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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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überlegte einen Augenblick. »Nun, wie Ihr wollt. Es ging die Rede, dass er der Kopf irgendeines geheimen Bundes gewesen sein soll.«
    Leandra atmete endgültig auf. Diese Äußerung war ein Zugeständnis, das der Oberst nicht abgegeben hätte, wäre er gegen sie eingestellt.
    »Vollkommen richtig«, rief Jockum und hob eine Hand. »Chast war der Hohe Meister der Bruderschaft von Yoor! Einer verbrecherischen Gruppe von Magiern, die das Land Akrania schon seit Urzeiten heimsucht. Chast war es, der damals den Befehl gab, die Shabibsfamilie umbringen zu lassen, und er war es, der uns Cambriern die Schuld dafür in die Schuhe schob.«
    Kaeljar erweckte nicht den Eindruck, als erscheine ihm dies vollkommen abwegig. Aber er blieb steif und formell. »So? Und aus welchem Grund?«
    Jockum deutete vehement auf Alina. »Wegen dieser jungen Frau!«, rief er. »Er hat sie entführen lassen, weil er wusste, dass sie eine echte Tochter des Shabibs ist. Er wollte sie zur Heirat zwingen, um über sie das Anrecht auf den Thron zu erwerben!«
    »Zur Heirat zwingen?«, fragte der Oberst.
    »Ja, als der Vater ihres Sohnes. Nur hat er sich verrechnet. Dieses Kind ist nicht sein Sohn. Dafür aber ist Alina, die Mutter, eine echte Tochter des Shabibs und seiner ersten Frau Hegmira. Das lässt sich beweisen. Ich möchte Euch ersuchen, Oberst, ein Mitglied des Rates hierher zu bitten, um dies zu überprüfen. Alina trägt am Handgelenk eine Tätowierung mit einem magisch verwobenen Siegel des Hierokratischen Rates. Ein Siegel, das bestätigen wird, dass sie tatsächlich Geramons Tochter ist!«
    Alle Mitglieder der Gruppe hielten unwillkürlich die Luft an, als Oberst Kaeljar seinen Blick über sie schweifen ließ. Er stand noch immer mit verschränkten Armen da - und obwohl nur klein von Statur, war seine Autorität so unbestreitbar und stark, dass man meinte, sie mit Händen greifen zu können. Er ließ sich Zeit, ehe er antwortete.
    »Also gut, Hochmeister!«, sagte er, und schon in diesem Moment breitete sich leiser Jubel unter den Gefährten aus. Man gratulierte sich gegenseitig. »Euer Ansinnen erscheint mir zumindest der Überprüfung wert. Ich werde nach einem Mitglied des Rates schicken lassen. Solange aber müsst Ihr alle Euch als unter Arrest stehend betrachten!«
    Das dämpfte den Optimismus wieder, aber man war trotzdem guten Mutes, dass sich alles zum Guten wenden würde. Oberst Kaeljar schickte einen Soldaten los und erklärte Jockum, dass man nun eine Weile Geduld haben müsse.
    Der Oberst blieb in Positur, und das taten auch seine Soldaten, während sich Jockum wieder zu seinen Gefährten gesellte. Sie unterhielten sich leise über die Dinge, die nun kommen mochten. Alina musste mehrfach ihr Handgelenk vorzeigen, so als fürchte man, ihre Tätowierung könne sich inzwischen in Luft aufgelöst haben. Aber sie war noch da. Jockum bestätigte ebenfalls mehrfach, dass diese Tätowierung ein winziges, höchst verzwicktes magisches Siegel in sich trug, das unverkennbar das Zeichen des Hierokratischen Rates war. Wenn das Mitglied des Rates, das man ihnen schickte, kein Betrüger war, sollte er unter allen Umständen bestätigen, dass dieses Siegel echt war. Zudem, meinte Jockum, müsse es in den geheimen Schriftensammlungen des Rates auch Aufzeichnungen geben, da man solche Siegel nicht nach Belieben unter der Menschheit verteilte. Letztlich werde all dies zum Erfolg führen.
    Schließlich rührten sich die Soldaten wieder. Jemand vom Rat musste in Kürze hier eintreffen.
    Als Leandra sah, wer es war, hätte sie beinahe einen überraschten Laut ausgestoßen. Durch die kleine Seitentür in den riesigen Portalflügeln trat niemand anderes als Altmeister Otzli heraus.
    »Bei den Kräften!«, stieß Jockum hervor. »Otzli! Was für eine Freude, dich zu sehen!«
    Otzli lächelte zwar nicht, er umarmte seinen Primas jedoch herzlich. Seine Miene war ernst, offensichtlich hatte man ihm bereits berichtet, um was es hier ging. Er nickte Leandra zu und sein Blick war steinern. Sie fragte sich verwundert, ob er ihr nach dieser langen Zeit tatsächlich immer noch böse war. Er hatte ihr damals, als sie in den Hügeln von Südakrania gegen den Dämon gekämpft hatten, unmissverständlich klar gemacht, was er von ihrer anmaßenden Art hielt. Dass er jedoch so nachtragend sein konnte, mochte sie fast nicht glauben.
    »Um wen handelt es sich nun?«, fragte er streng.
    Oberst Kaeljar wies auf Alina. »Um diese junge Frau dort. Es wird behauptet, sie

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