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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zu sein. Die Leute mit
den letzten Kisten hatten es nicht weniger eilig, an Bord zu kommen, dann folgte der Moment, in dem sich die Tür schloss. Roya
fühlte einen Schwindel in sich aufkommen. Munuel hatte sie eng
an sich gedrückt, er spürte ihre tiefe Aufgewühltheit. »Ruhig,
Mädchen«, flüsterte er ihr zu. »Gleich heben wir ab, und dann
sind wir erst einmal in Sicherheit.«
    Roya wusste, dass es beileibe nicht so war, denn durch die zahlreichen Fenster des Shuttles sah sie bereits eine Flotte von kleinen Drakkenkampfschiffen, die sich dort draußen in der Luft formierten. Aber dennoch – The Morha zu verlassen war ein erster
Schritt, den zu bewältigen sie nicht für möglich gehalten hatte.
Hemmungslos begann sie zu schluchzen.
    Die Maschinen des Shuttles heulten auf, dann löste sich das
Schiff von seinem Liegeplatz und erhob sich in die Luft. Sie hatten
es zuvor bis in alle Winkel kontrolliert: Wie verlangt, war nur ein
einziger Drakken an Bord, der Pilot. Außer ihm gab es lediglich
noch den Doy sowie den Drakkenoffizier mit seinem Muuni. Es
war die Frage, wie gut diese drei als Geiseln funktionieren würden
– ihr großer Trumpf waren zweifelsfrei die Amulette. Über eintausend Stück davon… wenn man allein die blanken Kosten zugrunde
legte, die der Pusmoh aufgebracht hatte, um an sie zu gelangen,
von der Planung über den Bau der MAF-1 bis hin zur Invasion der
Höhlenwelt, war jedes von ihnen buchstäblich unbezahlbar wertvoll. Zählte man den gewünschten Nutzen eines jeden davon
noch hinzu, konnte man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass
es in der gesamten riesigen Milchstraße mit ihren 200 Milliarden
Sonnen keinen einzigen Stoff gab, und sei er noch so selten und
einzigartig wertvoll, der auch nur annähernd an diese Amulette
herankam. Roya versuchte sich das klar zu machen, als sie ihre
Chancen kalkulierte, tatsächlich mit dem Leben davonzukommen.
    Das Shuttle hatte inzwischen eine Schleife über dem gewaltigen, gebirgsartigen Komplex von The Morha gedreht und steuerte
nun auf die Meerenge zu, begleitet von einem Dutzend schwerer
planetarischer Kampfschiffe. An Schiffe dieser Art würden sie sich
gewöhnen müssen, bis sie zurück in der Höhlenwelt waren, sagte
sich Roya, aber inzwischen glaubte auch sie immer mehr daran,
dass sie tatsächlich nicht schießen würden. Ötzlis Äußerung, dass
es für den Doy vielleicht eine Möglichkeit gäbe, über die MAF-1
doch noch Wolodit-Geschäfte mit der Höhlenwelt tätigen zu können, war sehr geschickt gewesen. Wenn ihnen tatsächlich etwas
das Leben retten würde, dann war es das. »Kommt, wir gehen
hinauf«, winkte Ötzli ihnen zu. »Auf die Brücke. Dort sehen wir
besser, wo wir hinfliegen, und können nötigenfalls dem Doy die
Gurgel umdrehen.« Roya warf dem Altmeister ein scheues Lächeln zu. Sie fühlte sich nicht recht wohl dabei, echte Sympathien
für den alten Mann aufzubringen, wo sie doch wusste, was er getan hatte, aber in dieser Stunde war sie ihm einfach unendlich
dankbar. Munuel schien nicht so zu empfinden, das sah sie an
seiner verzogenen Miene, aber dennoch war da auch eine Spur
Respekt zu erkennen, dafür, dass Ötzli den Mut aufgebracht hatte, sich doch wieder der richtigen Seite zuzuwenden. Sie nahm
Munuel an der Hand und folgte Ötzli.
    Bald darauf gelangten sie auf der Brücke an, einem großen
Kommandoraum, der sich oben an der Vorderseite des Schiffs
befand. Ein Drakken saß im Pilotensitz vor einem breiten Instrumentenpult und starrte hinaus auf die öde, von schmutziggrauen
Wolken überdeckte, grau-braune Landschaft, die unter ihnen
hinweghuschte. Es war eine endlose Ebene, von spärlichem und
niedrigem Pflanzenwuchs überzogen, mehr gab es über diese Gegend nicht zu sagen.
    Soraka war ein weitgehend toter Planet, er besaß keine nennenswerte Tier- und Pflanzenwelt mehr, nachdem schon vor Jahrtausenden eine Decke aus Metall und Beton über ihn gebreitet
worden war. Heute wurde alles von gigantischen Kraftwerken am
Leben erhalten, und Soraka war ein einziges riesiges Industriezentrum, das große Teile des Planeten einnahm.
»Wie lange brauchen wir denn noch bis Sapphira?«, fragte
    Roya.
Ötzli, der diese Strecke schon einige Male geflogen war, wandte
sich um. »Drei oder vier Stunden«, erklärte er. »Der Raumhafen
befindet sich von uns aus gesehen auf der anderen Seite der
Stadt. Und die Stadt ist riesig.«
Der Doy hatte rechts auf einem Sitz Platz genommen und starrte mit bitterer Miene

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