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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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reichten von Bor
Akramoria über Unifar bis hin zu einsamen Inseln im Mogellsee
oder einem weiten, aus Sicherheitsgründen nordwärts führenden
Umweg, der sie letztlich doch wieder bis nach Savalgor bringen
würde. Das aber, so warf Izeban ärgerlich ein, würde mit dieser
Schaukel wohl bis zum nächsten Dunklen Zeitalter dauern. Es
bestand jedoch die Gefahr, dass sie einem anderen Drakkenschiff
begegneten. Sie flogen nun ein gutes Stück höher, und es mangelte ihnen an einer Möglichkeit, den Drachen zu erklären, dass
es für sie günstiger wäre, tiefer zu fliegen. Die beiden waren
ständig eine halbe Meile vor ihnen. Ein derart langsam in großer
Höhe fliegendes Drakkenboot im Schlepptau zweier Drachen, die
ebenfalls weit unter ihrer normalen Geschwindigkeit flogen – das
mochte auch dem dümmsten Drakken seltsam vorkommen. Doch
sie hatten das notwenige Quäntchen Glück: niemand begegnete
ihnen.
    Sie waren um die Mittagszeit aufgebrochen, aber der Flug
dauerte den ganzen Nachmittag bis fast zum Einbruch der
Abenddämmerung. Zweimal machten sie Rast, denn das langsame Fliegen schien für die Drachen anstrengend zu sein. Dann
erreichten sie tatsächlich den Mogellsee, der, anders als die gebirgige Gegend, nur wenige Stützpfeiler aufwies, die dafür aber
von gigantischen Ausmaßen waren. Sie flogen entlang einer
mächtigen Steilküste nach Norden, bis ein Stützpfeiler in Sicht
kam, der sich direkt mit der Küstenklippe vereinigte und senkrecht hinab ins Wasser fiel. Die Drachen änderten den Kurs und
umrundeten den Pfeiler nach Westen hin, weg vom See.
    Sie glitten über die Gipfel eines Kammgrates hinweg, der sich
im Vordergrund des Pfeilers erhob, und stießen dann hinab in
eine Schlucht an der dem See abgewandten Seite. Durch einen
mächtigen Felsbogen ging es wieder aufwärts, bis sich vor ihnen
ein tiefer Einschnitt im Pfeiler öffnete, in den sie direkt hineinflogen. Abermals ging es ein Stück aufwärts, wobei sie ziemlich nahe an den Pfeiler herankamen. Marko hatte Mühe, dem verschlungenen Kurs der Drachen zu folgen. Plötzlich tat sich vor
ihnen, an einem sehr versteckten Teil der westlichen Pfeilerflanke, ein kleines Hochplateau auf. Als sie genauer hinsahen, standen ihnen vor Überraschung die Münder offen.
    Es war ein Dorf, ein winziges Dorf von acht Häusern.
Aus der Höhe über dem Dorf stürzte ein kleiner Wasserfall herab, sammelte sich in einem winzigen See inmitten der Gruppe
der Häuser, die über das Plateau verteilt waren, und rauschte als
weiterer Wasserfall in die Tiefe. Der Anblick war atemberaubend,
und Alina empfand maßloses Erstaunen, dass an einem solch versteckten Platz ein Dorf existierte. Mit Sicherheit war es nur aus
der Luft zu erreichen, und das warf mehr Fragen auf, als es beantwortete.
    Dann landeten die Drachen – auf einem freien Platz gleich neben dem kleinen See. Die drei Ankömmlinge sahen, wie aus den
Häusern Leute angelaufen kamen; sicher war die Verwirrung
groß, denn angesichts ihres Flugschiffs mussten sie denken, dass
die Drakken sie entdeckt hätten.
    »Die Drachen werden ihnen sagen, dass wir Freunde sind«,
meinte Marko zuversichtlich und deutete hinab.
Alina presste ihre Nase an die Seitenscheibe und versuchte jede
Einzelheit zu erfassen. Die Häuser bestanden fast ausschließlich
aus Holz und sahen allesamt unfertig aus, so als befänden sie
sich gerade erst im Bau. An der Flanke des Pfeilers, ein kleines
Stück über dem Plateau, schwang sich ein abenteuerlicher, halb
fertiger Holzbau hinauf in die Lüfte. Er war mittels Balken und
Stützen direkt an der fast senkrechten Felswand verankert. Das
Gebäude bestand aus zwei Teilen, mit einem flachen und weitläufigen Bau rechts und einem etwas größeren und höheren links.
Beide Dächer waren erst halb fertig und überall standen und lagen Bretter und Balken herum. Rundherum zog sich ein großzügiger Balkon mit einem durchgehenden Geländer. Alina sah, wie
eine Person aus dem größeren der Gebäude trat; sie hielt ein
kleines Brett oder eine Stange in der Hand, und trat neugierig ans
Geländer. Sie hätte beinahe einen Luftsprung gemacht. »Das ist
sie!«, rief sie. »Das ist Roya!«

32
Malangoor
    Meister Izeban hatte das kleine Drakkenboot mit aller Vorsicht
an den Südrand des Dorfes manövriert und war dort auf einem
freien Flecken gelandet. Marko stand mit klopfendem Herzen hinter der Tür und wartete, dass Izeban sie Öffnete. Der Abend war
angebrochen und einige

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