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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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die Haare perfekt frisiert. Mein Haar war außer Rand und Band und ich sah bestimmt grässlich aus.
    »G uten Morgen, Prinzessin«, sagte Finn, als er auf meiner Höhe war.
    »W enn du meinst«, knurrte ich.
    Finn nickte einmal und ging dann weiter. Ich schaute mich um, weil ich glaubte, es habe ihn jemand zu sich gerufen, aber außer uns war niemand zu sehen.
    »W as soll das?«, fragte ich.
    »I ch mache meinen Job, Prinzessin.« Er warf mir einen Blick über die Schulter zu. »I ch patrouilliere durch die Gänge und halte nach Eindringlingen Ausschau.«
    »D u willst also nicht mal mit mir reden?«
    »D as gehört nicht zu meinem Job«, sagte Finn und ging weiter.
    »F antastisch«, seufzte ich.
    Ich war so dumm gewesen, mich tatsächlich darüber zu freuen, dass Finn wieder im Palast arbeitete. Ich hätte es besser wissen müssen. Dass er in meiner Nähe war, änderte gar nichts zwischen uns. Es machte die ganze Situation nur noch unangenehmer und schmerzhafter.

15

    Capulets gegen Montagues
    W arum bist du hier?«, fragte ich, aber Loki zog, statt mir eine Antwort zu geben, nur die Augenbrauen hoch.
    Man hatte ihn im ehemaligen Dienstbotentrakt untergebracht, und sein Zimmer glich nicht im Geringsten einer Gefängniszelle. Duncan hatte mir erklärt, dass im Palast früher eine Menge Dienstboten gelebt hatten. Aber da die Anzahl der Mänsklig und der in Förening lebenden Tryll seit ein paar Jahrzehnten drastisch gesunken war, gab es einfach nicht mehr genug Personal für den Palast.
    Wir hatten zwar keinen Kerker, aber ich hatte erwartet, dass Loki zumindest in eine Zelle gesperrt werden würde, so wie es mir bei den Vittra ergangen war. Aber dies war nur ein Zimmer, das mich an Finns Raum im Palast erinnerte. Allerdings hatte dieses hier keine Fenster. Der Raum war klein und es stand nur ein schmales Bett darin, aber immerhin gab es ein privates Bad.
    Erstaunlicherweise stand die Tür sperrangelweit auf. Ein Tracker hielt auf dem Flur Wache, aber nicht direkt vor der Tür. Ich überredete Duncan dazu, ihn abzulenken, weil ich kurz unter vier Augen mit Loki reden wollte, und Duncan hatte es problemlos geschafft, den Mann wegzulocken.
    Loki lag auf seinem ungemachten Bett, die Hände unter dem Kopf gefaltet und die Beine an den Knöcheln überkreuzt. Ein unberührter Teller mit Essen stand auf dem Nachttisch.
    »P rinzessin. Wenn ich gewusst hätte, dass du mich besuchen kommst, hätte ich natürlich aufgeräumt.« Er grinste und zeigte auf das Zimmer. Es war so gut wie leer und deshalb überhaupt nicht unordentlich.
    »W arum bist du hier, Loki?«, wiederholte ich. Ich stand an der Tür und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    »I ch fürchte, die Königin wäre nicht sehr erfreut, wenn ich jetzt gehen würde.« Loki setzte sich auf und schwang seine langen Beine über den Bettrand.
    »W arum flüchtest du nicht einfach?«, fragte ich, und er lachte.
    »T ja, das geht leider nicht.« Er stand auf und schlenderte auf mich zu.
    Es wäre sicherlich vernünftig gewesen, von der Tür zurückzuweichen, aber ich weigerte mich. Ich wollte vor ihm keine Schwäche zeigen, also hob ich stolz den Kopf. Er blieb vor der Tür stehen.
    »I ch sehe hier keine Gitter.«
    »R ichtig. Aber deine Mutter hat ganze Arbeit geleistet«, sagte er. »W enn ich versuchen würde, diesen Raum zu verlassen, würde ich sofort höllische Schmerzen bekommen und zusammenbrechen.«
    »W oher willst du das wissen?«
    »W eil ich versucht habe abzuhauen. Ich hatte nicht vor, mich von ein paar läppischen Schmerzen an der Flucht hindern zu lassen, aber offenbar habe ich die Königin unterschätzt. Ihre Überzeugungskraft ist sehr, sehr gut.«
    »W ie funktioniert das? Hat sie dir mit Überzeugungskraft gesagt, was passieren wird, wenn du den Raum verlässt?«, fragte ich neugierig. »U nd das wirkt tatsächlich?«
    »I ch weiß nicht genau, wie Überzeugungskraft funktioniert.« Loki wendete sich ab. Offenbar langweilte ihn das Gespräch bereits. »D as ist nicht mein Ding.«
    »U nd was genau ist dein Ding?«, fragte ich.
    »A ch, dies und das«, sagte Loki achselzuckend und setzte sich wieder aufs Bett.
    »W arum bist du hierhergekommen?«, fragte ich. »W as wolltest du damit erreichen?«
    »I st das nicht offensichtlich?« Er grinste so schelmisch wie immer. »I ch bin wegen dir gekommen, Prinzessin.«
    »A lleine?« Ich zog die Augenbrauen hoch. »D as letzte Mal haben die Vittra eine Armee geschickt, um mich zu entführen. Wer kommt

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