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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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aussprechen kann. Wir haben überhaupt keine Macht.«
    Alina legte eine Hand auf Royas Arm. »Du hast Recht, Roya.
Entschuldige. Wir sind nicht gekommen, um deine Leute in den
Krieg zu holen. Wir haben selbst erlebt, wie brutal die Drakken
sind.« Sie blickte, nach Unterstützung suchend, zu Izeban und
Marko.
    »Es ist sicher besser«, half ihr Marko, »wenn wir uns erst einmal ruhig verhalten und sehen, welche Möglichkeiten wir haben.
Überstürztes Handeln bringt uns nichts ein.«
Das versöhnte Roya sichtlich und sie warf Marko dankbare Blicke zu.
    Die Malangoorer Bürger umsorgten sie aufs Herzlichste. Das
schnell zusammengestellte Abendmahl war nichts Ausgefallenes,
aber es schmeckte, entsprechend dem glücklichen Anlass, über
die Maßen gut. Die drei Ankömmlinge hatten seit Tagen keine
anständige Mahlzeit mehr gehabt. Als später mit dem Grad der
Sattheit der Mägen auch wieder die Ruhe einkehrte, setzten sich
Roya und Alina an einen Platz etwas abseits und ließen Marko und
Izeban bei den Feiernden zurück.
    Sie nahmen auf quietschenden Korbstühlen Platz, direkt am
hölzernen Geländer des Balkons, und redeten leise miteinander.
Marko, der eine Weile mit Izeban über das diskutierte, was sie
nun tun könnten, hörte immer wieder ihr helles Lachen herüberdringen. Die beiden schienen sich gut zu verstehen. Nach einer
Weile wurde er so neugierig, dass er sich bei Izeban entschuldigte
und sich erhob. Er beschaffte sich eine Kerze und ging hinüber zu
ihnen. »Darf ich mich dazusetzen?«, fragte er höflich. »Oder ist
es…?«
»Schon gut«, sagte Alina und wies auf eine Holzkiste, die in der
    Nähe stand. Marko rückte sie heran und setzte sich.
»Wir haben uns ein Jahr lang nicht gesehen«, weihte Alina ihn
ein, »da gibt es viel zu erzählen.«
»Und eigentlich kennen wir uns gar nicht richtig«, fügte Roya
hinzu. »Wir haben uns nur einen Abend lang gesehen. Und da
waren wir ziemlich abgelenkt.«
Auf welche Weise Roya und Alina sich kennen gelernt hatten,
wusste Marko nicht. Roya erzählte ihm von ihrer Entführung und
dem Zimmer in Guldors Hurenhaus, in dem sie mit Leandra und
den anderen gefangen waren, und wie Chast am nächsten Morgen gekommen war und Alina gekauft hatte. Während die beiden
immer weitere erstaunliche Einzelheiten erzählten, von denen
Marko nur die wenigsten kannte, gesellte sich auch Meister Izeban zu ihnen. Marko rückte auf seiner Kiste zur Seite und machte
ihm Platz.
»Es gab einiges«, schloss Alina, »was Roya nicht wusste. Nichts
von meiner Hochzeit, vor Victors Vaterschaft… und leider, dass
ihre Anstrengungen, den Pakt zu finden, vergeblich waren.« Sie
hob entschuldigend die Achseln und sah Roya an. »Ihr habt euch
für nichts und wieder nichts in all die Gefahren gestürzt. Der
Kryptus war lediglich ein dummes Possenspiel Sardins.«
Marko nickte. Davon hatte ihm Alina unterwegs bereits erzählt.
»Was tun wir jetzt?«, fragte Izeban. »Was ist mit Eurem Plan,
Shaba?« Roya sah Alina an. »Deinem… Plan?« Alina schnaufte,
als hätte sie bereits befürchtet, dass dies noch zur Sprache käme.
Sie wandte sich an Roya. »Ja. Ich respektiere natürlich deine
Sorge um die Leute hier, Roya. Aber ehrlich gesagt habe ich etwas vor. Ich suche Ulfa, ich brauche seinen Rat. Denkst du, Tirao
könnte uns helfen, ihn zu finden?«
Roya wirkte plötzlich seltsam unsicher. »Nun, er… er wird in Bor
Akramoria sein. Das ist seine Heimat.« Roya sah sie eine Weile
forschend an. »Wozu brauchst du seinen Rat?«
Alina hob die Schultern. »Nun – irgendwie muss es doch weitergehen! Ich kann nicht einfach stillhalten und zusehen, wie die
Drakken unser Volk versklaven und die Höhlenwelt mit ihren
Bergwerken durchsetzen. Hast du diese riesigen Staubwolken
gesehen?« Roya nickte.
»Im Augenblick habe ich noch nichts Besonderes im Sinn. Aber
ich möchte hören, was Ulfa dazu meint.« Sie spürte Royas Unruhe und musterte sie unsicher. »Ob er uns dazu rät, uns zu wehren, oder nicht.« Roya zuckte mit den Achseln und setzte ein
zweifelndes Gesicht auf. »Ich habe ein paar Mal mit ihm gesprochen. Er legte immer Wert darauf zu erklären, dass er weder allwissend noch allmächtig sei. Wir seien es, sagte er, die Dinge
veränderten, und dass er eigentlich gar keine Macht habe. Er wisse nur einiges und könne manchmal Dinge voraussehen.«
»Aber… das wäre doch schon etwas, oder? Genau das will ich
ja: dass er uns einen Rat gibt. Du klingst fast, als hättest du keine große Lust, ihn zu

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