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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Angelegenheiten? Dann hörte er von Minute zu Minute gespannter zu und empfand ein Prickeln, das einem nicht alle Tage widerfuhr, weil ein Auftrag derart geheimnisvoll und aufregend klang.
    „Meine Mandantin ist eine von vier Ehefrauen eines dubaianischen Sheikhs. Sie stammt aus einer sehr wohlhabenden Familie, die weitaus westlicher eingestellt ist als ihr Ehemann. Sie hat eine Tochter, der sie das Schicksal ersparen wollte, in einem Harem zu landen.“
    Er hatte einige Fragen gestellt, zum Beispiel, warum die Frau ihren Mann nicht einfach mit der Tochter verlasse, doch der Anwalt hatte abgewunken. „Das steht nicht zur Debatte und ist auch nicht ganz so einfach, wie Sie sich das vielleicht vorstellen. Fakt ist, dass meine Mandantin Unterstützung von ihrer Familie hat und ihre Tochter bereits vor fünf Jahren im Alter von achtzehn aus dem Land geschafft wurde. Die Prinzessin ist knapp vierundzwanzig und lebt wahrscheinlich in L. A.“
    „Und ich soll sie finden?“
    „Genau.“
    „Warum weiß ihre Mutter nicht, wo sie ist?“
    „Aus Sicherheitsgründen. Allein ihr Bruder war informiert, doch der ist kürzlich bei einem Unfall ums Leben gekommen.“
    „Welche Anhaltspunkte habe ich?“
    „Latifa hat eine Begleitung. Eine gleichaltrige junge Frau, die der Prinzessin im Babyalter als Leibeigene zur Verfügung gestellt und mit ihr, als ihre Beschützerin, aus Dubai hinausgeschleust wurde. Wahrscheinlich leben die beiden zusammen.“
    „Halten sie Verbindung zu Verwandten?“
    „Nur der Bruder meiner Mandantin hat sie regelmäßig kontaktiert, allerdings nie persönlich, um keine Spuren zu legen.“
    „Sondern?“
    „Er hat mit ihr telefoniert. Jedes Mal mit einer Prepaidtelefonkarte, die er gleich darauf vernichtet hat.“
    „Wovon bestreiten die Frauen ihren Lebensunterhalt?“
    „Latifas Onkel hat ihr jährlich eine Apanage zukommen lassen. Mal ist das Geld durch einen Boten in bar geflossen, mal getarnt als Gewinn einer ausländischen Lotterie. In jedem Fall auf nicht nachvollziehbaren Wegen.“
    „Um welchen Betrag handelt es sich?“
    „Das ist nicht bekannt.“
    „Und woher wissen Sie, dass sich die Damen in Los Angeles aufhalten?“
    „Der Bruder meiner Mandantin ist zu Beginn dieses Jahres nach L. A. gereist. Vermutlich hat er den Besuch genutzt, um Latifa das Geld zukommen zu lassen. Es ist der einzige Anhaltspunkt, den wir haben. Der Sheikh ist sonst nie nach Amerika geflogen.“
    „Anfang nächsten Jahres wird die Prinzessin also leer ausgehen.“
    „Das ist eine der Ängste, warum meine Mandantin den Auftrag erteilt, aber die Familie ist in ebenso großer Sorge und will einen anderen Onkel mit Latifas Schutz beauftragen. Ihre Mutter möchte sie außerdem gern sehen.“
    „Ich brauche irgendeinen Anhaltspunkt, etwas, wo ich ansetzen kann.“
    Der Anwalt hatte ein Foto über den Schreibtisch geschoben, das Porträt einer jungen Frau. „Das ist die letzte Aufnahme von ihr. Die Familie geht jedoch davon aus, dass sie ihr Aussehen erheblich verändert hat.“ Ein zweites Bild hatte den Besitzer gewechselt. „Das Gleiche gilt für Fatma Masaad.“
    Er hatte sich in seinem Sessel gewunden und sich im Stillen die Finger nach diesem Auftrag geleckt, doch er war kein Mensch, der andere über den Tisch zog.
    Damals nicht.
    Ohne greifbare Hinweise schien es ihm unmöglich, die Frauen in der Metropole L. A. zu finden. „Es tut mir leid, ich kann den Auftrag nicht annehmen, weil ich keine Möglichkeit sehe, wo ich ansetzen könnte.“
    „Ändert vielleicht das Honorar etwas an Ihrer Meinung? Eine Million Dollar, hunderttausend als Anzahlung. Ziehen Sie hinzu, wen oder was immer Sie benötigen. Es steht ein monatliches Budget in Höhe der Anzahlung für laufende Kosten bereit.“
    Sein Blut hatte so laut in den Ohren gerauscht, dass er die Stimme des Anwalts beinahe nicht mehr verstand.
    Und dann saß er allein in seinem Büro und konnte noch immer nicht fassen, was er gerade erlebt hatte. Seine Sekretärin hatte irgendwann einen Anrufer gemeldet und er erwiderte, dass er nicht gestört werden wolle. Gab ihr gleichzeitig den Auftrag, sämtliche laufenden Ermittlungen an befreundete Detekteien abzugeben und ihm den Rest des Jahres Freiraum zu verschaffen, dabei war es erst März. Da klingelte das Telefon erneut. Seine Sekretärin teilte mit, dass es sich um denselben Anrufer handele, und versuchte auf seine Anweisung hin vergeblich, ihn noch einmal abzuwimmeln. Mit bleierner Stimme stellte sie das

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