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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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für dich«, erklärte Tove. »D u musst aufpassen, dass du dir keine Gehirnverletzung zufügst.«
    Ich versuchte zu protestieren, aber es klang halbherzig und Tove wollte nichts davon wissen. Obwohl ich gut geschlafen hatte, war ich immer noch erschöpft und ausgelaugt. Eine Seite meines Kopfes fühlte sich seltsam taub an, als sei eine Gehirnhälfte eingeschlafen. Das stimmte natürlich nicht, denn ich hatte ja keinen Schlaganfall erlitten, aber ich brauchte wirklich eine Pause.
    Tove ging seine Freizeit genießen, was immer das auch heißen mochte, und Duncan versprach mir einen entspannenden Tag, ob es mir nun gefiel oder nicht.
    Als Erstes musste ich aus meinen nassen Klamotten raus und unter die Dusche springen. Als ich aus dem Bad kam, saß Duncan auf meinem Bett und zählte all die ruhigen, entspannten Dinge auf, die wir heute unternehmen konnten. Besonders reizvoll klang allerdings nichts davon.
    »W ürdest du ein Gespräch mit Freunden als entspannend bezeichnen?«, fragte ich und rubbelte mir das Haar trocken. Da mir der Kopf wehtat, wollte ich es heute ausnahmsweise mal offen tragen.
    »S chon«, sagte Duncan zögernd.
    »T oll. Dann weiß ich, was ich heute mache.« Ich warf das Handtuch auf einen Sessel und Duncan machte das Bett frei.
    »W as denn?«, fragte er misstrauisch. Ich hatte so wenig begeistert auf seine Vorschläge reagiert, dass er nichts Gutes erwartete.
    »I ch werde mich mit einem Freund unterhalten«, sagte ich.
    »M it welchem Freund?« Duncan folgte mir aus dem Schlafzimmer.
    »E inem Freund eben«, sagte ich achselzuckend und ging den Flur entlang.
    »I hr habt nicht sehr viele Freunde hier«, sagte Duncan und ich sah ihn gespielt beleidigt an. »S orry.«
    »M acht nichts. Ist ja die Wahrheit«, sagte ich, als wir an Matts und Rhys’ Zimmern vorbeiliefen.
    »O h nein«, jammerte Duncan, als bei ihm der Groschen fiel. »I hr sollt Euch erholen, Prinzessin. Und dieser Vittra-Markis ist mit Sicherheit nicht Euer Freund.«
    »M ein Feind ist er aber auch nicht. Und ich will nur mit ihm reden.«
    »D as ist keine gute Idee, Prinzessin«, seufzte Duncan.
    »D u hast ein Recht auf deine Meinung, und ich will auch nicht meinen Status ausspielen. Aber ich bin die Prinzessin und du kannst mich nicht aufhalten.«
    »I hr dürft aber nicht mit ihm reden«, sagte Duncan und lief hinter mir her. »D ie Königin hat den Wachen nach Eurem letzten Besuch bei dem Markis ordentlich den Marsch geblasen.«
    »W enn du ein Problem mit meinem Entschluss hast, brauchst du nicht mitzukommen«, sagte ich.
    »N atürlich komme ich mit«, sagte Duncan empört und steigerte sein Tempo. »I ch werde Euch nicht allein mit ihm reden lassen.«
    »D eine Besorgnis in Ehren, aber ich komme schon klar.« Ich drehte den Kopf und schaute ihn an. »I ch will nicht, dass du wegen mir Ärger bekommst. Wenn du lieber hierbleiben willst, dann ist das in Ordnung.«
    »N ein, ist es nicht.« Er schaute mich entschlossen an. »E s ist mein Job, Euch zu beschützen, Prinzessin, und nicht andersherum. Ihr müsst aufhören, Euch ständig über meine Sicherheit Sorgen zu machen.«
    Als wir die Treppe erreichten, klopfte gerade jemand dröhnend an das Eingangstor. Das war ungewöhnlich. Besucher benutzten normalerweise die Klingel, die wie ein sehr lautes Windspiel klang. Noch ungewöhnlicher war, dass Elora die Halle betrat und auf das Tor zuging. Die lange Schleppe ihres schwarzen Kleides schleifte über den Marmorboden.
    Wir waren immer noch im ersten Stock, und Elora stand direkt unter uns. Ich duckte mich hinters Geländer, damit sie mich nicht sah, und Duncan tat es mir nach. Durch die Holzstreben konnte ich meine Mutter gut sehen.
    Sie war allein, und bevor sie die Tür öffnete, blieb sie stehen und sah sich um. Ihr Gesicht wirkte wieder jünger und glatter als gestern, aber in ihrem Haar leuchteten zwei neue schlohweiße Strähnen.
    »W arum öffnet sie selbst die Tür?«, flüsterte Duncan. »O hne einen Leibwächter?«
    »P st!« Ich legte mir den Finger an die Lippen.
    Als Elora sicher war, dass niemand sie beobachtete, öffnete sie das Tor. Ein kalter Wind blies durch die Halle, und E lora musste die Tür festhalten, damit sie nicht gegen die Wand knallte.
    Eine Frau glitt in die Halle, während Elora so elegant wie möglich mit der Tür kämpfte. Die Frau trug einen dunkelgrünen Umhang mit Kapuze, der ihr Gesicht vor uns verbarg. Ihr burgunderrotes Kleid schien aus Satin zu sein, und der Saum war nass und schmutzig

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