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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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die Drakken die Geheimnisse
der Magie aus uns herauspressen wollen.«
Alina nickte leicht. »Ja, das habe ich auch gehört. Es ist sicher
wahr. Aber dass sie von der Höhlenwelt fortgeschafft werden sollen… das ist mir neu.«
»Drüben, am Westende der Stadt, soll ein Lager bestehen, wo
die Magier hinkommen. Von dort sollen ständig Drakkenschiffe
losfliegen und sie nach Westen bringen.«
»Nach Westen?«
Cleas nickte. Wieder rückte er nach und Alina folgte ihm. Wenn
die Magier tatsächlich fortgeschafft wurden, war es sinnvoll, sie
einzeln und in ständiger Folge auszufliegen. Zu viele Magier auf
einem Fleck hätten eine Gefahr darstellen können. Aber eine Verschleppung oder ein »Herauspressen« der Geheimnisse der Magie
aus ihnen hätte nicht zu der sonstigen Vorgehensweise der Drakken gepasst. Sie schienen das, was sie haben wollten, auf »sanfte« Weise zu erreichen.
Dann jedoch geschah etwas, das Alina von diesem Gedanken
abrücken ließ.
Es begann damit, dass sie jemand von hinten berührte. Sie hielt
es für ein Versehen des Nachfolgenden in der Reihe und trat, ohne sich umzudrehen, einen halben Schritt vor. Kurz darauf aber
presste sich ein ganzer Körper gegen sie, während sich ein Arm
von hinten um ihren Bauch schlang. Es war eine Berührung von
solcher Nähe und Vertrautheit, dass ihr im ersten Augenblick
durch den Kopf schoss, Victor müsse hinter ihr stehen. Aber das
konnte nicht sein. Sie drehte sich um.
Es war ein großer Mann, stark und wild aussehend, auf gewisse
Weise sogar ein hübscher Kerl. Sein Gesicht war stoppelbärtig,
seine Züge kantig und er besaß die Ausstrahlung eines ungestümen Liebhabers. Doch seine Augen hatten etwas Besitzergreifendes und Brutales. Sie nahm sein Handgelenk und zog es von ihrem Bauch weg. »Schönen Dank«, sagte sie leise und mit einem
Lächeln, »aber ich hab keinen Bedarf. Ich bin verheiratet, weißt
du?«
Er grinste zurück, und sie sah, dass es das Grinsen eines Raubtiers war. »Bin ich auch«, raunte er, »aber Bedarf hab ich trotzdem.« Er hatte eine ungepflegte Aussprache und eine raue Stimme und der erste, teilweise fesselnde Eindruck von ihm verflog.
Alina hatte sich nun von ihm befreit und trat ein Stück zur Seite.
»Es gehören zwei dazu, nicht?«, fragte sie, diesmal weniger
freundlich. »Und ich will nicht, also lass mich in Ruhe!«
Er hob abwehrend beide Hände und grinste sie an. »Schon gut,
kleine Schönheit. Du weißt nicht, was du versäumst!«
Sie erwiderte nichts und stellte sich wieder in die Reihe. Cleas
musterte den Mann mit finsteren Blicken. Er hätte ihr kaum helfen können. In reiner Muskelkraft war er dem Kerl weit unterlegen, und eine Magie konnte er hier keinesfalls wirken, sofern er
wirklich ein Magier war. Er hätte sich verraten.
Die Reihe hatte sich weiter voranbewegt und sie hob ihren Teller – nun war sie bald dran.
»Ich hab dich gesehen, weißt du?«, hörte sie abermals das
Raunen des Mannes knapp hinter ihrem rechten Ohr. »Unten, bei
den Schutzanzügen. Nackt. Du hast einen unglaublichen Körper!«
Alina schnaufte unwillig. Würde sie dieser Kerl nun nicht mehr in
Ruhe lassen? Sie drehte sich um und baute sich unmittelbar vor
ihm auf – die Fäuste in die Seiten gestemmt. »Tut mir Leid, dass
ich dir gefalle«, sagte sie scharf und diesmal laut genug, dass
jeder in der Umgebung es mitbekommen konnte. »Du aber gefällst mir nicht! Genügt das jetzt?«
Wieder machte er eine besänftigende Geste, lächelte, erwiderte
aber nichts. Alina drehte sich erneut um.
Als der Kerl sie das nächste Mal anfasste, spürte sie das harte
Ding in seiner Hose. Von hinten umfasste er ihre linke Brust. Sie
schrie auf, riss sich von ihm los und hieb mit ihrem Teller nach
ihm, der aus einem weichen, leichten Material bestand. »Lass
mich in Ruhe, du Blödian!«, schrie sie ihn an. Und dann geschah
es.
In der unmittelbaren Umgebung erhob sich Unruhe und Augenblicke später waren ein Verwalter und ein Drakkensoldat da.
»Was ist hier los?«, zischte der Verwalter.
»Er hat mich angefasst!«, rief Alina wütend und deutete auf den
Mann, der blass geworden war. Er stand nun allein; um ihn herum hatte sich die Schlange der Wartenden aufgelöst. Er starrte
nervös die Drakken an.
Der Verwalter trat zwei Schritte auf ihn zu, hob seine durchsichtige Platte und richtete sie in Halshöhe auf den Mann. Ein paar
leise Pieptöne erklangen, dann starrte der Drakken seine Platte
wieder an. Einige neue Felder waren

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