesen. Matt hatte sich in Ellen Rowley verliebt, Tochter eines reichen Wollhändlers, und deshalb, nach Ansicht Lord Beverleys, seiner Aufmerksamkeit nicht würdig. Er hatte seinem Sohn geraten, sie zur Geliebten zu nehmen und ein Mädchen aus Adelskreisen zu heiraten. Matt hatte nicht auf seinen Vater gehört, sich mit der geliebten Frau vermählt und sie mit nach Spanien genommen, als er in die Armee eintrat.
    So war Ellen ihm von einem Feldlager zum anderen gefolgt und hatte all die Mühsal ertragen, die sich aus diesem Leben ergab. Hal hatte sie gern gehabt. Wäre er zugegen gewesen, als sein Bruder starb, hätte er Ellen unter seine Fittiche genommen und für sie gesorgt, denn er besaß eigene Einkünfte und war nicht von seinem Vater abhängig. Er hätte es sich leisten können, ihr ein anständiges Leben zu ermöglichen. Leider war er damals, als Matt bei dem Unfall getötet wurde, gerade auf Heimaturlaub in England. Als er endlich in Spanien eintraf, lag Matt schon unter der Erde, und Ellen war nicht mehr aufzufinden.
    Seitdem suchte er sie. Er wusste, sie besaß ein wenig Geld, denn sie hatte einige Besitztümer seines Bruders veräußert, um nach England zurückkehren zu können. Bisher hatte er jedoch ihren Aufenthaltsort nicht herausfinden können. Schließlich hatte er sich an ihre Eltern gewandt, nur um zu hören, dass ihr Vater, dem die Heirat nicht weniger gegen den Strich gegangen war als Lord Beverley, sie enterbt hatte, weil sie mit Matt durchgebrannt war.
    Da sie ihren Schwiegervater nicht um Beistand gebeten hatte, bedeutete das, sie versuchte, allein zurechtzukommen, was ihr prinzipiell nicht allzu schwerfallen durfte, da sie eine hübsche, intelligente Frau war. Nur war sie, wie Hal inzwischen wusste, in froher Erwartung.
    Der Gedanke, dass die von seinem Bruder so sehr geliebte Gattin in schwierigen Umständen lebte, machte Hal viel Kopfzerbrechen. Ihm war klar, dass auch er Gefahr lief, enterbt zu werden, wenn er weiterhin seine ganze Zeit auf die Suche nach Ellen verwandte, doch im Augenblick kümmerte ihn das nicht weiter. Mittlerweile hatte er, dem Willen seines Vaters folgend, der sich so sehnlichst einen Erben wünschte, eine standesgemäße Ehe für sich ins Auge gefasst, hielt es jedoch für vorrangig, Ellen zu finden. Außerdem war da noch die Sache mit dem Tod seines Bruders. Als Hal damals davon erfuhr, war er völlig niedergeschmettert, und seitdem nagte an ihm der Verdacht, dass dieser Tod nicht auf einen Unfall zurückzuführen war. Er musste sein Möglichstes tun, die Wahrheit herauszufinden.
    Von einem Freund Matts stammte der Tipp, dass Ellen sich möglicherweise in Bath aufhielt. Wenn das stimmte, konnte Hal zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn dort weilte seit Kurzem Chloe Marsham mit ihrer Mutter und ihrer Tante.
    Hal hatte sich so gut wie entschieden, um Chloe zu werben. Nicht, dass er in sie verliebt gewesen wäre, doch sie war hübsch, besaß ein nettes Lächeln und mochte Pferde. Da er vorhatte, wenn er erst sesshaft geworden war, sich der Pferdezucht zu widmen, kam es recht pässlich, dass seine zukünftige Gattin sich vermutlich nicht beklagen würde, wenn er hin und wieder Stallgeruch ins Haus trug.
    Matt war bis über beide Ohren in Ellen verliebt gewesen und hatte für sie alles aufgegeben. Als er ihn einmal fragte, warum, lächelte sein Bruder nur und erklärte: „Solltest du einmal das Glück haben, die Richtige zu finden, wirst du mich verstehen, Hal. Man entscheidet sich nicht zu lieben, sondern die Liebe bricht über einen herein; man kann sich nicht dagegen wehren. Vater meinte, ich hätte meine Pflicht bezüglich unseres Besitzes über meine Liebe zu Ellen stellen müssen, aber das brachte ich nicht fertig. Dieses verflixte Haus, auf das er so stolz ist, ist ohne Liebe nur ein kalter, leerer Kasten, finde ich. Ich weiß, es befindet sich seit Jahrhunderten im Familienbesitz, doch wenn es nach mir ginge, würde ich es abreißen und etwas Moderneres hinsetzen. Ohne Ellen wäre das Leben nicht lebenswert. Sie ist mein Leben und ich bin ihres.“
    Und nun war Matt tot, und Ellen hatte alles, was sie liebte, verloren – es sei denn, sie erwartete wirklich Matts Kind.
    Nachdenklich schlenderte Hal zu seiner Karriole, wo sein Reitknecht schon wartete. Wenn das Kind ein Junge wird, ist es der rechtmäßige Erbe, überlegte Hal, und soweit es mich betrifft, gönne ich ihm das Haus und den Besitz von

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