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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hätte seine Kraft unter normalen Umständen nicht einmal gereicht, das Monstrum von den Füßen zu reißen, den Charity wußte nur zu gut, wie entsetzlich stark diese zwei Meter großen Insekten waren, aber genau in diesem Moment machte der Läufer einen weiteren, stampfenden Schritt, und diese doppelte Erschütterung reichte aus. Die Ameise stieß einen schrillen Laut aus, ließ zwei ihrer vier Waffen fallen und kippte haltlos ins Innere der Maschine zurück. Mit einer blitzartigen Bewegung setzte Skudder ihr nach. Auch Charity kletterte weiter, so schnell sie konnte. Skudder war ein kräftiger Mann, aber gegen eines dieser Insektenmonster hatte er nicht die Spur einer Chance. Wenn es der Ameise gelang, ihn zu packen, würde sie ihn einfach zerreißen, ohne sich dabei auch nur anzustrengen. Es gelang ihr nicht. Charity hatte die Tür erreicht und setzte dazu an, sich mit einem Ruck hineinzuziehen, als Skudder und der Moroni über ihr erschienen. Die Ameise hatte auch ihre beiden restlichen Waffen fallengelassen und versuchte nun mit allen vier Armen gleichzeitig, ihren Gegner zu packen, aber Skudder wich ihr mit einer geschickten Bewegung aus, ergriff plötzlich seinerseits einen der dürren chitingepanzerten Arme - und hebelte die Ameise mit einem Judo-Griff wie aus dem Lehrbuch aus. Der Moroni kreischte vor Schrecken, als er wahrscheinlich zum ersten (und mit Sicherheit zum letzten) Mal im Leben die Feststellung machte, daß sich seine eigene Kraft durchaus gegen ihn selbst wenden konnte, verlor den Boden unter den Füßen und verschwand zappelnd in den Sturmböen unter ihnen. Charity zog sich ächzend vollends durch die Tür, erhob sich auf die Knie und sah sich hastig um, wobei sie die Hand zur Waffe senkte. Aber sie führte die Bewegung nicht zu Ende. Die Kammer, in der Skudder und sie sich befanden, war winzig; nichts als ein runder Zylinder aus rostrotem Eisen, der kaum Platz für sie und den Hopi bot. Die Ameise war allein gewesen. Aus einem absurden Stolz heraus ignorierte sie Skudders hilfreich ausgestreckte Hand und stemmte sich aus eigener Kraft auf die Füße - um gleich darauf mit einem überraschten Schrei gegen Skudder zu prallen, als der Läufer einen weiteren Schritt machte und der Boden unter ihren Füßen sich plötzlich in eine schräg geneigte Rampe verwandelte. Skudder grinste so unverschämt, daß sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpaßt hätte, ließ ihre Schultern aber hastig los, als er das warnende Funkeln in ihren Augen gewahrte. So gut es in der Enge der winzigen Kammer ging, traten sie von der Tür zurück, um Platz für die drei anderen zu machen. »Und jetzt?« fragte Phillipsen überflüssigerweise, nachdem er sich als letzter zu ihnen hereingezogen hatte. Skudder deutete nach oben. Die kleine Kammer hatte keine Decke, sondern verjüngte sich über ihnen zu einem knapp einen Meter durchmessenden, runden Schacht, an dessen Wand sich das in die Höhe zog, was eine sechsbeinige, gut zwei Meter große Kreatur wohl für eine Leiter halten mochte. Phillipsens Augen wurden rund vor Staunen. »Sie wollen ... dort hinauf?« murmelte er. »Wir können auch hierbleiben und warten, bis sie herkommen und nachschauen, wo ihr Türsteher bleibt«, sagte Skudder spöttisch. »Wäre Ihnen das lieber?« Er streckte die Arme aus, federte kurz in den Knien ein und stieß sich mit einem kraftvollen Satz ab. Obwohl er von allen mit Abstand der größte war, erreichte er die unterste >Sprosse< der Leiter erst beim dritten Versuch. Charity und die anderen halfen sich gegenseitig dabei, in die Höhe zu steigen, wobei Charity den Abschluß bildete -sie war die leichteste und mußte als letzte von Faller und Phillipsen in die Höhe gezogen werden, um die Leiter erreichen zu können. Zumindest in einem Punkt hatten sie Glück - niemandem schien das Verschwinden der Ameise aufzufallen, die Skudder aus dem Läufer gestoßen hatte; zumindest kamen keine anderen Moroni, um sich nach dem Verbleib ihres Bruders zu erkundigen - was mit Sicherheit das Ende der kleinen Gruppe bedeutet hätte. In dem engen, völlig deckungslosen Schacht hätte ein einziger Schuß genügt, sie alle in die Tiefe zu reißen. Dafür wurde der Aufstieg zu einem Alptraum. Die Schritte des Läufers wurden immer schneller, und sie wurden mit jedem krachenden Aufsetzen des Riesenbeines wuchtig gegen die Wand oder die Leiter geschleudert. Mehr als einmal hatte Charity das Gefühl, einfach nicht mehr weiter zu können, und als sie

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