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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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aussehend. Er machte noch einen Schritt auf mich zu und stand jetzt so dicht vor mir, dass wir uns beinahe berührten. »H eirate mich, Wendy.«
    »D as ist…« Ich schüttelte fassungslos den Kopf. »D as ergibt doch keinen Sinn, Loki. Ich kenne dich kaum, und du… du bist mein Feind.«
    »I ch weiß, dass wir uns erst seit Kurzem kennen, aber ich habe schon im ersten Augenblick eine… eine Verbindung zu dir gespürt. Und dir geht es genauso.«
    Ich schwieg. Am liebsten hätte ich es abgestritten, aber das ging nicht. »L oki, auf einer solchen Verbindung lässt sich aber kein gemeinsames Leben aufbauen.«
    »E s ist mir egal, woher ich komme oder woher du stammst«, sagte er schlicht. »I ch kann dich glücklich machen, und du machst mich glücklich. Wir könnten glücklich leben bis ans Ende unserer Tage.«
    Seine im Mondlicht golden schimmernden Augen hielten meinen Blick fest, und eine Welle der Entspannung überrollte mich. Gerade als ich realisierte, dass Loki versuchte, mich einzuschläfern, hörte das Gefühl auf.
    »W as war das?«, fragte ich, als sich der Nebel in meinem Kopf lichtete.
    Loki stand dicht vor mir, und ich hätte eigentlich zurückweichen müssen. Aber ich blieb, wo ich war.
    »I ch werde dir das nicht antun«, sagte er leise. »W as ich dir neulich gesagt habe, gilt immer noch. Wenn du bei mir bist, will ich sicher sein, dass du es wirklich willst.«
    »L oki…«, begann ich.
    Loki umfasste mein Gesicht mit seinen Händen, und sie fühlten sich warm an, obwohl er über die eiskalte Mauer geklettert war. Er beugte sich vor, aber bevor seine Lippen meine berührten, hielt er inne, schaute mir forschend in die Augen und gab mir die Chance, mich zu wehren. Aber das wollte ich gar nicht.
    Sein Mund legte sich auf meinen, und in mir stieg Hitze auf. Er schmeckte süß und kühl und seine Haut roch nach einem erfrischenden Sommerregen. Meine Knie wurden weich und mein Herz raste. Seine Hände glitten zu meinem Haar, und er drückte mich fest an sich.
    Ich schlang die Arme um ihn und presste mich gegen seinen starken, kraftvollen Körper. Seine Muskeln fühlten sich an wie warmer Marmor, und ich wusste, dass er mich zerquetschen konnte, wenn er gewollt hätte. Aber er berührte mich gleichzeitig voller Leidenschaft und mit Vorsicht.
    Ich wollte ihm und seiner Einladung nachgeben, aber dann erwachte die Stimme der Vernunft in mir. Die Schmetterlinge in meinem Bauch zerstoben und wurden durch schmerzhafte Knoten ersetzt.
    »N ein, Loki.« Ich löste mich schwer atmend von ihm, legte ihm die Hände auf die Brust und wich einen Schritt zurück. »I ch kann nicht. Es tut mir leid.«
    »W endy.«
    Ich entfernte mich rückwärts von ihm. Er wirkte so verletzt und verzweifelt, dass es mir fast das Herz brach.
    »E s tut mir leid. Aber es geht nicht.«
    Ich drehte mich um und rannte zum Palast, denn ich hatte Angst, dass das geringste Zögern ausreichen würde, damit ich meine Meinung änderte.

27

    Opfer
    D ie nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ich versuchte, so wenig wie möglich an Lokis Kuss zu denken und den schrecklichen Schmerz in meiner Brust zu ignorieren, der mich quälte, wenn ich daran dachte, dass ich ihn vielleicht nie wiedersehen würde. Ich musste all das hinter mir lassen und mich auf meine Verlobung konzentrieren.
    Das Training mit Tove bereitete mir dumpfe Kopfschmerzen im Hinterkopf. Die Partyvorbereitungen mit seiner Mutter verschafften mir Schmerzen im Rest meines Schädels. Willa versuchte, so gut sie konnte, zwischen uns zu vermitteln, aber Aurora schien nicht bereit zu sein, unsere Auseinandersetzung zu vergessen.
    Elora fühlte sich besser, also schloss sie sich uns eines Nachmittags an. Ich hatte gehofft, ihre Gegenwart werde die Atmosphäre auflockern, aber da hatte ich mich getäuscht. Wenn Aurora nicht an mir herummeckerte, stichelte sie gegen Elo ra. Und wenn sie das nicht tat, kritisierten beide mich gemeinsam.
    Die Abende verbrachte ich mit Duncan in der Bibliothek, wo ich versuchte, so viel wie möglich über das Leben und die Traditionen der Tryll zu lernen. Ich hatte ein Tryllisch-Wörterbuch gefunden und musste ständig darin Begriffe nachschlagen, wenn ich in älteren Geschichtsbüchern las. Es war unmöglich, die Begriffe zu erraten, denn sie waren nicht mit dem gewöhnlichen Alphabet geschrieben. Das Wort Tryllisch beispielsweise sah so aus: Tрыллиц
    Nur vom Licht der kleinen Schreibtischlampe beleuchtet, saß ich am Tisch und hatte die Nase in ein Buch

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